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Gemeinschaft Schloss Tempelhof. Da, wo Arbeit und Freizeit verschwimmen

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Artikel im Hohenloher Tagblatt:

Die Gemeinschaft Schloss Tempelhof wächst und wächst. Im Jahr 2012 fing alles an, mit 20 Leuten aus dem Raum München, die ihren Traum von einer kleinen Gemeinschaft leben wollten und selbigen mangels Grundstück schon fast aufgegeben hatten. Doch dann wurden sie zufällig in der Gemeinde Kreßberg fündig, weil jemand von ihnen „Dorf kaufen“ bei Google eingab. So jedenfalls geht die Geschichte. Das Dorf, um das es geht, heißt Tempelhof. Früher war dort einmal ein Kinderheim. Mittlerweile sind aus den 20 Menschen, die einst eine neue Heimat suchten, 140 geworden, darunter 40 Kinder.

Michael Selig, 46 Jahre, ist vor ein paar Wochen mit seiner Frau und seinen drei Kindern nach Tempelhof gezogen. „Das kommt mir wie eine Ewigkeit vor“, sagt er. „Ich bin schon voll angekommen.“ Für die Entscheidung und „für die Gemeinschaftsentwicklung“, wie er das nennt, hat sich die Familie Zeit genommen, zweieinhalb Jahre, um genau zu sein. Schließlich gibt man seinen Job als Personalleiter von Ritter Sport nicht einfach so auf, obwohl man „extrem viel gearbeitet“ hat. Witzigerweise wirbt das Unternehmen in Waldenbuch mit folgendem Satz: „Entdecken Sie die Heimat von Ritter Sport“. Heimat. Womit wir beim Thema wären.

Eigentlich habe er nie nach einer Gemeinschaft gesucht, betont Selig, aber dann kam der Tempelhof und mit ihm stellte sich ein „wohliges Gefühl“ ein. „Das ist es!“, sagt Michael Selig, und: „Hier kann ich sein, wie ich bin, mein Potenzial voll ausschöpfen und mit den Menschen etwas bewegen.“ „Mit glühenden Augen“ berichtete er seiner Frau einst von dem, was er erlebte. Selig, der sich im Vorstand einer freien Schule, die seine Kinder besuchten, engagierte, war auf dem Tempelhof wegen eines Verbandstreffens – und das hatte Folgen. Später buchten die Seligs eine Woche in den Sommerferien. Dann sei „der Funke“ auch auf seine Frau übergesprungen. Und jetzt sind sie hier. „Hier fügen sich Arbeit, Familie, Freundschaften, Hobbys harmonisch ineinander, und alles ist an einem Platz vereint“, betont Michael Selig. „Arbeit und Freizeit verschwimmen.“ Hier sei er „viel näher an dem, was ich mir für mein Leben vorstelle“, vielleicht könne er sich „dieses ganze Setting“ auch „bis zum Ende meiner Tage“ vorstellen. Doch so genau weiß man das natürlich nicht. Selig hat in seinem Leben schon zwei Häuser gebaut, von denen er nicht gedacht hätte, dass er sie mal gegen eine 100-Quadratmeter-Wohnung auf dem Tempelhof eintauscht. „Putztechnisch“ sei das ganz angenehm, sagt Selig und lacht. Aber mal ehrlich: Gefühlt hätten sie jetzt mehr Raum als in ihrem vorherigen Leben. In diesem Leben arbeitet Michael Selig in Teilzeit als Geschäftsführer für die „Schule für freie Entfaltung Schloss Tempelhof“. Und nebenberuflich als selbstständiger Unternehmensberater, aber das muss sich erst noch richtig entwickeln.

Neben Selig sitzen Christina Voorbrood und Eika Bindgen auf dem Balkon des Seminarhauses und genießen die Herbstsonne. Voorbrood ist, wie der Name vermuten lässt, in den Niederlanden geboren, als „Kind von zwei entwurzelten Menschen“, wie sie es formuliert. Der Vater Holländer, die Mutter Deutsche. Und deswegen hat Heimat für die Tochter weniger mit einem festen Ort zu tun, sondern mit der Verbindung zu Menschen. Da war es irgendwie logisch, dass sich Christina Voorbrood, 43, in ihrem Leben auf die Suche nach Gemeinschaft macht.

Seit November vergangenen Jahres wohnt sie auf dem Tempelhof. Sie kam als Gasthelferin, um ein bisschen zu gucken, und blieb. Der Liebe wegen. Oder wie sie es sagt: „Es folgte die Verliebtheit mit einem Tempelhofer.“ Statt wie früher Marketing für eine große Firma in Deutschland zu machen, arbeitet Christina Voorbrood im Seminarhaus. Sie fühlt sich sehr wohl, nur das Mittelmeer könnte näher dran sein. Neulich traf sie eine Bekannte wieder, die sie zwei Jahre nicht gesehen hatte. „Du siehst so anders aus“, sagte die zu ihr und fügte hinzu: „angekommen“. Voorbrood nimmt das als Kompliment, obwohl sie nicht weiß, wie das ist, wenn man angekommen aussieht.

„Du siehst so rund aus“ – diesen Satz bekam Eika Bindgen, 60, zu hören, als es sie mal wieder in ihre Geburtsstadt Oldenburg verschlug. Rund nicht im Sinne von dick, sondern im Sinne von komplett, vollkommen. Bereits 2012 hatte die Lehrerin und Heilpraktikerin Kontakt mit dem Tempelhof. In einem Seminar wollte sie prüfen, ob sie nach 20 Jahren, in denen sie allein lebte und haushaltete, gemeinschaftsfähig sei. Sie war gemeinschaftsfähig – und es gefiel ihr so gut. „Die Landschaft. Eichen. Weiden. Die Weite. Das Wetter.“

Der Menschenschlag, sagt Eika Bindgen noch, habe etwas Norddeutsches: wortkarg und dröge, aber herzlich. „Eine Art, die ich gut verstehe.“ Der Tempelhof ist für sie „wie eine geistige Heimat. Es gibt Brüder und Schwestern im Geiste. Ein Geist, der mich beflügelt.“ Seit Dezember vergangenen Jahres ist der Tempelhof ihre neue Heimat. Zusammen mit Selig führt Bindgen die Schule. Auch in ihrem Fall ist es weniger der Ort, der sie angezogen hat, sondern vielmehr „die Kraft, die geballte Vorwärtsenergie“ – und die geht von den Menschen aus: „eine Mischung aus geerdet und vergeistigt“.

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Niko Paech: TTIP verkörpert eine Antithese zur Nachhaltigkeit

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Neulich im Naturscheck: „Niko Paech war viele Jahre an der Universität Oldenburg als Gastprofessor im Lehrstuhl für Produktion und Umwelt tätig. Ab dem Wintersemester 2016/2017 wird er als Lehrbeauftragter der Universität Siegen den dort neu entstandenen Masterstudiengang »Plurale Ökonomik« unterstützen. Die klugen Gedanken des Umweltökonomen und Konsumforschers hatten wir im NATURSCHECK erstmals im Frühjahr 2013 vorgestellt. Inzwischen sind dreieinhalb Jahre ins Land gezogen. Zeit genug also, um bei Niko Paech nachzuhaken, wie er über das jetzige Konsumverhalten und die Entwicklung in einer globalisierten Wirtschaft denkt.“

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Die Maximierung der Menschlichkeit

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Interessanter Artikel in Naturscheck: „Sina Trinkwalder studierte Politik und Betriebswirtschaft und war erfolgreich im Marketing tätig. 2010 wechselte sie die Seiten und gründete „manomama“, das erste textile Sozialunternehmen Deutschlands. In dieser Kleidermanufaktur werden von ehemals arbeitslosen Näher/innen innerhalb einer regionalen Wertschöpfungskette ökosoziale Bekleidung und Accessoires produziert. Für ihr ökologisches und soziales Engagement wurde Sina Trinkwalder mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 2015 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz.“

»Wissen Sie, es ist nicht wichtig, ob Sie Sinn in ihrer Arbeit sehen, wichtig ist, ob das, was sie tun, relevant für die Gesellschaft ist!«

Wer ökologisch und sozial denkt, der kommt nicht umhin, die ganze Chemie wegzulassen.

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Für Palmöl gibt es kaum umweltfreundliche Alternativen

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Regenwald wird abgeholzt, um Platz für Palmölplantagen zu schaffen. Umweltfreundliche Alternativen sind rar, berichtet der WWF. Verbraucher können trotzdem etwas tun. (Spiegel). Hier der Link zur Studie Und interessante Zahlen: „In Deutschland werden nach der WWF-Studie jährlich rund 1,8 Millionen Tonnen Palmöl verbraucht. Davon gingen 41 Prozent in Biodiesel und 40 Prozent in Nahrungs- und Futtermittel. Weitere 17 Prozent werden den Angaben zufolge von der Industrie für Reinigungsmittel, Kosmetika und Pharmaprodukte verwendet.“

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Kritik an der Permakultur

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Ich bin ja ein bekennender Fan der Permakultur. Aber da ich gleichzeitig ein Mensch mit ausgeprägter Skepsis bin, schaue ich mir auch durchaus andere Seiten oder Meinungen der Permakultur an. Und dabei sehe ich, aufgrund eigener Erfahrungen, sowie durch Berichte von anderen, auch ein Bild der Permakultur, wo ich kritisch drauf schaue. Durch diesen Podcast mit dem Titel „What Permaculture Isn’t, And Is – A Deeper Look Into Permaculture“ sowie noch stärker diesem hier „Critiquing Permaculture – A Deeper Look Into Permaculture“ habe ich mich ein bisschen mehr mit dem Thema auseinander gesetzt, und muss sagen: Da ist was dran… Die interessanteste Kritik ist sicher die von Peter Harper „A critique of permaculture. CLeaning out the stables„. Ein spätere Ergänzung ist auch lesenswert: „The Big Rock Candy Mountain„. Etwas anders drauf geschaut auch die „Definition“ der Permakultur von Toby Hemenway: „What Permaculture Isn’t – and Is„. Und dann aber auch eine Gegendarstellung des Permakultur-Veterans Graham Bell. Genug Stoff zum Lesen und Diskutieren!

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Wie Agrarkonzerne Entwicklungshilfe machen

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„Konzerne wie Bayer und BASF unterstützen die Bundesregierung bei der Entwicklungshilfe: Sie unterrichten Kleinbauern in Asien und Afrika – und werben dabei vor allem für ihre eigenen Produkte.“ mehr

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Neonikotinoide: Pestizide bedrohen Wildbienen und Schmetterlinge

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Ach, auch dies ist nicht wirklich was Neues. Es erinnert mich an Themen wie Sauren Regen, Ozonloch, Tabak und Global Klimaveränderung: Mit aller Macht, mit Geld, Intrigen, korrumpierten Politikern, großzügig bezahlten Wissenschaftlern werden längst zu fast 100% bewiesene Sachlagen solange widerlegt, angezweifelt, durch den Dreck gezogen, Gegenteiliges behauptet bis dann doch alles so auf dem Tisch liegt, dass die Entscheidungsträger nicht mehr anders können, als Gesetze zu erlassen – gegen die Goliaths… Klimaerwärmung gestern, Neonikotinoide & Bienen heute: „Die Zahl der Wildbienen und Schmetterlinge geht stark zurück. Nun verdichten sich die Hinweise, dass bestimmte Pflanzenschutzmittel, sogenannte Neonikotinoide, die wichtigen Bestäuber gefährden. […] Bei Wildbienenarten, die sich vorrangig von mit Neonikotinoiden behandeltem Raps ernährten, schrumpften die Populationen dreimal stärker als bei jenen Arten, die andere, nicht behandelte Pflanzen bevorzugten. Bei fünf der untersuchten Wildbienenarten könne man sogar davon ausgehen, dass der Einsatz der Mittel 20 Prozent der lokalen Populationen vernichtet habe.“

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Die überzeugenden Eigenschaften der Strahlungswärme

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Interessanter Artikel zum Thema Heizung. Dass die klassischen Heizkörper zwar von der Energie-Lobby gern gesehen werden, aber super ineffektiv sind, ist ja schon weiter verbreitet. Schliesslich geht es nicht darum, den Raum aufzuheizen, sondern die Strahlungwärme im Raum anzuheben. Siehe das obige Bild, was jeder kennt: Ein Spät-Wintertag, die Sonne scheint schon kräftig, und obwohl die Lufttemperatur deutlich unter Null Grad liegt, kann man sich im T-Shirt in die Sonne legen. Würden wir dieses Prinzip auf unsere Wohnungen übertragen, kämen wir mit einem Bruchteil der Wärmeenergie aus, und bräuchten uns auch weniger Sorgen um Gesundheit, Allergene usw. zu machen. Einen Einblick in diese Thematik bieten diese Artikel.

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Permakultur 3.0

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Heutzutage wird ja alles 3.0 – beim Web 2.0 sind wir schon vorbei, Bio 3.0 wurde ja letztens auch schon hier gepostet… Jetzt ist auch die Permakultur dran sich upzugraden. Zwar wussten wir noch nicht, dass wir überhaupt gerade in der Phase 2.0 sind – aber was soll’s. Wichtig ist die Entwicklung als ständige Komponente. Nun ja, lest selbst den Vorschlag. Leider ist das Dokument doch etwas umfangreich – was denn auch direkt meine erste Kritik ist; wer hat schon Zeit so viel zu lesen. Etwas mehr Dichte hätte ich mir wirklich gewünscht. Es steht viel Interessantes drin, allerdings auch vieles was eh schon meiner Meinung nach geschieht – Vernetzung, Wissenschaft einbinden, Entwicklung grösserer Projekte, … Die Liste ist lang und durchaus interessant, ansprechend. Und die PK-Bewegung ist ja auch in ständiger Veränderung. Die Bezeichnung 3.0 halte ich jedoch für irreführend und wenig nützlich; viele seiner Ideen sind schon in der Umsetzung/Nutzung. Aber lest selbst rein – und teilt mal mit wie ihr das seht…

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Schule im Aufbruch. Kompetenzen für die Arbeitswelt

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Die Beteiligten haben sich mit Vertreter*innen der Wirtschaft unterhalten, weil sie nun doch gerne einmal wissen wollten, was die Schüler*innen, die es in die Wirtschaft zieht, später wirklich brauchen. Der Goinger Kreis, ein Zusammenschluss von Personalmanager*innen aus ganz Deutschland, hat sie dabei sehr gerne unterstützt. Sie haben dreizehn Kompetenzen identifiziert, die aus ihrer Sicht zentral sind und die sie sich besonders bei Berufseinsteiger*innen so sehr wünschen würden. Diese haben sie dann im Rahmen eines Workshops mit Schüler*innen diskutiert und gemeinsam geguckt, ob diese sich in einer Schule im Aufbruch entwickeln.

In der Dokumentation „Kompetenzen in der Arbeitswelt“ können die dreizehn Kompetenzen und einige O-Töne der Schüler*innen nachgelesen werden. Zudem gibt es noch einen Film, in dem Vertreter*innen des Goinger Kreises und Schüler*innen über Kompetenzen sprechen. Spätestens hier wird es deutlich, wie zentral Kompetenzen wie Teamfähigkeit oder das Zeigen von Initiative sind und wie gut dies in Lernformaten ermöglicht werden kann.

  • Zusammen arbeiten /teamfähig sein
  • Einfühlungsvermögen zeigen
  • Sich an Zielen und Ergebnissen orientieren
  • Vertrauen aufbauen und glaubwürdig sein
  • Lernen wollen und Disziplin zeigen
  • Kommunizieren und überzeugen
  • Entscheidungen treffen
  • Initiative ergreifen und quer denken
  • Verantwortung übernehmen und mutig sein
  • Zeit managen
  • Aus Misserfolgen lernen
  • Offen und tolerant sein
  • Mit Konflikten umgehen
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Feldmaus, Schermaus, Wühlmaus und Co

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Die Maus – neben der Schnecke wohl der ärgste „Feind“ des Gärtners, v.a. in Form der Wühlmaus. Tja, „integrate rather than seggragate“ sagt eines der Holmgrenschen Permakultur-Prinzipien; aber wie soll das gehen? Vielleicht kann ja auf der einen Seite eine Maus auch integriert werden – schliesslich sind Wühlmausgänge eine wunderbare Art der Bodenbelüftung, gut geeignete um bei Starkregenereignissen Wasser schnell aufzunehmen, und die aufgeworfene Erde ist immer so schön locker! Und auf der anderen Seite können durch entsprechende Vorkehrungen (Greifvogel-Ansitzstangen, Drahtkörbe, Hermelin-Ansiedlung, …) auch wiederum dafür gesorgt werden, dass sich die Tierchen nicht zu sehr ausbreiten? Klar, Theorie und Praxis, oder eher Realität und Wünsche klaffen da durchaus weit auseinander.

Um bessere Entscheidungen bzgl. Integration und Abwehr treffen zu können lohnt es sich auch hier wieder (erstes Prinzip der Permakultur!) zu beobachten. Und sich zu informieren. Vom „Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg“ gibt es eine hilfreiche Informationsbrochüre (hier als lokal gespeicherte PDF).

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Gemeinwohl-Bericht von VauDe

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Gemeinwohl-Ökonomie bezeichnet ein Wirtschaftssystem, das auf gemeinwohlfördernden Werten aufgebaut ist. Die Gemeinwohl-Ökonomie ist ein Veränderungshebel auf wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene – eine Brücke von Altem zu Neuem. Wer Lust hat sich mit dem sehr spannenden Thema zu beschäftigen, dem sei die Webseite EcoGood empfohlen, oder das Buch Die Gemeinwohl-Ökonomie von Christian Felber.

VauDe, der Outdoor-Ausstatter, hat 2013 einen Bericht nach den Gemeinwohl-Kriterien erstellt. Durchaus interessant, was da so an Themen alles vorkommt, und die Stärken und Schwächen der Firma zu erkennen. Wobei, wenn es denn so stimmt, ich direkt bei der Firma VauDe anheuern würde. Die scheinen echt fortschrittlich – im Sinne der Permakultur (also, sozial, ökologisch, ökonomisch) – zu sein.

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Für einen integralen Produktivitätsbegriff und eine selbstbewusste Biobewegung

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Der Begriff „Bio 3.0“ oder „Organic 3.0“ macht die Runde. Aber was versteht man darunter? Was soll das sein? Und wohin soll es gehen? Die IFOAM (International Foundation for Organic Agriculture) hat dazu ein Thesenpapier lanciert (2. Version), welcher unter dem Titel „Mit Bio zu einer modernen nachhaltigen Landwirtschaft“ läuft. Darin wird, teilweise etwas trocken, technisch, bürokratisch, und auch ungenau, teils jedoch auch interessant mögliche Schritte in die Zukunft erläutert.

Was ich an der Diskussion jedoch wirklich spannend finde, ist die Stellungnahme der GLS-Treuhand dazu. Diese, von Benny Haerlin (Leitung Berliner Büro, Initiative Save Our Seeds), Nikolai Fuchs (Vorstand GLS Treuhand e.V.) und Oliver Willing (Geschäftsführer Zukunftsstiftung Landwirtschaft in der GLS Treuhand e.V.) zusammen getragene Kritik und zugleich konstruktive Gegendarstellung ist äusserst klar formuliert, und hat alles, was ich als wesentlich für eine „zukunftsfähige Landwirtschaft“ sehe. Ob ökologisch, sozial, kulturell, gesellschaftlich, ökonomisch – es sind viele Punkte drin, viele auch sehr präzise genannt und erklärt, welche – auch nach den Erfahrungen hier am Tempelhof – Eck- und Kernpunkte einer zukunftstauglichen Lösung sein kann.

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Lesenswerte Artikel

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Treibhausgase: Forscher ermitteln Chinas Beitrag zur Klimaerwärmung. Fast ein Viertel des Treibhausgases CO2 stammt mittlerweile aus China – dennoch ist das Land derzeit nur für ein Zehntel der Erwärmung verantwortlich, sagt eine Studie. Sie liefert noch weitere Überraschungen.

Erfolg im Klimaschutz: Energiebedingter CO2-Ausstoß steigt nicht weiter. Fortschritte bei der Eindämmung des CO2-Ausstoßes: Zwei Jahre nacheinander sind die globalen Emissionen durch die Energieerzeugung nicht gestiegen. In Deutschland schwärzen Stromexporte die CO2-Bilanz.

Treibhausgas: CO2 macht großen Sprung. Das Treibhausgas CO2 gilt als Treiber der Klimaerwärmung. Nun melden Forscher die schnellste Zunahme des Gases seit Beginn der Messungen.

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Lesenswertes

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Kann eine Pflanze sich erinnern? Scheint so… Beim Fallen einer Mimosen-Art ziehen sich am Anfang die Blätter zusammen, aber sie lernt, und reagiert bald nicht mehr drauf.

Lachs-Fische (in den USA) sind mit verschiedenen Drogen, Anti-Depressiva und anderen Medikamenten „verunreinigt“. Ausschweifender Konsum und Kläranlagen die es nicht schaffen diese Stoffe zu eliminieren sind wohl der Grund.

Die längste Periode der Korallen-Bleiche ist noch nicht vorbei. Erst drei Mal gemessen, ist diese dritte Periode einer globalen Korallen-Bleiche noch lange nicht zu Ende.

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Artikel zu Kompost- und Regenwürmern

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Na, so langsam beschäftigt sich die Forschung ja auch mit „alternativen“ Ansätzen. Interessant zum Beispiel die Untersuchung zu den Bodenbakterien und dem Geschmack des Weines. Diese beiden hier fielen mir in die Hände, gerade zu einem Zeitpunkt als wir anfingen ausrangierte Badewannen für einen Wurmkompost (auf Kaffeesatz) umzufunktionieren, und sich die Gärtnerei über den Wurmtee freute – und deutliche Wachstumssteigerungen bei der Anzucht erkannte. Auch der Wurmkompost wird im Frühjahr dann verwendet – er wird in die Anzuchtserde gemischt.

Humic substances from vermicompost enhance urban lettuce production
Urban agriculture is growing worldwide with the growth of cities. Urban agriculture represents about 20 % of Cuban agriculture. In Cuba, urban agriculture is institutionalized and organized with ecological principles. For instance, local agriculture enhances food security and decreases the use of nonrenewable fertilizers. However, organic crop production in urban environments is challenging because of intensive plant nutrient requirements and disease incidence. Here, we tested an innovative technology based on plant growth promoters isolated from vermicompost and applied directly to lettuce leaves. We monitored plant metabolism by measuring the activities of nitrate reductase, an enzyme linked to N assimilation, and of phenylalanine ammonia lyase, an enzyme linked to plant defense. The experiment was conducted in the organic urban system in Guines, Cuba. We applied liquid humates at 10, 15, or 20 mg C L−1 once at the seedling stage and again 15 days after transplantation. Our results show that humates at 15 mg C L−1 shortened by 21 days the lettuce production cycle, allowing early harvesting without changing quality while increasing yields expressed as the number of leaves per plant. Humate application also decreased total carbohydrate, increased protein, increased nitrate uptake, and stimulated nitrate reductase and phenylalanine ammonia lyase in lettuce leaves.

Earthworm services for cropping systems. A review
Intensive agriculture is often criticized for negative impacts on environment and human health. This issue may be solved by a better management of organisms living in crop fields. Here, we review the benefits of earthworms for crops, and we present techniques to increase earthworm abundance. The major points are the following: (1) Earthworms usually improve soil structural stability and soil porosity and reduce runoff. (2) Earthworms modify soil organic matter (SOM) and nutrient cycling. Specifically, earthworms stabilize SOM fractions within their casts, and they also increase the mineralization of organic matter in the short term by altering physical protection within aggregates and enhancing microbial activity. (3) The positive correlation between earthworm abundance and crop production is not systematic, and contrasting effects on yields have been observed. Earthworms induce the production of hormone-like substances that improve plant growth and health. (4) Direct drilling increases earthworm abundance and species diversity, but the beneficial effect of reduced tillage depends upon the species present and tillage intensity. (5) Organic amendments enhance earthworm abundance. (6) Earthworms feeding at soil surface are the most exposed to pesticides and other agrochemicals. Finally, we discuss how to combine management practices, including inoculation, to increase the earthworm services. We conclude that using earthworm services in cropping systems has potential to boost agricultural sustainability.

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