Sehr geehrte Frau Dr. Scheub,
haben Sie herzlichen Dank für Ihr freundliches Schreiben vom 6.Februar 2017 und die damit verbundene Übersendung Ihres zusammen mit Stefan Schwarzer verfassten Buches „Die Humusrevolution – Wie wir den Boden heilen, das Klima retten und die Ernährungswende schaffen“ (Amazon, Buch7, oekom).
Ich habe Ihre Arbeit mit großem Gewinn studiert und bin beeindruckt davon, wie profund Sie die fundamentalen Herausforderungen unserer Zeit – den globalen Klimawandel, den fortschreitenden Ressourcenschwund, den grassierenden Verlust an Boden und Fläche und die Notwendigkeit einer radikalen Agrarwende – zu einer vieldimensionalen Analyse der derzeitigen „ökologischen Weltlage“ zusammenbinden und es zugleich schaffen, den oftmals beklagten und schmerzlich empfundenen Riss zwischen Wissen und Handeln dadurch zu überwinden, dass Sie ein ganzes Kadeiloskop von praktischen Handlungsansätzen erläutern und den Leser mit den „Pionieren“ einer nachhaltigen Zukunft bekannt machen.
Dass Sie die notwendige Energiewende hin zu einem postfossilen Energiezeitalter mit einer grundlagenden Agrarwende verbinden, findet meine volle Zustimmung. Wie Sie wissen, arbeitet die nordrhein-westfälische Landesregierung mit Nachdruck an einer natur-, umwelt-, tier- und klimagerechten Landwirtschaft, die den flächengebundenen, bäuerlichen Betrieb ins Zentrum rückt. Dabei ziele ich nicht zuletzt darauf, die das Angebot an regionalen, biologischen und saisonalen Lebensmitteln weit übersteigende Nachfrage auch in unserem Bundesland durch eine gezielte Förderung biologisch arbeitender Landwirtschaftsbetriebe weiter zu steigern und auszubauen. Ich stimme Ihnen auch darin unbedingt zu, dass wir unsere Böden nicht weiter „wie Dreck“ behandeln dürfen, sondern als wertvolle Ressource auf allen politischen Ebenen wirksam schützen müssen, sowohl als klimarelevanter Kohlenstoffspeicher als auch um des Erhalts der globalen Biodiversität Willen.
Sehr geehrte Frau Dr. Scheub, mein Fazit lautet: Ihr Buch ist elementar, denn es zeigt die Notwendigkeit und zugleich Wege auf, wie wir die Grundelemente guten Lebens für alle Menschen in einer lebenswerten Welt nachhaltig schützen und für unsere Nachfahren bewahren können. Dabei geht es um Boden, Wasser, Klima, Artenvielfalt und um eine neue globale Verantwortung für diese ökologischen Grundbausteine, ohne die jeder gesellschaftliche, soziale und schließlich auch ökonomische „Überbau“ zum Einsturz verurteilt wäre.
Sehr geehrte Frau Dr. Scheub, ich danke Ihnen nochmals für die Gelegenheit zu einer außerordentlich inspirierenden Lektüreerfahrung und wünsche Ihnen und dem Buch viel Erfolg und eine intensive Rezeption.
Mit besten Grüßen
Johannes Remmel