Buch: Mini Farming. Self-Sufficiency on 1/4 Acre. Brett Markham

Screen Shot 2013-07-16 at 14.30.38Mini Farming. Self-Sufficiency on 1/4 Acre: Ziemlich umfangreiches Werk über intensive Gartenwirtschaft. Steht alles drin was man wissen sollte, allerdings ein Wermutstropfen: es ist kein Öko-Anbau-Buch. Einige Tipps sind dementsprechend für „natürliche“ Gärtner nicht empfehlenswert. Aber summa summarum eine sehr gute Ergänzung zu jeder Hausgarten-Bibliothek.

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Artikel: Kaffee- und Bananenkonsum in Deutschland führt zum Aussterben von Tierarten

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Wir leben in einer globalisierten Welt und werden uns auch immer über die Auswirkungen unserer Lebensweise nicht nur bei uns sondern auch in anderen Ländern der Welt bewusst. Dieser Artikel bringt’s ziemlich deutlich – wenn auch nur modelliert – auf den Punkt und kommt vom Unkonkreten („Fussabdruck“ irgendwo in der Welt) zum Genauen: „Deutsche Importe sind mit der Bedrohung von 395 Tierarten weltweit in Beziehung zu setzen.“ Oder noch genauer: „Achtzehn Arten in Madagaskar sind aufgrund der Produktion für deutsche Endabnehmer bedroht.“ Als hauptsächliche Verursacher sind v.a. Kaffee, Tee, Kakao, Palmöl, Kokosnuss und Gummi zu nennen. Gemeinhin können 44% des Biodiversitäts-Fussabdruckes zu Importen aus anderen Ländern zugerechnet werden. Eine klare Aus-/Ansage was unsere direkte (!) Verantwortung (über unseren Konsum) angeht.

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Artikel: Gesamt-Umweltbelastung durch Konsum und Produktion der Schweiz

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Interessanter, erstaunlicher und bedenkenswerter Bericht aus der Schweiz in dem nun erstmals die gesamten Umweltbelastungen durch Konsum und Produktion der Schweiz untersucht wurden. Sage und schreibe 60% der durch die Endnachfrage verursachten Umweltbelastungen fallen im Ausland – nicht im Inland ! – durch Importe von Gütern an. Der wichtigste Konsumbereich ist die Ernährung mit knapp 30% Anteil an den Gesamtbelastungen gefolgt von Wohnen und Mobilität. Man könnte sagen: Es kommt immer schlimmer als man denkt. Nicht nur dass unser Leben im eigenen Land grosse Schäden anrichtet; unser ökologischer Fussabdruck in anderen Ländern ist fast genauso gross. Für die Schweiz als „land-locked“ country mit hohen Import-Bedürfnissen wohl grösser als für Deutschland. Aber doch überraschend wie hoch unser „Impact“ durch unseren Konsum in anderen Ländern ist.

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Buch: Der FUTURZWEI-Zukunftsalmanach 2013. Geschichten vom guten Umgang mit der Welt

Screen Shot 2014-02-24 at 09.52.02Mit kreativen Ideen die Umwelt schützen, sie lebenswert erhalten, die Konsumgesellschaft in Frage stellen, unser Leben menschlicher und sozialer machen – darum bemüht sich ein ungewöhnliches Internetprojekt: Für futurzwei.org haben sich der Sozialpsychologe Harald Welzer und die Soziologin Dana Giesecke auf die Suche nach „Geschichten vom Gelingen“ gemacht – und erstaunlich viele gefunden. In diesem Buch zusammen gefasst.

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Seminar: Grundlagenkurs Permakultur am Schloss Tempelhof

Einführungskurs Permakultur

Vernetzen, Verknüpfen, Verbinden
Uns wird immer klarer, dass das über die letzten Jahrzehnte entwickelte und gelebte Wirtschaftssystem nicht nachhaltig und zukunftsträchtig ist. Zu groß ist der Verbrauch natürli- cher Ressourcen, zu gravierend die negativen Auswirkungen auf die Umwelt, zu unsozial die Auswüchse der Geldverteilungsmaschinerie. Doch: Wie kann eine andere Welt aussehen? Was muss bedacht werden, um langfristig stabile ökonomische, ökologische, kulturelle und soziale Systeme zu entwickeln?
Die Permkaultur kann hierauf vielfältige Antworten geben, aber besser noch: Sie bietet uns eine Vielzahl an Gestaltungsprozessen und Analysemethoden, um Systeme so zu verändern und zu entwickeln, dass sich selbst erhaltende, organische Kreisläufe entstehen. Ursprünglich für die Landwirtschaft entwickelt, hat sie sich inzwischen zu einem Denkprinzip entwickelt, welches Brücken bildet über die Landwirtschaft hinweg zu Bereichen wie Hausbau, Energiev- ersorgung, Landschaftsplanung bis hin zur Gestaltung sozialer Räume.
In unserem Grundlagenkurs möchten wir euch zeigen, was die ethischen Grundlagen der Permakultur sind, wollen euch mit praktischen Übungen die Gestaltungsprinzipien und -methoden vertraut machen und anhand von anschaulichen Beispielen eine Vorstellung von der Vielfalt permakultureller Anwendungsfelder vermitteln. Wir können am Beispiel der Lebensgemeinschaft Schloss Tempelhof konkret erleben, wie Permakultur ganz praktisch aussieht. Die Beis- piele reichen von kleinen Elementen wie Hügelbeeten über einen kleinen Waldgarten bis hin zu einer permakulturell orientierten Landwirtschaft wie auch dem sozialen Leben in Gemeinschaft.

Permakultur-Grundlagenkurs in der Lebensgemeinschaft Schloss Tempelhof
Datum: 26.-28.9.2014
Kursleitung: Judit Bartel, Stefan Schwarzer
Anmeldung: Permakultur-Akademie

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Wie Wölfe Flussläufe verändern

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Sehr interessante kurze (fünf Minuten) Doku über die Folgen der Wolf-Wiedereingliederung in den Yellowstone Nationalpark. Daran zeigt sich mal wieder wie komplex die Natur ist – denn wer hätte die daraufhin stattfindenden Veränderungen vorhersagen wollen: Die Rehe zogen sich von den weiten Tälern und Wiesen in besser geschützte Bereiche zurück. Dies erlaubte das Hervorkommen von Sträuchern und Bäumen. Was wiederum Vögel anzog. Und Biber, die wiederum anfingen spezielle Biotope zu schaffen, was wiederum andere Tierarten anzog. Den Bären tat die Entwicklung auch gut – auch u.a. wegen einer grösseren Anzahl von Beerensträuchern. Und aufgrund des geringeren Hufdrucks und dem Aufkommen einer robusteren Vegetation mit guter Verwurzelung veränderte sich die Erosionsanfälligkeit, und die Widerstandskraft gegen die Flüsse, die daraufhin begannen weniger zu mäandrieren und dafür kleine Seen zu bilden. Faszinierend, diese Komplexität und Vernetzung der Natur(zusammenhänge).

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Buch: Merchants of Doubt: How a Handful of Scientists Obscured the Truth on Issues from Tobacco Smoke to Global Warming

Screen Shot 2014-02-26 at 10.59.04Zweifel säen – das ist die Profession so manch eines (Pseudo)Wissenschaftlers. Und es braucht deren nicht viele, um Wahrheiten zu untergraben. Vom Tabak hin zur globalen Klimaerwärmung: Die Methoden sind immer die Gleichen, manchmal auch die Menschen dahinter. Da werden politische Seilschaften geflochten und Beziehungen genutzt, viel Geld in angeblich wissenschaftlich-objektive Institute gesteckt, manch einem Wissenschaftler seine Forschungsarbeiten und sein Gehalt bezahlt, damit am Ende die offensichtlichen Erkenntnisse angezweifelt werden können. In ihrem Buch „Merchants of Doubt – How a Handful of Scientists Obscured the Truth on Issues from Tobacco Smoke to Global Warming“ (Amazon, Buch7) erzählen Naomi Oreskes und Erik Conway wie in einem Krimi die Geschichte des Kampfes der Tabakindustrie in den 1950-70er Jahren, der Industrie gegen den Sauren Regen und das Ozonloch, bis hin zur Klimaveränderung. Spannend und aufschlussreich!

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Seminar: Von der Wiese auf den Tisch

Kräuterseminar

Wir kennen Löwenzahn, Giersch und Co meist nur als Unkräuter die es aus unseren Gärten zu verbannen galt. Doch so langsam wird der Wissenschaft und uns allen immer klarer welcher Reichtum dort, nur eine Armlänge entfernt, auf uns wartet. Wir machen uns gemeinsam auf um entlang des Weges, auf der Wiese, in der Hecke und im Wald eine große Vielfalt an heilkräftigen und essbaren Wildpflanzen zu entdecken, zu erkennen und zu sammeln. Wir ler- nen über die Wirkung der Pflanzen, welche Pflanzenteile verwendet werden können für Küche, Tees oder Auszüge und Cremes. Und wir sammeln für die „wilde“ Kräuterküche, die es im Anschluss an unsere Wanderung gibt und lernen, direkt in der Küche und am Herd, wie die Pflanzen verarbeitet und zubereitet werden und können ein großartiges Menu genießen.

Seminar bei der Lebensgemeinschaft Schloss Tempelhof (Nähe Crailsheim)
Leitung: Ingeborg Sponsel, Gärtnerin und Heilpflanzenfachfrau
Datum: 25.5.2014
Anmeldung am besten hier bei mir.

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Whole Earth Summit mit den ganz Grossen der Bewegung(en)

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Die Creme de la Creme (nicht nur) der Permakultur-Bewegung an einem Platz. Geoff Lawton, Vandina Shiva, Rob Hopkins, Allan Savory, …. Eine ganz schön nette Gesellschaft. Ist aber noch nicht ganz klar wie wir alle vom Whole Earth Summit profitieren können. Es gibt da ein „Free online event“ – mal schauen was dabei heraus kommt.

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Begleiten statt beschulen

„Das Lernen im Zwischenmenschlichen wird an Demokratischen Schule weit vor den klassischen Lerninhalten zum Kern der täglichen Arbeit. Wenn die Verarbeitung von vorgesetztem Stoff aufhört, wird der Mensch erst einmal mit sich selbst konfrontiert. In dieser Leere kann man sich entweder mit neuen Ersatzinhalten füllen oder dem eigenen Wesen mit seinen Bedürfnissen, Konflikten, Zweifeln und Genüssen auf die Spur kommen und dieses „echte Ich“ im Wirkungsfeld der Gruppe zum Vorschein treten lassen. Die eigenen Verwirklichung ist der Einsteig in ein selbstverantwortliches Lernen, dem alle Motivation zu inhaltlicher Arbeit folgen wird. Das Vertrauen, dass jedes Kind an diesen Punkt kommt, ist das, was die aussenstehenden Erwachsenen in der Begleitung der Kinder aufbauen müssen.“ (Oya 24, S.67)

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Artikel: Kann Permakultur ein neues Modell für die Landwirtschaft sein?

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Die Spatzen zwitschern es von den Dächern, mehr als ein Dutzend internationaler Institute haben diesbezüglich in den letzten Jahren dicke und dünne Publikationen auf den Markt geworfen; aber in der Politik und da wo es eigentlich hin sollte – in der Landwirtschaft – ist es meist noch nicht angekommen: Dass eine Zeitenwende in Sachen Landwirtschaft ansteht, wenn wir uns weiterhin ernähren wollen. Meist verweisen die Berichte auf die Agrarökologie, selten wird von Permakultur gesprochen. Irgendwo habe ich mal gelesen dass die Agrarökologie quasi das wissenschaftliche Pendant zur praktischen Permakultur sei. Ganz so sehe ich es nicht. Die Permakultur geht in ihren Anschauungen (z.B. People Care) und ihren Ansätzen (Designmethoden, ganzheitliche Planungen) doch über die Agrarökologie hinaus. In diesem Artikel habe ich versucht ein Licht auf die Rolle der Permakultur in einer Umgestaltung der Landwirtschaft zu werfen und einige Werkzeuge heraus zu stellen. An sich ist das meiste davon nicht wirklich neu – aber es lohnt sich doch die wissenschaftliche Literatur zu diesen Thema etwas zusammen zu tragen.
Gerne euer Feedback unten in den Kommentaren geben!

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Buch: Stabile Ungleichgewichte: Die Ökologie der Zukunft. Josef Reichholf

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Naja, Naturschutz ist ja nicht gleich Ökologie. Von daher ist der Titel für mich etwas irreführend. Jene die ersteres, nämlich den Naturschutz, (oft vehement) vertreten, sind eben dann auch oft Natur-jetzt-bewahrer. Sie stellen sich gegen die Bewegung innerhalb der Natur. Diese befindet sich nämlich in ständiger Bewegung, und ist dabei Ungleichgewichte immer wieder auszugleichen, was aber dauerhaft nicht möglich ist. In seinem Buch „Stabile Ungleichgewichte: Die Ökologie der Zukunft“ beschreibt Josef Reichholf in kurzen, prägnanten Worten (hey, endlich mal ein Buch – eher Büchlein – was man an einem Abend (fast) lesen kann, mit gerade mal 130 Seiten.) dass sich „die“ Natur immer im unstabilen Zustand befindet. Von kalten Norden hin zu den warmen Tropen erklärt er anschaulich wie sich Ökosysteme in dauerhaften Bewegungen befinden. Sehr schönes Buch*

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Interview mit Joel Salatin über Kuhscheiße und andere wertvolle Dinge

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Joel Salatin zeigt mal wieder warum er so eine Ausnahmeerscheinung ist. In einfachen Worten und mit viel Humor erklärt er wie Heu, Fermentieren, Dünger, Kühe und Schweine zusammen hängen und intelligent eingesetzt werden können. Und warum ausdauernde Pflanzen soviel besser sind: für’s Klima, für den Boden und für den Bauern. Sehr überzeugend. Mal wieder.

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Permakultur-Revue im wissenschaftlichen Kreis

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Es gibt ja nicht soviel wissenschaftliche Literatur über die Permakultur. Sie lässt sich schwer fassen, geschweige denn untersuchen. Schon bei der Definition fängt es ja an… Rafter Sass Ferguson ist innerhalb seiner Doktorarbeit nun der Frage etwas nachgegangen und hat Zeitschriften einem entsprechenden Screening unterzogen. Ein interessantes Ergebnis ist dass Agrarökologie und entsprechend verwandte Gebiete bei den Veröffentlichungen recht unterpräsentiert sind:
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Auch ist die Veränderung der geografischen Verteilung interessant:
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Ein klar erkennbarer Shift von Australien („Ozeanien“) hin zu Nordamerika und v.a. Europa.

Es gibt noch ein paar andere wichtige Erkenntnisse. Also,hier anschauen (oder hier als lokales PDF).

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Buch: Eine kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends. Josef Reichholf

Screen Shot 2014-01-02 at 21.22.29Was haben die Machtverschiebung im Mittelalter von Spanien nach England, der Einfall der Mongolen in Europa und die Pest gemeinsam? Dass sie stark vom Klimawandel beeinflusst waren. Erst mit den Verschiebungen im Wettergeschehen, mit veränderten Temperaturen und Regenfällen, lassen sich viele der geschichtlichen Geschehnissen gut erklären. Josef Reichholf gibt dazu in seinem Buch „Eine kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends“ sehr fundiert Hinweise und liefert Erklärungen. Damit erscheinen die Veränderungen im Mittelalter und der Neuzeit in einem ganz anderen Licht. Inwieweit das Klima die Geschichte geprägt hat, ist mir vorher nicht klar gewesen. Sehr interessantes Buch für jeden der sich mit den Auswirkungen des Klimas auf den Menschen (und seine Geschichte) auseinander setzen mag.

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Präsentation: Does money make you mean? Paul Piff

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Nicht ganz zentrales Thema der Permakultur, aber ich fand den Vortrag echt interessant. Und auch motivierend, mein Umgang mit Geld bewusst zu reflektieren und zu verändern. „Geld macht gemein“, so einen Ausspruch kennen wir ja auch. Anhand von verschiedenen Situationen testen Wissenschaftler welchen Einfluss Geld (und v.a. auch dessen ungleiche Verteilung) auf das Verhalten von diesen Menschen ausübt. Kurz gesagt: Wer mehr hat, wird egoistischer, selbstsüchtiger, überzeugter von sich selbst, blinder gegenüber der Gründe… also grundsätzlich unsozialer. Und die ungerechte Verteilung von Geld bewirkt ungünstige Verschiebungen (siehe Bild oben) in allen Lebensbereichen. Sehr aufschlussreich!

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Artikel: Kritische Sicht auf die (nicht-wissenschaftlichen) Permakultur

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Hier als PDF.

Permaculture: The Big Rock Candy Mountain

Let me say at the start that I am an old hand with some claim to know what I’m talking about. I have a background in the life sciences, and for many years worked professionally in horticulture. I have been in the ‘alternative’ tribe all my life. I am acquainted with the permaculture literature, did the 72-hour course nearly 20 years ago, contributed to the Permaculture Teachers Handbook, and personally know many of the luminaries of the movement.

However I very rarely use the word ‘permaculture’ because it is too vague a term, and leads to misunderstandings. Everyone and their dog seems to have a different take on it. I thought it might be useful to describe some of my encounters over many years, and try to evaluate them from a cool, analytical, evidence-based perspective. Some, I am sure, will argue this is contrary to the spirit of permaculture. My case rests.

When I first encountered permaculture, I assumed it had some new principles to suggest, was eager to test them, discard the lemons, and move on. The first ideas I noticed were about physical modification of land-forms to make better use of water. In semi-arid places rainfall events can be extremely destructive, causing immense erosion and soil loss; and at the end all your water has disappeared. What we need is to slow the rate of flow to reduce erosive power and keep the water long enough for it to soak into the soil and be stored. This is commonly done by contour profiling, creating berms and swales to catch and impound the water as it runs down a slope.

Such an idea for water management had been explored and developed by P.A. Yeomans in Australia, starting in the 1950s. It was a key idea in David Holmgren’s explorations of sustainable farming techniques that became the founding text of permaculture, Permaculture One. Once you have these systems in place they work passively and require very little maintenance, turning potential damage and loss into a valuable resource. This was my first working definition of permaculture.

This kind of approach made tremendous sense to me. I had in fact discovered my own miniature application of the same principle but in reverse. As a landscape constructor I noticed that if you make external hard surfaces dead level — only too easy with a spirit level — they become self-dirtying; that is, puddles accumulate, mud settles in them, and they look permanently mucky when the puddles dry. To solve this, all it takes is a tiny slope of about two degrees (you can’t see it) and the surface is now self-cleaning; that is, every time it rains it washes away any mud and dries clean as a whistle – and there are no puddles. Miraculous!

These two examples show the application of simple physical principles to get nature to do what you want, rather than having to throw a lot of energy and technology at a problem. This is what I thought Permaculture was going to be about, and it was very close to what we were usually seeking in so-called Alternative Technology (that I can talk about with a modicum of authority because I invented the term myself). A commonly-cited example in AT would be the overhang or brise-soleil above a south-facing window: it allows sun to enter the room when it is low in the winter and you want the heat; but it shades the window when the sun is high in the summer and you want cool. Simple, passive, just clever structures and a knowledge of How Things Work.

Another idea that rang a bell was laying out the geometry of a garden for functional efficiency. When I started designing gardens I would try to stagger various elements in terms of their distance from the back door according to function and how often you might need to visit them. A sitting area, very close. Hard fruit can be at the bottom. Veggies, maybe in between, but it’s handy to have a small herb bed just outside the back door for last-minute garnishes, and so on. But if this conflicts with shade, soil qualities etc, scrap it: it’s not that big a deal.

I know that for a lot of people in the UK, when we first heard of permaculture we thought it was ‘gardening plus ergonomics’, and that it might have some new insights. Sadly, it didn’t. It just confused a few pragmatic rules of thumb by introducing cumbersome theories that beginners would try to apply literally: it prevented them using their common sense.

Another idea I found attractive was that of using more perennials. An annual plant has to get sown in a prepared seed-bed, fussed and pampered, and then you have to do it all again the following year. Perennials start the season raring to go, with their root systems already fully operational and able to exploit a far larger volume of soil. They should be more productive. Shouldn’t they? Yeah, stands to reason, let’s try it. But when you actually do, it is very rarely the case that perennials out-yield annuals. The fact that this is still widely believed suggests the PC movement runs on Nice Ideas rather than evidence.

OK then, so here we are waiting for all these new ideas and eager to put them to the test. What we got was more like a cult. I remember first hearing Bill Mollison at the Schumacher Lectures in … must have been the early 80s. The audience could not have been more eager to hear what he had to say. But somehow he managed to turn everybody off by dogmatic statements and an arrogant manner. I was baffled by this, but later I understood that essentially there had been an unacknowledged split in the Permaculture movement. David Holmgren had gone on to do what I expected: painstaking tests of ideas that might or might not be true, and only writing up many years later, including — crucially — negative results. In contrast, Mollison created a global circus.

Undoubtedly Bill Mollison is a brilliant man, fizzing with ideas, many of them excellent, but unfortunately many of them duds. And it is rather hard to tell which are which, short of laborious testing. And this is exactly what the mainstream Mollisonian wing of the movement rarely does. It does not do proper controlled trials of its own claims. This is astonishing and exasperating, but indicates that the kinds of people attracted to this wing do not appreciate how important proper testing is to progress and evolution of a field like this. The result is that the whole thing has been stuck in a repetitive time-warp and makes very little progress.

A cynic would say this lack of quantitative testing is not accidental, because it might reveal that many favourite notions are false, or at least not what they are cracked up to be. Most people attracted to Permaculture are young, dreamy idealists looking for some kind of system to structure their activities and impart meaning. It does not matter much whether things ‘work’ because you are not obliged to depend on them. It is their symbolic value that counts. I have encountered numerous ‘permaculture gardens’ with abysmal levels of productivity that have nevertheless persuaded their creators that they are virtually self-sufficient in food. A few measurements and numbers would quickly dispel this illusion, but Permies just don’t do numbers.

In this respect I am sorry to say that the Permaculture movement has not taken itself seriously. This is a pity because it really could have a lot to offer. It is down to people outside the movement, tired of waiting for real data, to set up controlled trials of their own. For example Bethan Stagg at Schumacher College has set up two identically-sized adjacent plots, one run according to ‘forest garden’ principles, the other according to standard annual row-crops. She measures all the material and labour inputs, and yields. Too early for results yet, but the permaculture movement should have done all this thirty years ago. Why didn’t it?

From long experience I can tell you what the results will be: the ‘forest garden’ will turn out to be a low-input/low-output system, while the standard horticultural plot will be a high-input/high-output system. You could say that both are equally ‘productive’ in labour terms, one suiting gardeners with more space than time, the other gardeners with more time than space. And you can easily imagine various mix’n matches in actual gardens. The permaculture movement has done us a service in drawing attention to the possibilities of perennial plants, tree crops and ‘three-dimensional’ horticulture. But it has entirely oversold the idea, claiming to have found the Holy Grail of a low-input/high-output system.

This basic claim of ‘something for nothing’ is a powerful draw and easily degenerates into a cult. Then of course it moves out from the garden into every other area of life, with a similar array of feel-good, untested notions. This is a problem in itself, because for some people ‘permaculture’ is a generic term for sustainable living, giving another whole set of shifting, fuzzy meanings.

The world is a tricky, complex place. There are not very many simple answers. It takes dedication, skill, and above all experience, to be able to manage it well. You can try to boil it all down into a set of simple principles, but these are all but useless to beginners, who invariably misapply them. The best set is undoubtedly David Holmgren’s 12, but these are so profound you need a lifetime of experience to understand what they really mean.

What could you do to save the good stuff? Personally I would urge that permaculture restrict itself to questions of land use, and does not spread itself too thin. Then I would draw up a list of testable claims that challenge mainstream thinking, and set about testing them. These could be generalised in terms of slightly grander principles that you can understand quite clearly. For example, that the permaculture approach would start with sustainable natural systems and try to make them more productive, in contrast to mainstream gardening and farming, which starts with highly artificial systems and tries to make them more sustainable.

I’d keep it much simpler, more pragmatic, various rules of thumb, try this try that, maintain your common sense. If you want to advance knowledge, always match your trials with controls and record the data. Eat the results. A result is worth a thousand cabbages.

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Artikel: Warum Mikrokredite den Armen nur selten helfen

Interessanter Artikel im SPIEGEL zum Thema Mikrokredite. Von vielen hochgelobt und als erfolgreiches Modell dargestellt (um nicht zu sagen „verkauft“) zeigt sich beim genaueren Hinsehen dass da vieles doch nur Schein ist. Für mich zeigt’s dann doch wieder auf wie wichtig wissenschaftliche Begleitung von „alternativen“ Ansätzen, wie auch in bzw. für die Permakultur, wichtig ist damit wir uns nicht selbst ins Bockshorn jagen.

„Kleine Summe, kein Effekt? Seit rund 30 Jahren gelten Mikrokredite als erfolgreiches Instrument zur Armutsbekämpfung. Doch neue Untersuchungen wecken ernste Zweifel an ihrer Wirksamkeit.

„Wie oft muss man nichts finden, damit belegt ist, dass da nichts ist?“, fragt Philip Mader provokant. Er spricht von Mikrokrediten und davon, dass in den vergangenen 30 Jahren kein Nachweis erbracht wurde, dass sie tatsächlich Armut reduzieren. Mader kommt in seiner Doktorarbeit „Financializing Poverty: The Transnational Political Economy of Microfinance’s Rise and Crises“ sogar zum Ergebnis, dass die Kleinstkredite Armut ausnutzen und verfestigen.

Der wissenschaftliche Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftswissenschaften Köln begann seine Recherchen im indischen Andhra Pradesh. Dort gab es 2010 eine Selbstmordwelle unter Mikrokreditnehmerinnen, die ihre Raten nicht mehr bezahlen konnten. Anschließend weitete Mader seine Untersuchung auf weitere Entwicklungsländer aus. So konnte er unter anderem belegen, dass Mikrokreditnehmer mehr arbeiten, aber nicht mehr verdienen, weil sie das Geld für die Tilgung der Schulden verwenden müssen. Die Investition von Mikrokrediten in unternehmerische Projekte bedeute nur die Erweiterung einer Basarwirtschaft, die schon heute allenfalls eine Notlösung für die Armen darstellt, sagt Mader. Die Mehrzahl der Kredite werde für das tägliche Überleben und die Behandlung von Krankheiten ausgegeben.

Maders Arbeit ergänzt umfassend die Belege über die negativen Auswirkungen der Mikrokredite, die von Ethnologen, Anthropologen und Journalisten schon erbracht wurden. Der bangladeschische Anthropologe Aminur Rahman etwa fand bereits in den neunziger Jahren heraus, dass nur fünf Prozent der Mikrokreditnehmer Einkommen aus Unternehmen beziehen, die sie mit dem Darlehen aufgebaut hatten. Das deckt sich mit der Feldforschung von Anu Muhammad, Wirtschaftswissenschaftler an der Jahangirnagar Universität in Bangladesch: Nur fünf Prozent der Mikrokreditnehmer profitierten von den Darlehen – und sie alle hatten bereits vorher eine zuverlässige Einkommensquelle. 50 Prozent konnten ihren Lebensstandard nur halten, indem sie zusätzliche Kredite aufnahmen. Die Lage der restlichen 45 Prozent hat sich verschlechtert.

Qazi Kholiquzzman Ahmed, Leiter der staatlich finanzierten Kreditanstalt PKFS in Bangladesch, legte wiederum dar, dass mehr als die Hälfte der Schuldner nicht pünktlich zahlen können und zur Tilgung der Kredite weitere Darlehen aufgenommen haben. Solche Überschuldungskrisen gab es auch in Bosnien, Pakistan, Marokko, Ägypten, Nigeria, Mexiko und Bolivien. In Nicaragua legte 2009 die Bewegung „No Pago“ („Wir zahlen nicht“) aus Protest die 22 Mikrofinanzorganisationen im Land lahm – unterstützt von Präsident Daniel Ortega. Auch die rigiden Methoden der Geldeintreiber wurden schon vielfach angeprangert, etwa in Gerhard Klas‘ Buch „Die Mikrofinanzindustrie. Die große Illusion oder das Geschäft mit der Armut“. Und im vergangenen Jahr sorgte der ehemalige Insider der Mikrofinanzindustrie, Hugh Sinclair, mit einem Buch für Furore. Darin beschreibt er nicht nur die oft brutale Geldeintreibung, sondern auch, wie sich Banken und Anleger mittels hoher Zinsen an den Armen bereichern.

Doch die wachsende Kritik hat bislang weder in der Branche noch in der Entwicklungspolitik zu einem Umdenken geführt. Kritische Untersuchungen werden meist ignoriert, Studien mit positivem Ergebnis hochgehalten.

So war das auch bei einer Metastudie im Auftrag des britischen Entwicklungshilfeministeriums. 2011 wertete ein Forscherteam um Entwicklungsökonomin Maren Duvendack 2600 positive Mikrokredit- Studien aus, knapp 60 davon detailliert. Es gebe, so Duvendack, keinerlei eindeutige Belege, dass Mikrokredite den Armen nutzen. Die positiven Studien gründeten auf weichen Untersuchungsmethoden und unzureichendem Datenmaterial. Der Erfolg werde nicht an der sozialen Realität gemessen, sondern an der hohen Rückzahlungsquote. Das Ministerium habe wenig Interesse gezeigt, ihre Ergebnisse zu verbreiten, sagt Duvendack.

Ähnlich wie Duvendack nahmen die US-Ökonomen Jonathan Murdoch und David Roodman eine alte Studie von 1998 unter die Lupe, Auftraggeber damals war die Weltbank. In der Untersuchung heißt es, dass Mikrokredite die relative Armut in Bangladesch um 40 Prozent reduziert hätten. Murdoch und Roodman stellten jedoch fest, dass die Ergebnisse keiner wissenschaftlichen Prüfung standhalten. Dennoch gehört das Papier immer noch zu den meistzitierten positiven Arbeiten über Mikrokredite.

Als Reaktion auf die Kritik sind Geldgeber der Mikrofinanzorganisationen dazu übergegangen, Vergleichsgruppenstudien in Auftrag zu geben, sogenannte Randomized Controll Trial Studies (RTCS). Die erste dieser Art wurde im indischen Hyderabad vom Massachusetts Institute of Technology durchgeführt und 2009 veröffentlicht. Einige Ergebnisse: 30 Prozent der Kreditnehmerinnen versuchten, ein Unternehmen aufzubauen, 30 Prozent zahlten mit ihrem Kredit andere Kredite ab. 15 Prozent nahmen Konsumkredite auf, der Rest investierte in schon bestehende Tätigkeiten. Auf Bildung, Gesundheit und Frauen-Empowerment wurde keine Auswirkung festgestellt. Trotzdem zitierte unter anderem die deutsche Bundesregierung die Studie als positiven Beleg für Mikrokredite.

Die aktuellste RTC-Studie wurde unter Kunden der mexikanischen Compartamos Bank durchgeführt. Die an der Börse notierte Bank ist hoch umstritten, weil sie Jahreszinssätze von bis zu 195 Prozent erhebt. Nicht nur das stößt beim Mikrofinanzexperten Hugh Sinclair auf massive Kritik: Obwohl die Studie ergebe, dass die Kredite den Armen nicht nutzen, werde „alles versucht, um etwas Positives aus den Daten herauszuziehen, während die beunruhigenden negativen Auswirkungen ausgeblendet werden“, sagt er.

„Ich nenne das Zweck-Mittel-Verschiebung: Es wird mittlerweile als Erfolg gewertet, dass überhaupt ein Kredit aufgenommen wurde“, sagt Philip Mader. Nicht mehr die Armutsbekämpfung stehe im Mittelpunkt, sondern die finanzielle Einbindung der Armen in die Kapitalmärkte. Und das bringt Profit: Waren es 2001 nur knapp drei Milliarden Dollar, wurden 2011 fast 90 Milliarden Dollar Kredite an über 200 Millionen Männer und Frauen weltweit vergeben. Bereits im Jahr 2010 betrugen die Einkünfte der Mikrofinanzbanken fast 20 Milliarden Dollar.

„Das Mikrofinanzsystem stellt eine transnationale Kette der Disziplinierung her, die im Interesse regelmäßiger Kapitalflüsse arme Menschen dazu bringt, ihre Gürtel noch enger zu schnallen und eine nennenswerte Summe an Mehrwert aus ihrer Arbeit abzutreten“, resümiert Mader in seiner Arbeit. Eine offene Diskussion über Mikrokredite und entwicklungspolitische Alternativen zu marktwirtschaftlichen Ansätzen hält er für dringend nötig.

Dieser Text stammt aus dem Magazin „enorm – Wirtschaft für den Menschen“.

Quelle

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Präsentation: What I learned from Nelson Mandela. Boyd Varty

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„In the cathedral of the wild, we get to see the best parts of ourselves reflected back to us.“ Boyd Varty, ein südafrikanischer Lodge-Besitzer und Wildnis-Führer, erzählt fesselnd Geschichten über Tiere, Menschen und deren Verbindungen, oder „Ubuntu“ – was so viel heisst wie „Ich bin, wegen dir“ oder „ich bin, weil wir sind und wir sind, weil ich bin“. Tolle Präsentation, die uns vor Augen führt wie wichtig Beziehungen – zwischen Menschen, und zwischen Mensch und Natur – sind, für uns, unser Leben, unser Werden, unsere Entfaltung, unsere Verantwortung.

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Buch: Das Leben im Boden & Das Edaphon. Raoul H. Francé

Screen Shot 2013-12-29 at 20.12.58Raoul H. Francé gibt in seinem Doppelband Das Leben im Boden / Das Edaphon: Untersuchungen zur Ökologie der bodenbewohnenden Mikroorganismen einen faszinierenden Einblick in das reiche Leben im Boden. Zwar sind die Büchlein bald 100 Jahre alt; aber anscheinend ist das Wissen in dieser Zeit Wissenschaftlern und Bauern zugleich nicht zugänglich gewesen und seine Entdeckungen und Beschreibungen damit hochaktuell. Gerade der erste Teil besticht durch eine verständliche und zugleich fesselnde Beschreibung der Kleinen und Kleinsten im dunklen Erdreich. Der zweite Teil ist wissenschaftlich und detailreich, und damit einem nur eingeschränkten Publikum zu empfehlen.

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