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Doku: Die Suche nach dem Garten Eden

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Wie viele Geschichten aus der Bibel, ist die Erzählung vom Garten Eden vermutlich “ausgeliehen” – ein Plagiat, wenn man so will – von Völkern, die woanders lebten. Das Wort “Eden” stammt nicht aus dem hebräischen, was hierzu einen Hinweis liefert. Für die Sumerer, als erste Zivlisation in Mesopotamien, bedeutete das Wort Eden soviel wie “Eine Gras- oder Steppenlandschaft in der die Menschen nicht sesshaft sind und die Tiere wild leben”. Die Sumerer verwendeten den Begriff für nicht-kultivierte Gebiete ausserhalb ihres Territoriums; mit anderen Worten, Gegenden wo nicht der Mensch herrschte, sondern Gott (oder die Natur).
Das Gilgamesh-Epos erzählt die Geschichte von Gilgamesh, König von Urug, war zu 2/3 Gott und zu 1/3 Mensch, und damit sterblich. Er machte sich auf die Suche nach dem Geheimnis der Unsterblichkeit. Auf seiner Suche begegnet G. verschiedenen Personen, die ihm erzählen wie der Mensch entstand. Laut den Sumerern wurde der Mann aus Lehm geschaffen – der Lehm der Flussufer war allgegenwertig, lebenswichtig und fruchtbar. Den Rest der Geschichte kennen wir… Bei den Sumerern wird Eden als der Ort Dilmun gennant (“Leben ohne Sorge”). Und, wie bei Eden, führt eine Flut zur Zerstörung des Paradies.
Was den Garten Eden oder Dilmun angeht: Hinweise aus der Bibel legen nahe, dass sich der Ort im Süden des Iraqs befindet, am Zusammenfluss von vier Flüssen. Erst die Recherche mit Hilfe von Satellitenbilder gab den Hinweis für den dritten und vierten Fluss. Einer davon ist vor ~5000 v.Chr. langsam ausgetrocknet, nach dem Schwinden des Eises, was wiederum ein wichtiger Hinweis zur Entstehungsgeschichte ist! Der Persischer Golf war damals ausgetrocknet. Der Monsoon, heute nur die Südspitze der Arabischen Insel erreichend, versorgte ganz Arabien mit Feuchtigkeit. Der Fluss Pishon, heute nur auf Satellitenbildern von Saudi-Arabien nach Basra fliessend zu erkennen, war fruchtbar und grün. Eine Steppe mit Oasen, Tiere, Pflanzen – das Paradies.
Die Geschichte ist nicht die Entstehung der ersten Menschen, sondern der Entstehung der menschlichen Gesellschaft – dem Zeitpunkt als wir aufhörten Jäger und Sammler zu sein und Landwirtschaft zu betreiben. Eden = Heimat der prähistorischen Jäger & Sammler. Durch die Klimaveränderung wurde dieser fruchtbare Landstrich von den Fluten des Meeres überschwemmt. Die Fluten zwangen die Menschen nach Norden zu flüchten, in die unwirtschaftlichen Gebiete Mesopotamiens. Das Leben dort war nicht einfach, es zwang sie Pflanzen anzubauen, die ersten Techniken für den Ackerbau zu entwickeln. Technologische Entwicklungen sind nicht rückgängig zu machen – eine der ersten permanenten Veränderungen. Die Geschichte von Eden ist eine Klage über diese Entwicklungen. Die Manipulation der Natur, eine erhöhte Produktivität, Züchtung von Tieren – gleicht dem Essen des Baumes der Erkenntnis, ein Sicher-über-Gott-Stellen, eine Sünde.

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Buch: Handbuch der Permakultur-Gestaltung. Bill Mollison

Die Bibel. Der Permakultur. Vom (PK-)Papst persönlich. Ja, ein Grundlagenwerk was seines gleichen sucht. Viel Theorie, aber sehr gut geschrieben, und mit vielen anschaulichen Bebilderungen. Das „Durchackern“ erinnert einen vielleicht an so manches Mal im Studium, wenn’s galt mal wieder für ein Examen zu pauken. Aber es steht wirklich unglaublich viel drin, und die vielen komplexen Themen sind doch verständlich und manchmal kompakt, oft ausführlich dargestellt und erklärt. Ein wirklich hervorragendes Buch, was sicher nicht nur ein Mal gelesen, sondern viele Mal konsultiert werden wird. Absolut empfehlenswert!

Posted by Stefan in Bücher, Garten, Landwirtschaft, Natur, Peak Oil, Urbane Landwirtschaft, Wirtschaft, Wohnen, 0 comments