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Artikel: Agroforstsysteme der gemäßigten Breiten bieten einen größeren Bestäubungsdienst als Monokulturen

Artikel: Agroforstsysteme der gemäßigten Breiten bieten einen größeren Bestäubungsdienst als Monokulturen

Überraschend sind diese Ergebnisse nicht: Klar, die Integration von Bäumen in Aecker und Wiesen fördert die Artenvielfalt. Aber doch interessant, welchen Unterschied es machen kann – obwohl ich den durchaus auch höher eingeschätzt hätte. Hier eine Untersuchung aus England, auf ökologischen Flächen: »Wir fanden heraus, dass Agroforstsysteme (AF) in gemäßigten Klimazonen einen größeren Bestäubungsdienst bieten können als Monokulturen (MK): Bei AF-Systemen gab es doppelt so viele Einzelbienen und Schwebfliegen und in AF-Ackersystemen 2,4-mal mehr Hummeln als bei MK. Bei AF wurde in einem der beiden Jahre auch 4,5-mal mehr Saatgut gesetzt als bei MK. Bei 40 % der standortbezogenen Stichprobeneinheiten pro Jahr war der Artenreichtum der Solitärbienen bei AF durchschnittlich 10,5-mal höher.«

Quelle: »Temperate agroforestry systems provide greater pollination service than monoculture«

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Präsentation: The Hidden Beauty of Pollination. Louie Schwartzberg

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Kleine Präsentation von Louie Schwartzberg, welches den Augenmerk auf das Wunder der Bestäubung legt. Eindrucksvolle, wunderbare Aufnahmen in Zeitlupentempo zeigen wie Kolibris, Fledermäuse und Insekten den leckeren Blütennektar trinken, sich mit Pollen bestäuben, und damit zur Weiterverbreitung der Pflanzen beitragen. Das Bewusstsein entwickeln, nochmal genau hingucken ins Alltägliche, diese unglaublichen Entwicklungen wahrnehmen, (nach)spüren – das gelingt dem Filmemacher immer wieder (hier und hier z.B. auch).

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Wilde Insekten sichern die Ernte

Bild: DPA

Sehr interessanter Artikel im SPIEGEL:

Bei der Bestäubung von Pflanzen scheinen wildlebende Bienen und andere Insekten eine weitaus größere Bedeutung zu haben als bislang angenommen. 50 Wissenschaftler haben weltweit etwa 600 Anbauflächen inspiziert oder Studien darüber ausgewertet. Dabei untersuchten sie vor allem, ob die Honigbiene allein die Bestäubung von Mais, Raps, Obstbäumen und Co. gewährleisten kann – oder ob auch andere Insekten eine Rolle spielen.

Die Ergebnisse – veröffentlicht im Magazin „Science“ – erstaunten die Wissenschaftler. „Unsere Daten zeigen, dass viele verschiedene Bestäuberarten noch einmal einen Mehrwert bringen: Sie sichern eine höhere Ernte und auch eine größere Gleichmäßigkeit der Erträge“, sagt Ingolf Steffan-Dewenter vom Biozentrum der Universität Würzburg. Deutschlandweit sind 550 Wildbienenarten bekannt, weltweit sind es Steffan-Dewenter zufolge etwa 30.000.
Totholz erhalten

Gleichzeitig stellten die Forscher fest, dass die Wildbienen erfolgreicher arbeiteten. So würden 100 Honigbienen und 50 Wildbienen ein Feld erheblich besser bestäuben als 150 Honigbienen. Das liege daran, dass die wildlebenden Insekten effizienter seien. Die Wissenschaftler glauben nun, dass die Wildbienen keine größeren Mengen an Pollen transportieren, dafür aber qualitativ hochwertigere.

Wenn Imker also ihre Honigbienen-Völker gezielt neben Felder mit Sonnenblumen, Erdbeeren und Kirschbäume stellen, sichern sie der Forschungsgruppe zufolge damit lediglich einen Grundertrag. Besser werde die Ernte, wenn auch Wildbienen und andere Insekten wie die Schwebfliege oder Käfer hinzukämen.

Deren Lebensraum sei jedoch in einer von industrieller Landwirtschaft geprägten Agrarlandschaft nicht mehr ausreichend vorhanden. „Die Studie ist ein schöner Beleg dafür, dass man Artenvielfalt benötigt, um die Nahrungssicherheit der Weltbevölkerung zu gewährleisten“, sagte Steffan-Dewenter weiter.

Die Forscher ziehen ein klares Fazit: Der Lebensraum der Wildbienen sollte besser geschützt werden. „Es ist ein Umdenken erforderlich“, so Steffan-Dewenter. Wildbienen nisten in Totholz, in Hecken, an Waldrändern oder auch im Boden. Diese naturnahen Räume müssten erhalten, in ihrer Qualität verbessert oder auch neu angelegt werden. „Wichtig ist auch, dass man all diese Dinge nicht gegen die Landwirte, sondern mit ihnen umsetzt.“

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