mit Martin Stengel, Judit Bartel und Stefan Schwarzer
Ort: Gemeinschaft Schloss Tempelhof (bei Crailsheim)
Datum: 14.-20. März 2015
Der Permakultur Designkurs für Fortgeschrittene (PDKF) ist Bestandteil der Ausbildung zum/r Permakultur DesignerIn und wird von den Studierenden in der Regel im 2. Jahr besucht, ist aber offen für Interessierte die eine PDK (72-Stunden-Kurs) gemacht haben. Hauptinhalt des Kurses ist es, gemeinsam an einem konkreten Objekt bzw. Thema einen Permakultur Gestaltungsprozess zu durchlaufen und dabei eine Vielfalt an Permakultur Gestaltungsmethoden anzuwenden und im Umgang mit den Permakultur Designprinzipien sicher zu werden. Dieser PDKF findet in der Gemeinschaft Schloss Tempelhof statt, in der es eine Vielfalt möglicher Gestaltungsthemen für uns gibt:
Potentielle Gestaltungsthemen
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bestehendes Dorf nach Kriterien (sozial-ökologisch-wirtschaftlich) der Gemeinschaft weiter strukturieren mit Raumnutzungskonzept und Wegeplanung – verschiedene Varianten mit unterschiedlichem Detaillierungsgrad parallel entwickeln. Arbeiten zu diesem Thema unter Einbeziehung von „Mustersprache“ von C. Alexander
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Schaffung sozialer Räume für Zusammensein und Erholung; Analyse und soziale Gestaltungsvorschläge für eine Gemeinschaft mit hohen Anforderungen an die Mitglieder
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Verbindung Dorf-Landwirtschaft – Schul-Bauernhof
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Schaffung von essbaren Landschaften
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Nahrungsmittelproduktion im Dorf
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Wasser ins Dorf bringen
Über das Projekt Schloss Tempelhof
Die Ziele des Projektes gehen über das reine gemeinschaftliche Wohnen hinaus. „Es geht um ein neues Miteinander, das auf Eigenverantwortung, der Bereitschaft zur persönlichen Reflexion und Entwicklung und einem Gemeinwohlbewusstsein gründet; es geht um eine gemeinwohlbezogene neue Ökonomie und einen nachhaltigen ökologischen Lebensstil mit landwirtschaftlicher und energetischer Selbstversorgung, der auch die Chancen der nachfolgenden Generationen im Blick hat. Wir verstehen unsere sozialen Prozesse und ökonomischen Experimente als Beitrag zu einem gesellschaftlichen Dialog über die zukünftige Entwicklung unseres Lebensraumes und unseres Umgangs miteinander, eben eine „Zukunftswerkstatt Tempelhof“. Dabei orientieren wir uns an den Werten Gemeinschaft in wohnen und arbeiten, Vielfalt, All-Leader, Verantwortung, ökonomische Transformation sowie einer achtsamen Beziehungs- und Kommunikationskultur und versuchen diese im Alltag umzusetzen. Als junge Dorfgemeinschaft arbeiten wir an der Verwirklichung einer Vision vom gemeinsamen generationenübergreifendem Leben und Arbeiten auf dem Lande. Dazu gehört für uns vor allem die Umsetzung eines ökologisch nachhaltigen Lebensstils mit Rücksicht auf vorhandene Ressourcen. Ein sozial gerechtes und Sinn erfülltes gemeinsames Wirtschaften und Kommunizieren sind für uns von grundlegender Bedeutung, um eine friedliche Entwicklung in Vielfalt umzusetzen.“
Tempelhof bietet als Kursort ein spannendes und reichhaltiges Lernumfeld:
Lernumfeld Tempelhof
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Soziale PK am Beispiel einer grossen Gemeinschaft, die mit WIR-Prozessen und Foren arbeitet und sich verbindet Gemeinschaftsgründung und Aufbau im ICE-Tempo („das schnellste Ökodorf aller Zeiten“)
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Chancen und Risiken PK-orientierte Landwirtschaft und kleinräumige PK-Strukturen im und rund ums Dorf, PK-OLG/-Waldgarten
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vielfältige Ressourcen und Stoffflüsse (Essen, Kompost, Wege, private/öffentliche Räume, Arbeit/Leben)
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Bedarfsorientierte Grundsicherungsökonomie
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Modernisierung eines bestehenden Dorfweilers (und sozialer Einrichtung) zu einem ganzheitlichen Dorfgemeinschaftsprojekt
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Einbindung in die ländliche kulturelle Regionalentwicklung
Zeiten
Kursbeginn: Sa, 14.3., 9 Uhr (Anreise am Vorabend)
Kursende: Fr, 20.03., 13 Uhr
Rahmenbedingungen
Der Besuch des Kurses ist für fortgeschrittene Studierende der Permakultur Akademie kostenfrei. Es kommen Kosten für Unterkunft und Verpflegung hinzu! Für Studierende, die bereits einen PDKF besucht haben, beträgt die Kursgebühr 300,- Euro, für PDK-Inhaber: 450,-Euro, jeweils zuzüglich Kosten für Unterkunft und Verpflegung.
Verpflegung: (Biologische Vollwertkost, die größtenteils aus eigenem Anbau stammt (Frühstück, Mittagessen, Abendessen und Pausenverpflegung): 28 € pro Tag (Richtwert, siehe Info unten), also 196,- Euro für den Kurs
Die Verpflegungskosten (inklusive 19% MwSt) betragen normalerweise 32€ pro Tag. Für unseren Kurs haben wir eine Ermäßigung auf 28€ pro Tag vereinbart. Jedoch: Für manch eineN mag dies noch immer zu hoch sein. Deswegen schlagen wir – wie im Gemeinschaftsleben bei CSA/Solidarischer Landwirtschaft und anderen Bereichen am Tempelhof auch üblich – eine Bieterrunde vor. Jeder gibt an was er in erster Instanz bereit bzw. in der Lage ist zu zahlen; bei dem einen könnte das weniger als die 28€ sein, bei einer anderen (mit gutem Einkommen) mehr. Sollte der notwendige Betrag in der ersten Runde nicht zusammen bekommen, machen wir eine zweite Bieterrunde, um die notwendigen Kosten dann decken zu können. Dies ist ein direkter, sozial-ökonomisch alternativer Ansatz der uns direkt hier bei unserem Kurs zeigt, welche Alternativen zur normalen ökonomischen Modellen möglich ist.
Ein kleiner Nothilfetopf der Permakultur-Gruppe des Tempelhofes steht – eben im Notfall – auch noch zur Verfügung.
Unterkunft: 10 €/Nacht im Schlafsaal (Mindestbelegung 7 Personen) oder im eigenen Zelt ansonsten je nach Unterbringung: http://www.schloss-tempelhof.de/veranstaltungen/gastehaus/
Kursleitung
Martin Stengel
ist Ingenieur für Energietechnik, arbeitet in der Erwachsenenbildung seit 1992. Erste Beschäftigung mit Permakultur 1993, PDK in 2006, Designer seit 2013. Er hat das Ökodorf Sieben Linden mit gegründet und lebt in intentionalen Gemeinschaften seit 22 Jahren.
Seine Motiviation zur Leitung dieses Kurses: Interesse an Anleitung der Studiengruppe zur Vertiefung von Design-Kenntnissen in der Planungspraxis; Lust auf Gestaltungsimpulse für das rasant sich entwickelnde, aber landschaftlich noch zu gestaltende Ökodorf-Projekt Tempelhof; Freude an partizipativer Anwendung von PK-Methoden und -Prozessen auf solch ein komplexes Projekt; Lust auf den herausfordernden Dialog permakultureller Planungsansätze mit der ganzheitlichen Realität eines sozial-wirtschaftlich-weltanschaulich diversen Projektes wie Tempelhof mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Vorstellungen von Permakultur. www.permakultur-siebenlinden.de
Judit Bartel
ist Erwachsenenpädagogin und Kulturanthropologin, PDK in 2003, seit 2013 Permakultur Designerin. Sie arbeitet seit 2007 freiberuflich für die Permakultur Akademie in der Studentenbetreuung, im Fernkurs „Partizipation und Selbstorganisation“ und konzeptionellen Weiterentwicklung der Ausbildung. Ihr Anliegen ist es, Permakultur als Werkzeugkoffer zur Gestaltung zukunftsfähiger Lebensweisen zu nutzen und weiterzuentwickeln. Judits Hauptinteresse an diesem Kurs gilt der Begleitung und Orientierung der Ausbildungsgruppe im Gestaltungsprozess, sowie der Anwendung bzw. Entwicklung von Permakultur-Designwerkzeugen, die für den jeweiligen Gestaltungsauftrag und das spezifische thematische Feld passend sind.
Stefan Schwarzer
ist Physischer Geograf mit einem Studienschwerpunkt auf systemischen/vernetzten Denken. Er arbeitet seit 14 Jahren für das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) in Genf, und beschäftigt sich dort v.a. mit (national bis) globalen Umweltthemen. Die „Entdeckung“ der Permakultur vor 2.5 Jahren war wie ein Déjà-vu des vernetzten Denkens, was zu einer tiefen und fast täglichen, begeisterten Auseinandersetzung mit der PK zur Folge hatte. Stefan möchte dieses Jahr seine Diplom-Ausbildung abschliessen. Die Verbindung globaler Interessen und Ziele mit lokalen Handlungen, z.B. in Form von grossflächiger Permakultur, ist eines seiner Hauptanliegen. Er lebt seit 1.5 Jahren im Schloss Tempelhof.