Buch: The One-Straw Revolution, Masanobu Fukuoka (Englisch)

Altes Wissen wieder neu entdeckt… The One-Straw Revolution (soweit ich weiss gibt’s das nicht in deutscher Übersetzung). Und doch: Irgendwie würde diese Umschreibung wiederum nicht ganz passen. Denn Masanobu Fukuoka, ein fähiger Ingenieur/Laborant im Japan des frühen 20. Jahrhunderts, versucht einen neuen Weg in der Landwirtschaft zu gehen. Enttäuscht, frustriert von den technischen Entwicklungen und der Ausrichtung allen Lebens und Produktion auf diese neue Revolution, zieht er sich auf’s Land zurück und versucht sich in „einfacher“ Landwirtschaft. Anfangs nicht unbedingt erfolgreich. Sein Ziel ist es die Natur wirken zu lassen, und nur Hilfestellung zu geben um einen ordentlichen Ertrag zu sichern. Diese Landwirtschaft des „Nichtstuns“, wie sie sich später bezeichnen wird, kommt – in einem Land was sich der Technik hingibt – einer Revolution gleich. Er entwickelt Methoden, die nicht nur Arbeits-erleichternd sonder wirklich Arbeits-vermeidend sind. So z.B. sein Ansatz des Säens von Getreide und Reis: Einige Wochen bevor das Getreide geerntet wird wirft er die Reissamen aus; diese sind teilweise in Lehm eingerollt. Wenn das Getreide abgeerntet wird, ist der Reis schon ein wenig gewachsen. Es macht den kleinen Pflänzchen jedoch nichts aus platt getreten zu werden; nach wenigen Tagen stellen sie sich wieder auf. Das Stroh – Abfall – wird auf dem Feld belassen. Warum das alles? Das vorzeitige Ausbringen der Samen hat den Vorteil dass man sich ein paar Wochen Pflanzest spart. Es führt weiterhin dazu dass die Reispflänzchen einen Vorsprung auf aufschiessendes Unkraut haben, welches sich garantiert entwickelt sobald eine Störung wie Ernte und Umgraben erfolgt. Aufgrund diesen Vorsprungs braucht zum Beispiel nicht mit Unkrautvernichtungsmitteln gespritzt werden. Das Liegen-lassen des Strohs schützt den Boden vor Austrocknung und Regen (Verschlämmen), bietet Bodentieren Schutz vor Sonne, Wind und Wasser, sowie boden-nahen Tieren wie Spinnen Lebensraum. Es nährt den Boden, und führt somit zu einer besser werdenden Bodenqualität. Die in Lehm eingepackten Samen können nicht von Mäusen oder Vögeln gefressen und können sich durch die Ummantelung schnell entwickeln.

Ein wunderbarer Ansatz der naturnah- und produktions-begleitenden, fürsorglichen Hand, mit Blick, Verständnis und vor allem Empathie für alle Elemente der Natur. Dazu kommen immer wieder ans Zen angelegte , philosophische Betrachtungsweisen und Überlegungen zu unserem Leben im Dorfe und der Stadt. Ein absolutes Leckerbissen für Freunde der ökologischen Landwirtschaft, und eine äussert empfehlenswerte Literatur für die Menschheit im Allgemeinen, die Augen (und Herz) öffnet, und uns sensibilisiert für die Möglichkeiten einer naturnäheren Gestaltung unserer Umwelt, welches von grösster Bedeutung für unsere Zukunft ist.

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[…] begeisterten Permakulturisten natürlich durch sein Buch “The One-Straw Revolution” bekannt, war im letzten Teil seines Lebens weltweit unterwegs. Eine Sache die ihn viel […]

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