„Gemeinschaft Tempelhof – Ein Glücksfall“ von David Rotter. Original bei Sein.de.
Die Gemeinschaft Schloss Tempelhof ist ein Experiment in Vielfalt. Die junge Gemeinschaft probt eine Gesellschaft jenseits von Hierachie und Ideologie. Gelingt das? Wir haben sie besucht.
Gemeinschaften – nicht immer einfach
So sehr ich die Idee von Gemeinschaften unterstütze und zeitweise auch selbst nach einer gesucht habe – ehrlich gesagt war ich nach einigen Erfahrungen mit verschiedenen Gemeinschaften desillusioniert und enttäuscht. Wo auch immer ich etwas genauer hinter den Vorhang geschaut hatte – es zeigten sich oftmals sehr ähnliche Muster.
Da sind die Gemeinschaften, die von charismatischen Guru-Persönlichkeiten geführt werden und ein mehr oder minder hierarchisches System aus Anführern und Anhängern darstellen – was mit meinem Verständnis von Gemeinschaft leider nicht viel gemein hat. Dann solche Gemeinschaften, die mit großen Visionen und Träumen begonnen werden, aber leider ohne viel Fundament in der materiellen Wirklichkeit und so entweder schnell verschwinden oder sich in einem endlosen Überlebenskampf befinden – so dass sie nie wirklich erblühen können und ungefähr den Charme einer langsam vertrocknenden Zimmerpflanze versprühen. Und dann sind da noch diejenigen Gemeinschaften, die durch eine starke religiöse oder politische Ideologie zusammengehalten werden, bei der ich persönlich – wie immer, wenn zu viele Menschen das Gleiche reden und glauben – klaustrophobische Zustände kriege.
So reiste ich mit einiger Skepsis in der Gemeinschaft Tempelhof an: In welche Kategorie würde wohl diese Gemeinschaft fallen?
Schloss Tempelhof – Experiment Vielfalt
Um es vorweg zu nehmen: Tempelhof ist ein echter Glücksfall unter den Gemeinschaften, der alle diese „Fallen“ erfolgreich vermieden hat. In meinen Gesprächen mit den verschiedenen Bewohnern hätte ich immer wieder begeistert in die Hände klatschen und ihnen auf die Nase küssen mögen: Ja. Ja, ja, ja: Endlich mal eine Gemeinschaft, die es richtig macht!
Wenn ich meinen Eindruck in zwei Worten beschreiben sollte, wäre es „Experiment Vielfalt“. Es sind am Tempelhof keine Anführer erkennbar und auch keine Ideologie. Hier leben der Veganer und der Selbst-Schlachter, die Bauwagen-Hippies und erfolgreiche Geschäftsleute, pragmatische Handwerker-Typen und kristallene Esoteriker offensichtlich glücklich miteinander. Zwölf Menschen im Alter von 30 – 70 Jahren haben eine Vermögensgemeinschaft gegründet und teilen damit Ihr Vermögen und Unvermögen, ihre Schulden und Rücklagen, Einkommen und Ausgaben,andere legen großen Wert auf ihr Privates. Einige Menschen befassen sich mit dem Thema freie Liebe, andere leben in monogamen Kleinfamilien. Alles kann, nichts muss. Und trotz all dieser Unterschiede sind die Verbundenheit und die Begeisterung für die gemeinsame Vision fühlbar. Was die Menschen verbindet, ist eine gemeinsam gelebte Frage: „Was passiert, wenn wir uns einfach mal wirklich begegnen, in diesem Raum von Respekt, Wertschätzung, Menschlichkeit und Liebe, der uns alle verbindet?“
Dieser Raum, der größer ist, als jedes geistige, politische Dogma oder theoretische Glaubensvorgaben irgendwelcher Art. „Wir erkennen in dieser Vielfalt gleichzeitig – jeder auf seine Weise – eine geistige Wirklichkeit an, die größer ist, als unsere ganz persönliche.“ schreibt die Gemeinschaft auf ihrer Webseite. Es ist klar: Der Tempelhof ist keine einsame Insel für sektiererische Weltflüchtler, sondern will ein wirkliches Experimentierfeld für eine neue Gesellschaft sein – mit all ihrer Vielfalt, ihren Konflikten, Unterschieden und Widersprüchen.
Echte Begegnung
Wenn man bedenkt, wie viele Gemeinschaften schon am Klo- und Küchendienst scheitern, scheint es fast wie ein Wunder, das dies tatsächlich gelingt. Ist es aber nicht. Es ist vielmehr das Ergebnis von Hingabe und aufrichtiger Arbeit an sich selbst. Die Gemeinschaft arbeitet an sich, jeder Einzelne für sich, und gemeinsam am kollektiven Feld. Das ist herausfordernd, manchmal anstrengend, oft ungewohnt. Es gibt intensive Gruppenprozesse – und vor allem eine sehr aufrichtige Kommunikation.
Ich war mehrfach beeindruckt von der offenen, ehrlichen Art des Miteinanders. Kritik und Lob werden sofort ausgesprochen, es ist extreme Ehrlichkeit und Transparenz gefragt, die möglichst wenig Raum für Hintenrum und Unausgesprochenes lässt. Das muss man lernen: Wer ist es schon gewohnt, seine Meinung immer zu sagen – oder Kritik liebevoll aber ungeschönt ins Gesicht gesagt zu bekommen? Wo in unserer Gesellschaft ist es schon normal, sich in die Augen zu sehen, und zu sagen, was man wirklich denkt, immer?
Mit dem „Wir-Prozess“, dem wöchentlichen Sozialforum und einigen anderen Werkzeugen wird dieses neue Miteinander gelernt, das vieles so viel einfacher macht, aber eben auch oftmals Mut erfordert: Mut sich zu öffnen und zu zeigen, Mut zu sagen und zu vertreten, was man wirklich fühlt und denkt, ohne den Kontakt zum Gegenüber zu verlieren und den gemeinsamen Raum zu verlassen. Mut vor allem dazu, immer wieder nach Innen zu sehen, was das alles mit einem Selbst zu tun hat, ehrlich zu sich selbst zu sein und nicht zu projizieren.
Schloss Tempelhof – All Leaders
Ein weiteres Prinzip, das mindestens ebenso herausfordernd ist, heißt „Group of all Leaders“ – alle sind der Anführer. Alle Entscheidungen in Schloss Tempelhof werden im Konsens getroffen und jede/r Einzelne hat ein Vetorecht und damit auch die Macht, jede einzelne Entscheidung zu blockieren – dann aber auch die Verantwortung an einer konstruktiven Lösung für alle mitzuarbeiten. Was das bei 120 Menschen bedeutet, kann man sich vielleicht vorstellen.
In verschiedenen Gesprächen mit Menschen stieß ich immer wieder auf das Erstaunen darüber, wie viel dieses Prinzip wirklich von uns verlangt – Erstaunen darüber, wie sehr wir es gewohnt sind, zu folgen, entscheiden zu lassen, nicht Verantwortung tragen zu müssen. Eine Frau schilderte es so: „Wenn alle anderen blau schön finden und blau haben wollen, stehe ich dann auf und sage als Einzige: ‚Es tut mir leid Leute, ich fühle das nicht, ich kann meine Zustimmung nicht geben.‘? Da ist so viel Angst. Angst sich zu isolieren, nicht mehr geliebt zu werden, von der Gruppe ausgestoßen zu werden. Ich hatte viele schlaflose Nächte deswegen.“
Zu erleben, dass es okay ist, dass es respektiert wird, dass man wirklich sein darf, braucht oft Zeit. Und man muss es wirklich zu wollen. Einfach nur mitzulaufen ist am Tempelhof auf Dauer keine Option: Du trägst Verantwortung dafür, in deine Kraft zu kommen. Wir brauchen dich. Entsprechend viele starke Persönlichkeiten habe ich dort getroffen.
Für die eigene Bewusstseinsentwicklung Verantwortung zu übernehmen ist gleich der erste Punkt, der Übereinkunft, auf die sich die Bewohner geeinigt haben: „Ich trage zur Erweiterung des menschlichen Bewusstseins, einschließlich meines eigenen Bewusstseins bei und gebe mein Bestes alle persönlichen Einstellungen oder Verhaltensmuster, die diesem Ziel nicht dienen, zu erkennen und zu verändern.“
Die Kerngruppe und die Basisdemokratie
All Leaders bedeutet auch, dass es keine Platzhirsche geben darf – in anderen Gemeinschaften sind das oftmals die Gründer. Auch bei der Gemeinschaft Tempelhof gab es eine Gründungs-Gruppe von etwa 20 Menschen, die auch wichtige Positionen bekleidete. Aber mit diesem Jahr sind viele Mitglieder dieser Gruppe von wichtigen Funktionen zurückgetreten: Die Struktur der Gemeinschaft muss fließen, Positionen wechseln, es soll sich keine wie auch immer geartete Form von Hierarchie oder Machtstruktur bilden.
Nach meinen bisherigen Erfahrungen mit Gemeinschaften habe ich sehr großen Respekt vor diesem Schritt. In den meisten Gemeinschaften fällt es den Gründern sehr schwer, die Gemeinschaft wirklich an die Gruppe zu übergeben, nicht mehr „oben“ zu sein, vorzudenken oder zu führen. Selbst bei allen Beteuerungen von Basisdemokratie sind oft sehr subtile Mechanismen am Werk, die eben doch wieder die alte Struktur im neuen Gewand hervorbringen.
Keine starren Machtstrukturen zuzulassen, heißt auch keine wirtschaftliche Macht zuzulassen. Unter den Gründern ist ein sehr wohlhabender Geschäftsmann, der die Gemeinschaft leicht durch sein Privatvermögen hätte finanzieren können. Hat er aber nicht. Zwar kann weiteres Geld als Schenkgeld in die Stiftung eingebracht werden. Aber die Gemeinschaft legt wert darauf, dass niemand durch seine finanzielle Beteiligung eine besondere Stellung bekommt.
All dies sind nur Beispiele dafür, wie ernst die Gemeinschaft ihre Vision nimmt, alte Machtstrukturen zu transzendieren und sich auf Augenhöhe zu begegnen.
Schloss Tempelhof – Utopie auf einem soliden Fundament
Eine Gemeinschaft ist immer auch ein Ort, an dem Utopien lebendig sein müssen. Man darf auch mal ein Luftschloss bauen, aber das Fundament muss stimmen. Bei allem Idealismus vergessen zu viele Gemeinschaften, dass sie eben doch noch eingebettet sind in ein altes System, das sie zwar vielleicht zu überwinden suchen, aber nicht einfach ignorieren können. Kurz: Oft scheitert die beste Idee am Geld.
Schloss Tempelhof ist einen Weg gegangen, der auch einige Kritik eingebracht hat. 30.000 Euro muss man schon in der Annäherungszeit mitbringen, wenn man einsteigen will. Das Geld wird dann bei der Aufnahme als Genossenschaftseinlage verbucht, wodurch man außerdem ein lebenslanges Wohnrecht erhält.
Auch das Aufnahmeverfahren selbst ist nicht ganz einfach: Erst ein Einführungsseminar, dann zwei Intensiv-Prozesse, dann eine Annäherungszeit von 12 Monaten. Nach jedem Schritt entscheidet die bestehende Gemeinschaft im Konsens, ob der Interessent weitermachen darf.
Durch diesen Prozess wuchs und wächst die Genossenschaft sehr stabil. Das Verfahren stellt sicher, dass neue Menschen wirklich in die Gemeinschaft passen und die finanzielle Beteiligung hat das Gute, dass die Gemeinschaft heute über genug Mittel verfügt, um wirklich blühen zu können und Experimente mit neuen Wirtschaftsformen machen kann.
Diese Vorgehensweise haben andere Gemeinschaften als elitär bezeichnet, tatsächlich wirkt sie sehr gesund. In Zukunft möchte die Gemeinschaft mehr Menschen aufnehmen, die in schwierigen Situationen sind, Menschen mit weniger Einkommen, Rentner, vor allem das mobile Wohnen in Bauwägen soll ausgebaut werden. Aber damit eine Gemeinschaft das tragen kann, braucht es einen stabilen Kern – sonst bricht sie unter der Last zusammen. Ein Fehler, den schon manche Gemeinschaft gemacht hat.
Leben am Schloss Tempelhof: Bedarfseinkommen und Grundeinkommen
Wer am Tempelhof einzieht, muss finanziell für sich selbst sorgen können. Zwar gibt es mittlerweile einige Arbeitsplätze vor Ort und es werden ständig neue geschaffen, aber längst nicht für alle. Tempelhof hat sich eigens eine Hochgeschwindigkeits-DSL-Leitung verlegt, so dass es überall schnelles Internet gibt, was die Gemeinschaft auch für Internet Selbstständige interessant macht. Andere pendeln oder haben allein oder gemeinsam verschiedene Firmen gegründet.
Mittlerweile bemüht sich die Gemeinschaft, das alte Geld-Paradigma zu überwinden. So gibt es ein Bedarfseinkommen – anteilig oder in einigen Fällen auch schon ganzes – für 35 Menschen , die am Tempelhof direkt arbeiten. Ziel ist „sich von der Verknüpfung von Geld und Wert zu lösen …. Nicht die Menge der Arbeitsstunden oder die gesellschaftlich höher bewertete Arbeit bestimmt über den Verdienst“, sondern eben der Bedarf. Eines von vielen Experimenten der Gemeinschaft, um die Grenzen des Geldsystems aufzuweichen. Da gemeinsam nur ausgeben kann, was eingenommen wurde, ist der Aufbau einer sinnvollen Ökonomie enorm wichtig.
Sogar ein Bedingungsloses Grundeinkommen zahlt die Gemeinschaft versuchsweise jedes Jahr an ein Mitglied, um zu erforschen, was das mit einem Menschen macht – eines der interessantesten Gespräche, die ich am Tempelhof hatte. Es war faszinierend zu hören, welche emotionalen und psychologischen Prozesse durch ein Grundeinkommen in Gang gesetzt werden – viel mehr, als wir vermuten würden.
Eine andere Gruppe hat sich zu einer Vermögensgemeinschaft zusammengeschlossen und ist dabei, alle Einkünfte und alles Vermögen in einen Topf zu werfen, aus dem sich jeder nimmt, soviel er will und braucht. Das ist ebenso ein wirtschaftliches wie ein spirituelles Experiment: Es geht vor allem um Vertrauen.
Ziemlich gutes Essen!
Solche Experimente gibt es noch einige, sie sind alle nur möglich, weil für das Grundsätzliche gesorgt ist. Die Gemeinschaft hat in den gerade mal drei Jahren ihres Bestehens sehr sorgfältig zuerst die notwendigen Dinge geregelt: bankenfreies Geld, eigene Landwirtschaft, Energieversorgung, Wohnraum.
Insgesamt 26 ha Grün- und Ackerland, rund um das Dorf gelegen, werden biologisch bewirtschaftet. In der Gärtnerei werden über 40 Gemüsesorten und zahlreiche Kräuter im Freiland und in 3 großen Gewächshäusern angebaut. Mehrere Getreidesorten liefern das Mehl für Brot, Nudeln und natürlich Kuchen. Eine große Ziegenherde, Schafe, Hühner und Bienen bringen die Gemeinschaft in den Genuss von Milchprodukten, Fleisch, Eiern und Honig, für die Versorgung mit Obst werden derzeit Streuobstwiesen in der Umgebung gepachtet. Die Gemeinschaft ist was Nahrungsmittel betrifft fast autark, das Gemüse wird auch an ein nahegelegenes Bio-Restaurant und in einem Hofladen verkauft.
Es gibt drei Mahlzeiten am Tag in der Gemeinschaftsküche, größtenteils vegetarisch, mit veganen Optionen und am Rande zum Festtagsbuffet. Wer mal nicht im großen Kreis essen will, zum Beispiel nur mit den eigenen Kindern, holt sich Gemüse aus der Küche und kocht eben zuhause. Zwang gibt es am Tempelhof fast nirgendwo. In den 275 Euro Solidarbeitrag für den Versorgerkreis im Monat ist das alles abgedeckt, Kinder essen kostenlos.
Zeit, zu blühen.
Die Pflicht ist also fast erledigt, nun folgt die Kür. Im letzten Jahr hat die Gemeinschaft ihre eigene Freie Schule eröffnet – ein großer Traum der Eltern am Platz und ein voller Erfolg. „Unsere Kinder sind glücklich, wollen am liebsten keine Ferien haben, sondern immer in die Schule gehen!“ schreibt mir eine begeisterte Mutter. Nach so kurzer Zeit schon eine eigene Schule zu haben, ist eine ziemlich beachtliche Leistung, wenn man die deutschen Zulassungsverfahren und die finanziellen Hürden kennt, die damit zusammenhängen.
Vision der Gemeinschaft ist, von der Geburt bis zur Sterbebegleitung alle Bereiche des Lebens abzudecken. Baustein für Baustein kommt nun dazu – der nächste ist ein Waldkindergarten. Gleichzeitig soll es kulturell noch Bunter werden, Schönheit und spirituelle Erfüllung sind der Gemeinschaft wichtig und dafür ist jetzt, Zeit und Raum da.
Wie in vielen anderen Gemeinschaften, wird auch Tempelhof zur Zeit vor allem durch den Seminar- und Gästebetrieb getragen, der sich in 2 Jahren bereits gut etabliert hat und neben der Vernetzung mit anderen zivilgesellschaftlichen Strömungen und der Verbreitung eines sinnvollen Zukunftsmodells, ein wichtiges Standbein zum finanziellen Gelingen darstellt. Im Zentrum stehen dabei Veranstaltungen, die auch die Ausrichtung des Projekts widerspiegeln – so gibt es Zusammenarbeit mit Artabana, mehr Demokratie, Transition Towns, der Sinnstiftung von Gerald Hüther, der Permakulturakademie und GEN , aber auch Tanz- und Musikfestivals und im Sommer ein großes Kinder- und Jugendprogramm. Es ist ein Glück für die Gemeinschaft, dass der Seminarbetrieb ihre „Pionierphase“ bereits so gut trägt – und damit den Raum öffnet, weitere Betätigungsfelder der Gemeinschaft zu eröffnen.
Es sind auch kleine Dinge, die beeindrucken und zeigen, wie gut die Gemeinschaft organisiert ist. Überall auf dem Gelände stehen Autos des eigenen Car-Sharings, das auch über eine eigene Autowerkstatt verfügt. Es gibt Handwerker aus allen Bereichen, einen Einkaufsladen, Yoga- und Meditationsräume, eine Bibliothek, eine Kleiderkammer und viele solcher Kleinigkeiten mehr, die zeigen, dass die gerade mal drei Jahre alte Gemeinschaft schon in manchen Details angekommen ist.
Große Erwartungen
Ich habe bis jetzt in Deutschland noch nichts wirklich Vergleichbares gesehen und bin sehr gespannt, was aus diesem Projekt werden wird. Bisher hat die Gemeinschaft sehr vieles richtig gemacht und vor allem aus den Fehlern anderer großer Gemeinschaften gelernt. Wie es weitergeht, weiß niemand und das ist gerade der springende Punkt dieses Projekts: Alles kann jederzeit passieren, jede Idee kann jederzeit umgesetzt werden – wenn alle zustimmen. Welche wirtschaftliche oder politische Ausrichtung das Projekt morgen haben wird, entscheiden alle gemeinsam im Konsens. Das ist ein großes Vertrauen in die Intelligenz der Gruppe und eine ziemlich inspirierende Grundstimmung: „Hier kann einfach alles passieren!“
Ich bin mir sicher, dass diese Menschen noch viele Experimente unternehmen werden, von denen wir alle profitieren können. Sie sind wild entschlossen, das alte System zu transzendieren und sie haben auch verstanden, dass eine Menge in uns passieren muss, damit das Neue außen gelebt werden kann. Vor allem dafür haben Gemeinschaften meinen größten Respekt: Hier wird die Zukunft geprobt, echte Alternativen gelebt. Wir kennen die Gesellschaft von morgen noch nicht, und es braucht Experimente wie dieses, in denen wir Erfahrungen sammeln können, die sich irgendwann, hoffentlich, auf die Gesellschaft als Ganzes übertragen lassen.