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150.000.000.000.000 Dollar – der Wert des Waldes schlägt sogar den Aktienmarkt

150.000.000.000.000 Dollar – der Wert des Waldes schlägt sogar den Aktienmarkt

Interessante Studie der Boston Consulting Group zum Wert des Waldes:

Bezieht man alle Effekte ein, die das Ökosystem Wald auf Wirtschaft und Gesellschaft hat, sind die Bäume der Erde bis zu 150 Billionen Dollar wert. Die aktuelle Börsenkapitalisierung aller Aktiengesellschaften weltweit liegt indes bei nur 87 Billionen Dollar. Alles je geförderte Gold der Menschheit kostet beim aktuellen Rekordkurs zwölf Billionen Dollar.

Der Marktpreis des Holzes ist dabei eher ein Randaspekt. Den größten ökonomischen Wert hat der Wald durch seine Fähigkeit, das Weltklima durch die Speicherung von Kohlendioxid (CO2) zu regulieren. Doch ein großer Teil dieses Werts ist aktuell bedroht.

Der Boston Consulting Group zufolge trägt die Fähigkeit der Bäume, globale Klimaschwankungen abzumildern, 90 Prozent zum Wert der Waldflächen bei. Mit anderen Worten: Müssen Menschen mit Mitteln der Technik diese regulierende Funktion übernehmen, sofern das überhaupt möglich wäre, würden Kosten in Höhe von 135 Billionen Dollar anfallen, pro Erdenbürger wären das fast 17.000 Dollar.

Nach Berechnungen der Beratungsgesellschaft wird der globale Waldwert bis 2050 aber um rund 30 Prozent sinken: Umgerechnet wäre das ein Wertverlust von bis zu 45 Billionen Dollar. Zum Vergleich: In einer separaten Studie hatte Boston Consulting die Wohlstandseinbußen durch die Corona-Krise auf bis zu 16 Billionen Dollar beziffert.

Quelle: Die Welt

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Boston Consulting Group: Die Zukunft der deutschen Landwirtschaft nachhaltig sichern

Boston Consulting Group: Die Zukunft der deutschen Landwirtschaft nachhaltig sichern

Interessanter Beitrag von der Boston Consulting Group, die (zumindest bei mir) nicht unbedingt als ökologisches Zentrum bekannt ist. Dabei nutzen sie eine typische Kosten-Nutzen-Kalkulation, wie sie in der Wirtschaft Norm ist.

Dabei kommt dann heraus dass die deutsche Landwirtschaft einen Anteil von rund 0,7 Prozent (~ 21 Milliarden Euro) an der deutschen Bruttowertschöpfung hat und rund 2 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland beschäftigt. Demgegenüber stehen externe Kosten von mindestens 90 Milliarden Euro pro Jahr. Synthetischer Dünger und Pestizide schädigen Bodenleben und Grundwasser, großflächige Monokulturen lassen die Böden ein leichtes Opfer für Wind und Wasser werden und tragen den Humus ab. Diese Wirtschaftsweise hinterlässt verdeckte Kosten, die die Wirtschaftsprüfer der Boston Consulting auf 40 Milliarden Euro pro Jahr schätzen. Ähnliches gilt für den massiven Verlust an Artenvielfalt, die Auswirkung der Intensivlandwirtschaft auf das Klima, den Wasserhaushalt, die Luftqualität und den Zustand von Kultur- und Erholungslandschaften. Auch hier entstehen verdeckte Kosten, die noch einmal mit jährlich 50 Milliarden Euro zu Buche schlagen.

Klare Herangehensweise, die den Regeln jeder Unternehmensberatung entspricht: verdeckte Kosten aufdecken, Wirtschaftlichkeit durch Kostensenkung erhöhen.

An dieser Situation hilft nicht ein kleines bisschen Veränderung, wie es momentan angepriesen wird – ein bisschen weniger von Dünger, Pestiziden, ein bisschen mehr für die Natur, … Nein, was wirklich hilft, sind grundsätzliche Weichenstellungen, radikale Veränderungen. Die Berater halten vier Szenarien für bedenkenswert:

– Angenommen, der Fleischkonsum würde sich in Deutschland an den EAT-­Lancet-­Empfehlungen orientieren – das sind 45 Gramm pro Tag und Person – und die Produktion würde entsprechend angepasst, dann reduzierten sich die externen Kosten um rund 25 Prozent.
– Könnten wir die Verschwendung der in Deutschland verbrauchten Lebensmittel von derzeit rund 30 Prozent auf null reduzieren, ergäbe sich ein Reduktionspotenzial der externen Kosten von rund 15 Prozent.
– Würde die deutsche Landwirtschaft – rein hypothetisch – nicht mehr für den Export produzieren, sondern nur noch für den heimischen Verbrauch, so könnten die in Deutschland anfallenden externen Kosten um bis zu 40 Prozent reduziert werden.
– Kombinierte man alle drei obigen Szenarien, das heißt, würden nachhaltige Methoden und Maßnahmen verwendet, nur für den Eigenverbrauch produziert, in Deutschland keine Lebensmittel mehr verschwendet und würde sich der inländische Fleischkonsum an EAT Lancet orientieren, dann würden die externen Kosten auf nur noch rund 20 Milliarden Euro reduziert werden. Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass eine Landwirtschaft ohne externe Kosten in naher Zukunft nicht möglich sein wird.

Klingt utopisch. Ist es vielleicht auch. Aber gibt eine klare Richtung vor, von einem Consulting-Unternehmen, welches zumindest mal nicht aus der ökologischen Ecke kommt und dadurch hoffentlich auch andere Beteiligte erreichen kann.

Posted by Stefan in Artikel, Klimaveränderung, Konsum, Landwirtschaft, Natur, Technik, Tiere, Wirtschaft, 0 comments