Nun, etwas vorsichtig hat mich der Run auf Peter Wohlleben’s Bücher schon gemacht. Zuerst haben die Bäume ein geheimes Leben, dann die Tiere, nun die ganze Natur. Aber es stimmt ja schon: Der Wohlleben kann richtig schön schreiben und komplexe Sachverhalte einfach darstellen, gemischt mit interessanten Fakten.
Und so ist auch dieses Buch „Buch: Das geheime Netzwerk der Natur: Wie Bäume Wolken machen und Regenwürmer Wildschweine steuern“ (Amazon, Buch7) wieder eine lebendige Schilderung der eng geknüpften, oft versteckten, (immer noch (zu)) wenig verstandenen Beziehungen in der Natur. Dass Lachse (indirekt) die Ufervegetation düngen (zum Teil richtig gewaltig), die gestärkte Vegetation über Blattabwurf wiederum den Ozean düngt, dort das Plankton anregt, was wiederum zu mehr Fischreichtum führt… Wer kann in solchen Beziehungen denken? Mehr Wald durch Fische? Mehr Fische durch Wald? Welche Gedanken bzw. Beziehungen!
Oder: Ameisen und die Blattläuse. Domestizierung oder Gefangenschaft? Und welchen Einfluß hat diese »Tierhaltung« über den Düngeeffekt (Honigtau) auf den Boden? Wie verändert sich das Verhalten von Fluginsekten im Wald, abhängig vom Waldtyp und der künstlichen Beleuchtung der umgebenden Städte? Wie verändert sich das Klima durch Bäume? Und welche Effekte hat das im größeren Maßstab?
Ansprechende Geschichten, ab und zu gespickt mit ein paar interessanten Zahlen, so ist dieses Buch ein guter Einstieg in das Verstehen der Vernetztheit des (Öko)Systems Natur. Und zeigt wiederum unser arg limitiertes Verständnis dieses komplexen Systems auf.