bodenleben

Buch: Atlas der Boden-Biodiversität

Ein beeindruckendes Werk hat das Joint Research Center (JRC) über ein EU-Projekt zusammen gestellt: Alles was das Herz begehrt zum Thema Boden, Bodenvielfalt und Bodenleben. Großes Format (~DIN A3); wunderbare Bilder von kleinen, unbekannten, zauberhaften, unglaublichen Lebewesen; eine große Vielfalt an Karten (was das Geografenherz in mir höher schlagen lässt); und viele Erklärungen. Absolut empfehlenswert für Einsteiger wie auch Profis! Gibt’s als PDF wie auch als (recht günstiges) Buch.

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Artikel: Ein entscheidendes Klimamysterium liegt knapp unter unseren Füßen

Interessanter Artikel zu der Frage, wie denn der Humusgehalt (in Australien) vor einigen Jahrzehnten aussah – im Vergleich zu heute. Dem ist ein Wissenschaftler auf den Grund gegangen, und hat Erstaunliches fest gestellt. Nun ja, so erstaunlich vielleicht auch wieder nicht: Früher gab’s vom Humus viel mehr. Aber mit der Erkenntnis, das Bodenleben und Pflanze zusammen gehören, könnte es durchaus sein, dass die Pflanze nicht nur »Kalorien« in die Samen steckt (beim Getreide), sondern ebensoviel in die Wurzeln – was nach dem derzeitigen Bewirtschaftungsstand eher nicht der Fall ist.

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Präsentation: Ein Weltbild für Bodenfruchtbarkeit. Urs Mauk. Symposium „Aufbauende Landwirtschaft“ 2018

Urs Mauk hat eine Ausbildung als Gemüsegärtner und einen Bachelor der ökologischen Agrarwissenschaft. Zudem Weiterbildungen im Bereich Kompostierung, Soil Food Web (Bodennahrungsnetz), Holistic Management, Key- Line Design und Permakultur. Seit zwei Jahren arbeitet er als einer der Betriebsleiter in der Gärtnerei der Lebensgemeinschaft Schloss Tempelhof. Neben der Produktion von Gemüse für die Gemeinschaft liegt sein Hauptfokus auf dem Bodenaufbau, der Entwicklung betriebsangepasster Techniken zur Bodenregenerierung und der Gestaltung eines Agrarökosystems.
www.diezukunftsbauern.de

HINTERGRUND ZUM SYMPOSIUM
Der Öko-Landwirtschaftsbetrieb Schloss Tempelhof war erneut Gastgeber des Symposiums „Aufbauende Landwirtschaft – Boden wieder gut machen. Methoden einer regenerativen Agrarkultur“ vom 26.-28. Januar 2018 in Kreßberg. Im Mittelpunkt standen praktische Methoden einer Ressourcen-aufbauenden Landwirtschaft.

Referent*innen wie Monika Sobotik, Wolfgang Palme und Martin Wiethaler gaben einen Ein- und Überblick über ihre Erfahrungen zu verschiedenen Aspekten einer Aufbauenden Landwirtschaft. Themen des Symposiums 2018 waren u.a. Mischkulturen, Untersaaten, Zwischenfrüchte und Agroforstwirtschaft; pfluglose und Minimal-Bodenbearbeitung, Holistisches Weidemanagement; Solidarische Landwirtschaft, Gemeinwohl-Bilanzierung u.v.m.

WEITERE INFORMATIONEN
www.aufbauende-landwirtschaft.de
www.humusrevolution.de
www.lebensraum-permakultur.de
www.schloss-tempelhof.de

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Humus – Grundlage unseres Lebens

„Große Worte? Nein, beileibe nicht! Je länger ich mich damit befasse, desto mehr wird mir klar, dass wir Bauern nicht die Zukunft der Menschen zerstören, sondern wir haben sie in der Hand – unter unseren Füssen!“ – Dass diese Worte nicht von einem Städter, Permakulturisten oder sonstigen Aktivisten stammen, sondern von einem Bauer: Wow, Hut ab. Deutlicher geht’s nicht. Nestbeschmutzer oder Visionär? Beides, das wird wohl so sein. Aber v.a. Dingen ein Mensch mit Visionen, und dem Wunsch, Dinge anders zu machen, was schon seine Internetadresse zeigt: www.innovativelandwirtschaft.de. 2017 war er bei uns auf dem Symposium. Absolut sehenswert, sein Vortrag. Sein Artikel über den Boden, genauer, über den Humus, ist absolut lesenswert!

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Der Boden ist ein lebender Organismus

Wow: Das ist eine Kunst, die Komplexität des Systems Pflanze-Boden in so kurzer Zeit so gut darzustellen. Diese Animation und die Erklärungen dazu sind echt gelungen. Wer noch nicht verstanden hat, wie die symbiotische Beziehung von Pflanzen, Pflanzenwurzeln, Bodenbakterien und Pilzen funktioniert, dem sei dieses Video wärmstens empfohlen. Der Tauschhandel, der dort im Boden betrieben wird, ist total beeindruckend – und deren Auswirkungen auf Bodenleben, Bodenstruktur und Pflanze auch! Absolut sehenswert!

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Kann Tee trinken uns helfen, das Klima besser zu verstehen?

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Interessantes Citizen-Science Projekt (wissenschaftliches Projekt durch Bürgerbeteiligung) zu Bodenlebenaktivität mit Hilfe von Teebeuteln: „We developed a simple and cheap method to measure decay rate of plant material by using tea. The method consists of burying tea bags with Green tea and Rooibos and digging them up ca. three months later. In this period, the tea will decay, and will therefore show what will happen with normal plant material in the soil. This method was developed and tested by a team of researchers from the University of Utrecht, Umeå University, The Netherlands Institute of Ecology and the Austrian Agency for Health and Food Safety Ltd.
The scientific value of this new method has already been acknowledged and experiments are currently running in countries all over the world. Many school children and other citizen scientists joined. The idea is to use this new method to collect data on decay rates from all over the world. With this data we will make a global soil map, and consequently improve global climate models that use these maps.“

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Buch: Mycorrhizal Planet. How Symbiotic Fungi Work with Roots to Support Plant Health and Build Soil Fertility. Michael Phillips

Screen Shot 2017-08-13 at 10.06.46Wow. Wirklich, wow. Wenn ich dieses Buch mit einem Wort beschreiben sollte, dann würde ich sagen: Der Hammer. Michael Phillips beschreibt in seinem Buch „Mycorrhizal Planet: How Symbiotic Fungi Work with Roots to Support Plant Health and Build Soil Fertility“ (Amazon, Buch7) ein Leben, welches wir uns gar nicht vor Augen führen – sehen – können, da es (zum weitaus größten Teil) unterirdisch statt findet. Und dieses Leben dort im Dunklen hat bisher nur ein paar wenige Menschen interessiert (u.a. vor über 100 Jahren schon Raoul Francé), aber kaum jemanden der Agrarlobby, der Politik und viele Landwirten wohl auch nicht so ganz. Aber wow, wirklich, was sich dort unten tut ist ein großes Spektakel, welches so langsam dann doch das Licht der Öffentlichkeit erblickt. Dass sich in den ~30cm Boden unter einem Fußabdruck in einem alten Waldbestand 500 km Pilzfäden befinden! Dass 92% aller Pflanzen mit Pilzen eine Symbiose eingehen – und nicht nur mit einer Art, sondern oft mit Dutzenden. Dass die Pflanzen 20-60% ihrer Photosyntheseprodukte an diese Pilze bereitwillig abgeben – schliesslich erhalten sie etwas zurück, an dass die Pilze viel besser dran kommen, als sie selbst, Nährstoffe und Wasser. Dass 80-90% der Nährstoffaufnahme der Pflanze mikrobiell vermittelt vermittelt wird – irgendwo zwischen anorganischem Boden, organischer Substanz, Pilzen und den Pflanzenwurzeln. Der helle Wahnsinn! Ein Teelöffel mit Boden kann 10.000-50.000 verschiedene Bakterientypen enthalten, neben tausenden Pilzarten, Protozoen, Nematoden und Milben. Ich könnte hier noch mehr solcher unfassbaren Tatsachen nennen, aber lest selbst, im Buch. Absolut empfehlenswert!

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Fünf Spatendiagnosen: Was Pflanzenwurzeln für den Boden tun. Eine Feldbegehung im jungen Waldgarten am Schloss Tempelhof

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Schon sehr faszinierend zu beobachten, wie Pflanzen und ihre Wurzeln die Bodenstruktur verändern können. Bis dato dachte ich dass großzügiges Mulchen durchaus Boden-fördernd ist. Aber durch die Literatur von Neil Kinsey’s „Hands on Agronomy – Der etwas andere Blick auf Bodenfruchtbarkeit und Düngung“ (Amazon, Buch7) und die Beobachtung verschiedener Flächen im langsam sich entwickelnden Gemüse-Waldgarten am Tempelhof wird mir immer deutlicher, welche positiven Einflüsse die Pflanzen und deren Wurzeln auf den Boden (und das Bodenleben) hat. Wirklich beeindruckend. Dazu eben dieses kleine Filmchen.

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Weinkultur: Bodenbakterien machen den Geschmack

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Na, das ist ja nun mal, aus meiner Sicht, ein ganz besonderer Artikel: „Die Bakterien im Boden eines Weinbergs beeinflussen wahrscheinlich weit stärker als bisher angenommen das Wachstum eines Rebstocks – und den Geschmack seines Weines.“ Endlich scheint auch die Wissenschaft dahinter zu kommen dass ein lebendiger Boden die Grundvorraussetzung nicht nur einer gesunden sondern auch einer geschmackvollen Pflanze ist. Das öffnet dann doch langsam die Türen in Richtung Aufwertung des Bodens. Genau das Richtige im „Internationalen Jahr des Bodens„.

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Buch: Das Leben im Boden & Das Edaphon. Raoul H. Francé

Screen Shot 2013-12-29 at 20.12.58Raoul H. Francé gibt in seinem Doppelband Das Leben im Boden / Das Edaphon: Untersuchungen zur Ökologie der bodenbewohnenden Mikroorganismen einen faszinierenden Einblick in das reiche Leben im Boden. Zwar sind die Büchlein bald 100 Jahre alt; aber anscheinend ist das Wissen in dieser Zeit Wissenschaftlern und Bauern zugleich nicht zugänglich gewesen und seine Entdeckungen und Beschreibungen damit hochaktuell. Gerade der erste Teil besticht durch eine verständliche und zugleich fesselnde Beschreibung der Kleinen und Kleinsten im dunklen Erdreich. Der zweite Teil ist wissenschaftlich und detailreich, und damit einem nur eingeschränkten Publikum zu empfehlen.

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Buch: Humusspähre. Herwig Pommeresche

Screen Shot 2013-12-29 at 19.57.21Pflanzen benötigen zum Wachstum Ionen von v.a. Stickstoff, Kalium und Phosphor: Darauf basiert all unsere Ansätze des Düngens, welches auf den Entdeckungen von Justus von Liebig (und seiner Mineraltheorie) basieren. Dieser erfand daraufhin den Kunstdünger. Was über gute 170 Jahre als Wirklichkeit galt, stellt Herwig Pommeresche in seinem Buch „Humusspähre. Humus – Ein Stoff oder ein System?“ in Frage. Sein Postulat ist dass Pflanzen nicht (nur) „totstoffliche“ Ionen aufnehmen, sondern von lebendem Protoplasma sich ernähren. Dies zeigt er nicht nur anhand existierender wissenschaftlicher Literatur sondern auch anhand seiner eigenen Erfahrungen auf. Sein Ansatz in seinem Kleingarten klingt recht revolutionär, und könnte die Art und Weise wie wir über Pflanzenernährung denken wirklich komplett verändern. Sehr interessantes, absolut lesenswertes Buch, mit vielen Literaturtipps, an einigen Stellen sich allerdings oftmals wiederholend.

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