Freut mich dass mein UNEP-Papier „Wasser pflanzen. Mit Vegetation und Böden die kleinen Wasserkreisläufe stärken und das Klima kühlen“ (hier im Original, hier in Deutsch) auch in die Schul-Lehrzeitschrift Einzug gefunden hat. In der aktuellen Ausgabe von „geographie heute“ sind ein paar Seiten dazu plus Lernmaterialien in einem Arbeitsheft.
"foresight"
Aufnahme vom Buch-Launch und Tagung »Aufbäumen gegen die Dürre«
- UNEP Artikel „Wasser pflanzen. Mit Vegetation und Böden die kleinen Wasserkreisläufe stärken und das Klima kühlen” (hier im Original auf englisch)
- Vortrag “Wasser pflanzen. Mit (mehr) Vegetation und (fruchtbaren) Böden die kleinen Wasserkreisläufe stärken und das Klima kühlen” (hier auf englisch)
- Vorträge vom Symposium “Aufbauende Landwirtschaft“ auf Youtube
- Blogs
Was erwärmt das Klima – CO2 oder Waldverlust?
Während das einzige akzeptierte Narrativ zur globalen Erwärmung das des CO2 (und anderer Treibhausgase) ist, frage ich mich seit einigen Jahren, welchen Einfluss das Verschwinden der Vegetation, insbesondere die Abholzung, in Verbindung mit unbedeckten Böden und den damit verbundenen Störungen des kleinen Wasserkreislaufs auf die Klimaveränderung hat. Vegetation bedeutet Transpiration, was zu einem Kühleffekt in der Bodenschicht führt (das brauchen wir!), und die Übertragung der im Wasserdampf gespeicherten Energie in höhere Bereiche der Atmosphäre (was vorteilhaft ist). Dort verschwindet bei der Kondensation ein Teil davon (manche sagen, bis zur Hälfte) in den Weltraum (was gut für die Abkühlung des Klimas ist). Die Kondensation bedeutet, dass Wolken entstehen, die die einfallende Strahlung reflektieren (ein weiterer positiver Effekt). Wolken bedeuten, dass es regnen kann (was weltweit immer mehr in der gewohnten Regelmäßigkeit ausbleibt). Die Vegetation stößt biogene Aerosole aus, die dazu beitragen, dass diese Wolken in niedrigeren Schichten der Atmopshäre entstehen, wodurch es schneller und regelmäßiger regnet (ein weiterer wichtiger Vorteil). Und es gibt noch mehr Vorteile (siehe Links unten).
Eine spannende Beobachtung:
Wenn wir die CO2-Konzentration und die globale Temperaturanomalie betrachten, sehen wir eine starke Korrelation:
Das Interessante ist jedoch, dass wir die gleiche Korrelation zwischen dem Verlust von Primärwäldern (und natürlich regenerierten Wäldern) (die die wichtigsten Treiber des kleinen Wasserkreislaufs sind) und der Temperaturanomalie sehen:
Das soll nicht heißen, dass die CO2-Erzählung falsch ist. Ich bin überzeugt, dass wir die Emissionen dringend stoppen und versuchen müssen, das emittierte CO2 in Böden und Vegetation zu speichern. Aber ich frage mich, welchen Einfluss das Verschwinden natürlicher Wälder, der zunehmende Anteil nackter Böden und asphaltiert und betonierter Flächen, der Verlust von Wasserrückhalte- und -speicherkapazitäten in der Landschaft und die damit einhergehenden Veränderungen in der Energieumverteilung/im Energiehaushalt/im Energietransport auf den Klimawandel haben.
Immer mehr Untersuchungen zeigen, dass dies nicht unerheblich ist (siehe Artikel in meinem Blog), sondern sich sogar als ein wichtiger Faktor erweisen könnte.
Interessante zusätzliche Links:
– mein UNEP-Papier „Wasser pflanzen. Mit Vegetation und Böden die kleinen Wasserkreisläufe stärken und das Klima kühlen„: http://aufbauende-landwirtschaft.de/wp-content/uploads/2021/08/UNEP-Foresight-Brief-Mit-Vegetation-und-Boeden-die-kleinen-Wasserkreislaeufe-staerken-und-das-Klima-kuehlen.pdf
– meine Präsentation „Pflanzen von Wasser„: https://youtu.be/iEbagOJcxvE
– die Konferenz „Klima-Landschaften„: https://klima-landschaften.de
– die Konferenz „Climate Landscapes„: https://climate-landscapes.org
70°C auf dem Boden
Wow, 70°C auf dem Boden (bei 38°C Lufttemperatur). Krasse Nummer. Gefräster Boden. Im Vergleich dazu der lückige Klee direkt daneben 33°C kühler!
Bin ich ja versucht auszurufen: If you want to cool the planet, cover the soil!
Mehr zu den Hintergründen des Einflusses von Landnutzung auf Klima und Wasserzyklus in meinem UNEP Paper (deutsch hier), Präsentation, Konferenz Klima-Landschaften, Konferenz Climate Landscapes.
Präsentation: Wasser pflanzen. Mit (mehr) Vegetation und (fruchtbaren) Böden die kleinen Wasserkreisläufe stärken und das Klima kühlen. Stefan Schwarzer
Meine Präsentation (hier auf englisch) zum Thema »Mit (mehr) Vegetation und (fruchtbaren) Böden die kleinen Wasserkreisläufe stärken und das Klima kühlen«
So wie es aussieht, steht uns in der Klima- wie auch Landwirtschaftsdiskussion ein ziemlich spannendes Werkzeug zur Verfügung mit vielfältigen Vorteilen: mehr Vegetation (v.a. in der Landwirtschaft; durch Untersaaten, Zwischenfrüchte, Agroforstwirtschaft, aber auch durch eine andere Form von Tierhaltung, Waldumbau, Wasserretention) heisst mehr fruchtbare Böden, mehr Wasserspeicherkapazität und Infiltration, mehr Nährstoffe, mehr Lebensraum für Insekten & Co, mehr … und v.a. eine Kühlung (der bodennahen Schichten), Wärmeverlust in den Weltall, mehr Wolken mit mehr Niederschlag und mehr Sonnenlichtreflexion, was wiederum zur Kühlung des Klimas beiträgt, wie auch die kleinen (geschwächten) Wasserkreisläufte aktiviert.
Kurz gesagt: Wir könn(t)en mit der Natur arbeiten, um das Klima zu kühlen, die kleinen Wasserkreisläufe zu stärken und dabei die Land-, Forst- und Wasserwirtschaft resilienter und »fruchtbarer« zu machen.
Dieser Vortrag basiert auf den Erkenntnissen meines UNEP Artikels (hier auf deutsch).
Temperaturunterschiede auf dem Acker
Gestern mal bei sanften 24°C Lufttemperaturen die Bodentemperaturen gemessen – in den offenen Bereichen beim Mais in den Nachbarflächen, und im Kleegras bei uns. Schon krass, wie sich der Boden aufheizt (und nochmal 6°C wärmer war als der (raue) Asphalt). Problematisch nicht nur für das Bodenleben, das Bodenwasser und für viele Kulturen. Auch nicht gut für´s Klima, da Erwärmung der Lufttemperatur in diesem Bereich, erhöhte Wärmerückstrahlung, auf größeren Flächen potentiell Entwicklung von Hochdruckgebieten, mögliche Reduzierung des Niederschlags, … Mehr dazu siehe mein UNEP Artikel (hier auf deutsch) und meine Präsentation, sowie die Tagung Klima-Landschaften und Climate Landscapes.
Mit Vegetation und Böden die kleinen Wasserkreisläufe stärken und das Klima kühlen
Mein neuer Artikel für UNEP ist da: Wie können wir mit (mehr) Vegetation und (fruchtbaren) Böden die kleinen Wasserkreisläufe stärken und das Klima kühlen?
(Nicht nur) In meinen Augen die wohl wirksamsten Maßnahmen, um nicht nur klimapositiv zu werden, sondern gleichzeitig wieder die Wasserkreisläufe zu aktivieren, Böden wieder aufzubauen, resilienter bzgl gleichzeitig Trockenheit und Überflutungen zu werden, und viel mehr!
Hier der Link zum Originalartikel auf englisch, hier die inoffizielle deutsche Übersetzung von mir.
Die fortschreitende Zerstörung der Wälder, die Verschlechterung der Böden, der daraus resultierende Verlust der terrestrischen Wasserspeicherung und die Verringerung der Wasserrückhaltung in der Landschaft stören die Bewegung des Wassers in und durch die Atmosphäre. Diese Störungen führen zu erheblichen Verschiebungen der Niederschlagsverteilungen, die in vielen Gebieten der Welt zu weniger Regenfällen und mehr Dürren, einem Anstieg der regionalen Temperaturen und einer Verschärfung des Klimawandels führen könnten. Diese Veränderungen betreffen das regionale Klima, können sich aber auch auf weit entfernte Regionen auswirken. Das Verständnis der verflochtenen Beziehungen und der daraus resultierenden Energieflüsse zwischen Pflanzen, Böden und Wasser auf dem Boden sowie in der Atmosphäre kann dazu beitragen, den Klimawandel abzuschwächen und widerstandsfähigere Ökosysteme zu schaffen.
Einen Vortrag von mir zum Artikel findest du hier.
Artikel: Potenziale der Kohlenstoffspeicherung im Boden. Stefan Schwarzer
Ich habe einen Artikel für UNEP geschrieben zum Kohlenstoff-Sequestrierungs-Potential von Böden: »Der Beitrag des Bodens zum Klimawandel durch die Oxidation von Bodenkohlenstoff ist von ernst zu nehemender Bedeutung. Allerdings können Böden – und damit die Landwirtschaft – eine wichtige Rolle bei der Abschwächung des Klimawandels spielen. Durch verschiedene landwirtschaftliche Praktiken könnten wir dazu beitragen, große Mengen an Kohlendioxid aus der Luft im Boden zu speichern und gleichzeitig die Bodenfruchtbarkeit, die Pflanzengesundheit und ganze Ökosysteme zu regenerieren. Dies ist eine Win- Win-Lösung, die mehrere Vorteile bietet und eine hohe Aufmerksamkeit verdient.«
Ziemlich lange Recherche, viele sehr interessante Quellen integriert, meiner Meinung nach gute Zusammenfassung der derzeitig bekannten Möglichkeiten. Hier ist das Original in Englisch, hier die (inoffizielle) Übersetzung ins Deutsche.
Alternativen zur Nutzung von Glyphosat: Methoden einer Ressourcen aufbauenden Landwirtschaft
Glyphosat ist das am weitesten verbreitete Herbizid in der Landwirtschaft und wird oft in Verbindung mit gentechnisch veränderten Kulturen eingesetzt. Die Abhängigkeit der Landwirte von Glyphosat ist in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen, da es einfach anzuwenden und relativ kostengünstig ist. Glyphosat ist jedoch auch zunehmend umstritten, wobei sich immer mehr Hinweise finden, dass es zu einer Vielzahl von Gesundheits- und Umweltschäden führen kann. Zwei Länder haben Glyphosat bereits verboten, und andere erwägen, das Gleiche zu tun. Dieser »Foresight Brief« zeigt, dass es alternative Methoden gibt, die helfen können den Einsatz von Glyphosat und anderen schädlichen Chemikalien zur Unkrautbekämpfung zu vermeiden. Diese alternativen Methoden bieten gleichzeitig die Vorteile der Wiederherstellung der Bodenfruchtbarkeit und der Erhöhung der Biodiversität in der Umwelt.
PS: Es handelt sich hierbei um die deutsche Übersetzung meines englischen Artikels, welchen ich für UNEP geschrieben habe.
Artikel: Alternatives for the use of glyphosate. Stefan Schwarzer
Ich habe für das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP), für die ich seit bald 19 Jahren arbeite, einen Artikel zu „Alternativen zu Glyphosat“ geschrieben. Jenen, die in der regenerativen Landwirtschaft unterwegs sind, werden die dort vorgestellten Methoden nichts Neues sein. Aber leider ist ein großer Teil der Bauern wie auch der Entscheidungsträger immer noch auf einem Wissensstand, der nicht aktuell ist. In diesem Artikel werden nun diese Methoden vorgestellt mit einer großen Zahl an wissenschaftlichen Referenzen entsprechend hinterlegt. Denn in der Wissenschaft hat sich in den letzten Jahre auch einiges getan, so dass der Erfolg vielen »neuer« Methoden auch einigermassen aussagekräftige mit Zahlen belegt werden können. [Was halt im wissenschaftlichen Kontext mit (un)kontrollierbaren Rahmenbedingungen möglich ist.]