allan savory

Allan Savory – The Importance of Managing Holistically

Allan Savory – The Importance of Managing Holistically

Allan Savory, bekannt geworden durch sein TED-Talk, spricht hier wieder über seine Erfahrungen. Sehenswert, auch wenn man einige Teile davon schon kennt.

Aber was ich noch interessanter fand, war die Verbindung die er herstellt zwischen Landwirtschaft, Management und Institutionen:

Die Landwirtschaft sollte sich auf die Biowissenschaften stützen. Aber dank der institutionellen Dummheit basiert die Landwirtschaft auf Chemie und der Vermarktung von Technologie. Das ist institutionelle Dummeheit! Und dies können wir als Individuen sehen, aber nicht als Institutionen.

Institutionen spiegeln immer die vorherrschende Sichtweise der Gesellschaften wider, in denen sie entstanden sind. Aber wenn sich neues Wissen entwickelt, paradigmenwechselndes Wissen, kontraintuitives Wissen, an das niemand in der Gesellschaft glaubt, dann werden Organisationen und Institutionen völlig dagegen anlaufen. […] Sie ändern sich nicht, bis sich die öffentliche Meinung ändert. […] Neues Wissen kann nicht von Universitäten, Politikern, großen Unternehmen eingebracht werden; es kann nur von gewöhnlichen Menschen aufgenommen werden. Und nur dann ist es für Unternehmen sicher, sich zu ändern.

Während Richtlinien von Institutionen entwickelt werden, können nur Einzelpersonen Veränderungen erzwingen.

Wie kann man Entscheidungen treffen?! Es ist das Management, nicht die Methoden, die uns helfen werden, neue landwirtschaftliche Ansätze zu entwickeln.

Posted by Stefan in Gemeinsam Leben, Klimaveränderung, Landwirtschaft, Natur, Präsentation, Technik, Wirtschaft, 0 comments

Buch: Cows Save the Planet: and Other Improbable Ways of Restoring Soil to Heal the Earth

Kühe = Überweidung = Methan = Gülle ==> Probleme, Probleme, Probleme… Dass Kühe auch gerade die Lösung verschiedenster Probleme sein können, sickert gerade erst ganz langsam durch (hier, hier, hier). Allan Savory hat mit seinem TED-Talk den Grundstein gelegt (wenn auch er von verschiedensten Seiten dafür stark kritisiert wurde). Und ja, Skepsis – oder besser: Vorsicht – ist angebracht. Aber gerade in den USA mehren sich die (Erfolgs)»Geschichten«, wo Bauern Kühe (und/oder andere Tiere) im Stile der Natur (als eng gepackte Herde) einsetzen, und innerhalb kürzester Zeit von erstaunlichen Bodenverbesserungen berichten. Da fällt es mir schwer, nicht in Euphorie auszubrechen. Hey, so einfach soll das sein, Bodenaufbau zu betreiben? Da haben wir Jahrzehnte (Jahrhunderte?) den Boden mit Füßen getreten, den Boden verarmt, vergiftet, erschreckende Bodenerosionsraten mit unseren gängigen Praktiken hervorgerufen – und da reichen ein, zwei Jahre bewusster Weidebewirtschaftung aus, um eine beeindruckende Regeneration der Böden zu erreichen (und damit positive Veränderungen im Bereich Wasserinflitration, Wasserhaltekapazität, Nährstoffspeicherung, Pflanzengesundheit, Pflanzenproduktivität, Biodiversität bewirken)? Judith Schwartz berichtet in ihrem Buch „Cows save the planet“ (Amazon, Buch7) von verschiedensten Bauern weltweit, die diesen Weg gegangen sind (Holistisches Weidemanagement oder Mob Grazing sind die Begriffe dazu), und wirklich unglaubliche Geschichten zu berichten haben. Wieder mal echt beeindruckend und Hoffnung machend!

Posted by Stefan in Bücher, Klimaveränderung, Landwirtschaft, Natur, Pilze, Tiere, 2 comments

Holistisches Weidemanagement / Mob Grazing

Mob-grazing ist in Deutschland, soweit ich das überblicke, nur bei eingefleischten Regenerativen Agrikultur Fans bekannt. Überhaupt scheint is in ganz Europa noch nicht so ganz angekommen zu sein. In den USA sind die Ansätze von Allan Savory schon deutlich weiter verbreitet – Joel Salatin nutzt es, Gabe Brown auch, und diverse andere. Immerhin: Für unser Symposium der Aufbauenden Landwirtschaft konnten wir Beatrice Krehl gewinnen, die in England seit ein paar Jahren im kleineren Stile Erfahrungen sammeln konnte, was eine sehr interessante Erfahrung für die Teilnehmer war. Denn die Veränderung der Wiesen zu weniger »Unkraut« und »mehr Vielfalt« und »Fruchtbarkeit« war eindeutig zu erkennen von ihren Fotos.
Ein »bekannte« Größe in England ist aber v.a. Tom Chapman, der sich seit einigen Jahren intensiv weltweit mit dem Thema auseinander gesetzt hat und in diesem kurzen Bericht ein paar Infos gibt. Z.B. dass in seinem System 125 Mutterkühe mit 100 Kälbern und 4 Bullen auf 0.6 Hektar weiden – und dafür dann auch alle 6-24 Stunden weiterziehen. Wow!

Posted by Stefan in Doku, Landwirtschaft, Natur, Tiere, 1 comment

The power of holistic management

Screen Shot 2017-09-05 at 08.38.03wtmk

Wow, schöne Zusammenstellung von Vorher-Nachher-Bildern in Bezug zu Holistischen (Weide)Management. Ganz stark, die Kontraste. Welch ein grandioses Werkzeug, um degradierten Boden und Flächen wieder aufzuwerten, zu regenerieren!

Posted by Stefan in Landwirtschaft, Tiere, 0 comments

Holistisches Weidemanagement in Europa? Aber ja!

Screen Shot 2017-03-19 at 16.17.51

Holistisches Weidemanagement à la Allan Savory wird von den Kritikern, wenn es denn überhaupt beachtet wird, meist abgetan auf die »verwundbaren« (brittle) Umgebungen, in denen Allan Savory diese Methode entwickelt hat. In den gemässigten Klimazonen gibt es kaum (bekannte) Beispiele dessen Umsetzung. Einziges mir gut bekanntes Beispiel ist sicher Joel Salatin. Auch Tom Chapman (von dem obiges Bild stammt) setzt die Methode ein – hier ein Bericht gar in TopAgrar! Auch interessant ist dieser Bericht von einem Betrieb in England, Waltham Place, wo eine Schweizerin das System (erfolgreich) einsetzt.

Posted by Stefan in Artikel, Landwirtschaft, Natur, Tiere, 0 comments

Wie Kühe die Welt retten können. Allan Savory

10201-cows-in-a-field-pv

Zu den, für die meisten von uns, recht konträr erscheinenden Ansichten von Allan Savory habe ich hier ja schon verlinkt. Dass die Verschlechterung (Degradierung) der Böden, der Versteppung und Verwüstung ursächlich von zu hoher Beweidung herrührt, und deswegen eine geringere Dichte von Tiere sinnvoll ist und damit zu einer Ruhe und damit Verbesserung der Böden führt – das ist allgemein anerkannt. Nun, dem widerspricht ja Allen Savory ganz klar; und, so wie es seine Untersuchungen und Versuche zeigen, zu recht. Nach dem Vorbild der Natur – Bison-, Gnu-, Zebraherden, die dicht gerdrängt in kurzer Zeit über die Steppe ziehen -, so hat er im gleichen Stile Rinder grasen lassen (dicht gedrängt, jeden Tag weiter ziehend, anstatt auf grosser Fläche wochenlang sich selbst verteilend), und dabei fest gestellt, dass sich der Boden innerhalb kürzester Zeit regeneriert, verbessert, die Vegetation dichter wird, vielfältiger, besser wächst. Interessant, nicht wahr?

Hierzu ein Artikel von ihm: Kühe können die Welt retten (englisch). (Hier als PDF.)

Having trained thousands of officials in policy development, I’ve learned that there is only one reason policies are developed and that is to address a perceived or actual problem.

In more than 60 years of research, neither I nor any collaborating scientists have found any evidence to support the idea that controlling livestock numbers prevents desertification.

The first wicked problem is that organizations are not able to adopt new counter-intuitive scientific insights ahead of public opinion. No amount of data, proof, evidence, money spent, or how many people dying will bring about institutional change until a significant level of public opinion changes.

Posted by Stefan in Artikel, Klimaveränderung, Landwirtschaft, Natur, Tiere, 0 comments

Whole Earth Summit mit den ganz Grossen der Bewegung(en)

Screen Shot 2014-02-26 at 10.17.05

Die Creme de la Creme (nicht nur) der Permakultur-Bewegung an einem Platz. Geoff Lawton, Vandina Shiva, Rob Hopkins, Allan Savory, …. Eine ganz schön nette Gesellschaft. Ist aber noch nicht ganz klar wie wir alle vom Whole Earth Summit profitieren können. Es gibt da ein „Free online event“ – mal schauen was dabei heraus kommt.

Posted by Stefan in Seminar, 0 comments

Präsentation: Reversing Global Warming with Livestock?. Seth Itzkan

Screen Shot 2014-06-26 at 23.41.00 copywtmk

Ein weiterer Beitrag zum Thema: „Wie sollte Weidewirtschaft (in semiariden) Gebieten betrieben werden um Bodenverbesserung zu erreichen (und nicht Bodenverschlechterung)?“. Sehr interessant, weil’s echt entgegen weit verbreiterter Ansichten geht.

Posted by Stefan in Klimaveränderung, Landwirtschaft, Natur, Tiere, 0 comments

Präsentation: Soil Carbon Putting Carbon Back Where It Belongs In The Earth. Tony Lovell

Interessanter Vortrag darüber was wir in Sachen „Bodenbehandlung“ oder eher „Bodennutzung“ (v.a. durch Nutztiere) falsch machen. Und wie es besser gehen könnten. Dabei bläst Tony Lovell ins gleiche Horn wie Seth Itzkan und Allan Savory: Eine kurzzeitige, intensive Bewirtschaftungsweise ist deutlich besser als eine extensive Weidehaltung. Dies zeigt er deutlich mit diesen Vergleichsbildern: Drei Orte, am gleichen Fluss, im gleichen Gebiet, unter gleichen Bedingungen. Der einzige Unterschied ist die Bewirtschaftungsintensität. Diese ist in der linken Reihe extensiv, in der rechten, angelehnt an das Vorbild Natur (siehe Bild oben, die grossen Herden Afrikas oder Nordamerikas, die kurz, dicht gedrängt, durch die Prärie ziehen):

Dieses Bild zeigt Gras, welches, im linken Bildbereich alle paar Tage gemäht worden ist, und im rechten seine natürliche Wuchsform entwickeln konnte. Interessant ist zu beobachten, dass der Teil der im Boden sich entwickelt – also die CO2-Speicherung in Form von Biomasse – deutlich höher ist. Und im Gegensatz zu Bäumen, wo das Verhältnis „über der Erde/unter der Erde“ mehr oder weniger 1:1 ist, ist dieser bei den Gräsern aber 1:4:

Posted by Stefan in Klimaveränderung, Landwirtschaft, Natur, Präsentation, 0 comments

Präsentation: How to green the world’s deserts and reverse climate change. Allan Savory

livestock 1wtmk

livestock 2

livestock 3

Tja, das ist nun wirklich entgegengesetzt von allem was ich gehört, gelesen und gelernt habe. Und geradezu revolutionär. Die Methan-ausstossenden und grosse Flächen beanspruchenden Rinderherden sind nicht die (Mit-)Verursacher der Klimaveränderung (siehe meinen Artikel über den Fleichkonsum z.B.) sondern die Lösung. He?! Seth Itzekan’s Meinung nach sollten wir (wie grundsätzlich in der Permakultur) uns die Natur anschauen und zum Vorbild nehmen. Und dort ziehen grosse Herden dichtgedrängt durch die Gegenden und fressen intensiv das Gras ab (sei es in Afrika mit den Zebra- u.v.a. oder in den USA die Bison-Herden). Gut gedüngt kann sich die Natur aber schnell wieder davon erholen. Was aber gemeinhin bei der menschlichen Bewirtschaftungweise passiert, ist das kleine Herden locker durch die Gegend ziehen und das abfressen was noch da ist – und so die Versteppung und Wüstenbildung verursachen. Statt dessen sollte eine Zonierung entwickelt werden in der dann Tiere ganz bewusst für kurze Zeit intensiv Grasen. Die im Vortrag gezeigten Beispiele der positiven „Rückentwicklung“ sind beeindruckend.

Posted by Stefan in Klimaveränderung, Landwirtschaft, Natur, Präsentation, 0 comments