„Die zweitgrösste kolumbianische Stadt hat Temperaturen um zwei Grad reduziert und will die grünste Stadt Südamerikas werden.
30 «grüne Korridore», die 2017 von Medellíns damaligem Bürgermeister geplant wurden, bilden ein 20 Kilometer langes, miteinander verbundenes Netz schattiger Wege. Das 16,3-Millionen-Dollar-Projekt senkt die Temperatur an warmen Orten um bis zu drei Grad, reduziert die Luftverschmutzung und schluckt nach Angabe der Stadt pro Jahr und Korridor 160‘787 Kilogramm CO2. Der Hitzeinsel-Effekt der Stadt soll sich in den kommenden Jahrzehnten noch um weitere vier bis fünf Grad reduzieren.“
begrünung
Doku: Abkühlung für heiße Städte (und Landschaften)
Passend zu meinem Vortrag, den ich hier vorige Tage gepostet habe – und ingesamt ein Thema ist, in das ich mich gerade voll rein arbeite und mich dafür engagiere, dass es breiter auch in Politik und Landwirtschaft bekannt wird – hier eine spannende Doku (»Abkühlung für heiße Städte«) über die Kühlleistung von Pflanzen in den Städten. Einiges ist uns schon bekannt, manches gerade erst in der Erforschung. Aber das Spannende ist wirklich dass wir es – gesellschaftlich gesehen – noch nicht schaffen, die Erkenntnisse über den Kühlungseffekt der Pflanzen in den Städten auf die Land(wirt)schaft zu übertragen. Dabei gibt es mehr als genug Untersuchungen, die dies bestätigen. Demnächst poste ich eine Studie dazu, die ich für UNEP geschrieben habe.
Löcher graben um Bäume wachsen zu lassen – so einfach kann’s gehen!
Ich liebe einfache Lösungen! Und siehe, hier ist wieder eine, die die Welt v.a. in den Trockengebieten verändern kann. Justdiggit, eine Initiative aus Holland, bringt die Vegetation in die vormals öde Landschaft zurück, indem sie mehr als 78.400 halbrunde Löcher gegraben haben. Auf diese Weise haben sie das Land für die ortsansässige Gemeinde wieder nutzbar gemacht. Beeindruckende Bilder – mit ganz viel Löchern! – die das Bild der Landschaft (»Es werde grün!!!«) total verändern. Klasse!
Buch: Sowing Seeds In The Desert. Masanobu Fukuoka
Fukuoka, begeisterten Permakulturisten natürlich durch sein Buch „The One-Straw Revolution“ bekannt, war im letzten Teil seines Lebens weltweit unterwegs. Eine Sache die ihn viel beschäftigte war, wie man menschen-gemachte Wüsten, erodierte Landstriche, Bereiche in denen der Oberboden durch Jahrzehnte und Jahrhunderte der nicht angepassten Bewirtschaftungsweise abgetragen worden ist – wie man diesen Gegenden wieder Leben einhauchen kann. Und da er sich ja schon in Japan viel mit den „Seed balls“ beschäftigt hatte, erschien ihm dies als eine Lösung des Problems. Und dafür reiste er um die Welt, um für seine Natural Farming Methode und die Wieder-Begrünung der Wüsten die Trommel zu schlagen, mit einigem Erfolg. Interessantes Buch, aber deutlich weniger wertvoll-philosophisch und permakulturell-interessant wie eben „The One-Straw Revolution“. Lesenswert, aber wer von Fukuoka noch nichts gelesen hat, dem empfehle ich unbedingt letzteres.
Buch: Vom Gärtnern in der Stadt
Das Gärtnern in der Stadt boomt, und damit auch die Produktion an Büchern die sich diesem Thema widmen. Mit „Vom Gärtnern in der Stadt“ ist Martin Rasper ein gutes Buch gelungen, welches einen Überblick über alle Bereiche der neuen Bewegung gibt. Er beleuchtet von vielen verschiedenen Seiten die vielfältigen Vorteile (und – gibt es sie eigentlich? – Nachteile), angefangen beim (nützlichen) Begrünen brachliegender und betonierter Flächen, über die Revitalisierung des Bodens, Schaffung kleiner Auen der Vielfalt, Farben, Formen und Kleinklimata, zum sozialen Zusammensein zwischen Klein und Gross, Beheimatete und Fremde. Es betrachtet weniger die kleinen Fallbeispiele wie beim Buch „Jedem sein Grün„, ist dafür aber Umfassender und Erklärender was diese neuen Prozesse angeht. Empfehlenswert!