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Doku: Fair statt billig. Mehr Geld für Bauern

„Stell Dir vor, Du bestimmst den Preis. Wie viel soll Milch kosten? Ein paar Mausklicks entscheiden: Darf die Kuh auf die Wiese? Und der Bauer in Urlaub? Ja! Das kostet ein paar Cent mehr. In Frankreich geht das. „C’est qui le Patron?“ heißt die Initiative. Wer ist der Boss? Auf der Website stimmen Verbraucher über Milch- und Pizza-Preise ab. Viele zahlen gern etwas mehr für glückliche Kühe, gesunde Milch und Bauern, die von ihrer Arbeit leben können. Konsumenten übernehmen Verantwortung für diejenigen, die ihre Lebensmittel erzeugen, und deren Existenz doch immer wieder von Niedrigpreisen bedroht ist.

Jeder dritte Milchbauer in Deutschland hat in den vergangenen zehn Jahren aufgegeben. Jörg Ostermeier im Allgäu ist einer von ihnen. Seit dem letzten großen Milchpreisverfall 2016 hat er sich entschlossen, die Milchviehhaltung aufzugeben. „Mit dem Einkommen hier kann ich einfach keine Familie ernähren, sondern muss immer nebenbei arbeiten gehen, damit wir überhaupt uns das Hobby hier leisten können“, sagt er. Nach Jahren harter Arbeit für wenig Geld muss er seine Kühe zum Schlachthof bringen. Doch auch in Deutschland gibt es Ideen, die seine Welt ein klein wenig besser machen könnten.

Die Initiative „Solidarische Landwirtschaft“ – Solawi – will eine Brücke bauen zwischen Erzeugern und Verbrauchern. Wer mitmacht, muss auch mal die Ärmel hochkrempeln und bei der Ernte helfen. So lernt ein Städter mit Bürojob schnell, wie viel Zeit und Schweiß in ein paar Möhren stecken – und wie viel die Arbeit des Bauern wirklich wert ist. Da ist ein fairer Preis selbstverständlich, auch wenn der höher ist als im Discounter um die Ecke. Etwa 130 Höfe in Deutschland haben sich dem Netzwerk bereits angeschlossen.“

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Buch: The Market Gardener: A Successful Grower’s Handbook for Small-scale Organic Farming. Jean-Martin Fortier

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Über das Gärtnern gibt’s Bücher wie Sand am Meer. Meist sind sie an den Hobby-Gärtner gerichtet. Das Buch „The Market Gardener: A Successful Grower’s Handbook for Small-scale Organic Farming“ (Englische Version: Amazon, Buch7; Deutsche Version: Amazon, Buch7) von Jean-Martin Fortier hat allerdings ein anderes Zielpublikum – jene, die auf kleiner Fläche nicht nur für den Eigenbedarf produzieren, sondern damit auch ihren Lebensunterhalt verdienen wollen. Jedoch, auch hier in diesem Buch finden sich viele Aspekte, die auch für den Selbstversorgergarten von grossem Interesse sein werden. Von Minimalbodenbearbeitung, Bodenvorbereitungen, Gewächshäusern, Abdeckungen z.B. nach der Ernte zur schnelleren Verkompostierung der zurück gelassenen Materialien, hinzu (wirklich) nützlichen Werkzeugen – ein in seiner Kompaktheit wertvolles, mit nützlichen Details genauso wie dem grossen Blick, lesenswertes Buch. Nicht nur für die, die professionell in die Gemüseproduktion einsteigen wollen.

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Für einen integralen Produktivitätsbegriff und eine selbstbewusste Biobewegung

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Der Begriff „Bio 3.0“ oder „Organic 3.0“ macht die Runde. Aber was versteht man darunter? Was soll das sein? Und wohin soll es gehen? Die IFOAM (International Foundation for Organic Agriculture) hat dazu ein Thesenpapier lanciert (2. Version), welcher unter dem Titel „Mit Bio zu einer modernen nachhaltigen Landwirtschaft“ läuft. Darin wird, teilweise etwas trocken, technisch, bürokratisch, und auch ungenau, teils jedoch auch interessant mögliche Schritte in die Zukunft erläutert.

Was ich an der Diskussion jedoch wirklich spannend finde, ist die Stellungnahme der GLS-Treuhand dazu. Diese, von Benny Haerlin (Leitung Berliner Büro, Initiative Save Our Seeds), Nikolai Fuchs (Vorstand GLS Treuhand e.V.) und Oliver Willing (Geschäftsführer Zukunftsstiftung Landwirtschaft in der GLS Treuhand e.V.) zusammen getragene Kritik und zugleich konstruktive Gegendarstellung ist äusserst klar formuliert, und hat alles, was ich als wesentlich für eine „zukunftsfähige Landwirtschaft“ sehe. Ob ökologisch, sozial, kulturell, gesellschaftlich, ökonomisch – es sind viele Punkte drin, viele auch sehr präzise genannt und erklärt, welche – auch nach den Erfahrungen hier am Tempelhof – Eck- und Kernpunkte einer zukunftstauglichen Lösung sein kann.

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Werden unsere Enkel noch satt? Vor-Symposium „Zukunftsfähige Landwirtschaft“ am Schloss Tempelhof

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Konzentration auf die Zukunft des Ackers: 17 Teilnehmer aus ganz Deutschland und aus unterschiedlichen Berufen – Landwirte, Gärtner, Wissenschaftler, Permakultur-Designer, Umweltdaten-Experten, Geografen, Wirtschaftsinformatiker – planten im Januar am Tempelhof das Symposium „Zukunftsfähige Landwirtschaft“, welches erstmalig Anfang 2017 stattfinden soll.

Forschend und kreativ ging es in diesem vorbereitenden Arbeitstreffen zu: Können wir die Natursysteme morgen, trotz landwirtschaftlicher Nutzung, stabiler, regenerativer machen? Welche Methoden und Werkzeuge können wir zur Gestaltung und Umsetzung solcher Landschaften nutzen? Wie lassen sich diese Maßnahmen ökologisch, ästhetisch und ökonomisch sinnvoll planen?

In Seminaren, Impulsvorträgen und World Café-Runden kamen alle zu Wort, Themen wie lebendiger Boden und Humusaufbau, Wasser- und Weidemanagement, Agroforstwirtschaft, mehrjährige Gemüsesorten sowie soziale und ökonomische Aspekte der Landwirtschaft, z.B. Direktvermarktung und Solidarische Landwirtschaft, standen im Mittelpunkt. Die erklärten Ziele des Symposiums: „Uns ist es wichtig, ganzheitlich, holistisch die Bedingungen und vor allem die Möglichkeiten zur Gestaltung einer enkeltauglichen Landwirtschaft zu diskutieren. Es gilt ja, von der Natur und den natürlichen, wirklich nachhaltigen Systemen zu lernen. Wir sollten, ganz im Sinne der Permakultur, diese Erkenntnisse integrieren und weitergeben“, so Stefan Schwarzer, Initiator der Veranstaltung und Mitglied der Gemeinschaft Schloss Tempelhof. Mit Ausblick auf das Symposium nächstes Jahr wünscht er sich, „zusammen mit 50-100 Landwirten und Gärtnern im offenen Umgang und mit vielfältigen Präsentationsformaten an Möglichkeiten einer erhaltenden, regenerativen und wiederaufbauenden Landwirtschaft zu arbeiten“. Wir freuen uns auf dieses Zusammenwirken für unsere Zukunft!

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Die Vision der Tempelhöfer

„In einem kleinen Dorf im Hohenlohischen versuchen sich fast hundert Menschen in einer neuen Form des Zusammenlebens, die auf einem uralten Prinzip beruht: der Gemeinschaft.“ Hier das PDF dazu.

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Treffen Solidarische Landwirtschaft

„Frühjahrstreffen des Netzwerks Solidarische Landwirtschaft vom 1. bis 3. März 2013 in Schloss Tempelhof bei Crailsheim
UM WAS GEHT`S?
Es ist wieder an der Zeit sich zu vernetzen, auszutauschen und uns gegenseitig Impulse zu geben. Im Letzten Jahr hat die SoLaWi-Bewegung an Aufwind gewonnen, wir wollen dies mit euch gemeinsam feiern und ausbauen. Lasst uns treffen, um neue Initiativen zu unterstützen, unsere Erfahrungen zu teilen, gemeinsame Projekte ins Leben zu rufen und um Kontakte zu knüpfen. Es soll Zeit geben, um uns über den praktischen Alltag, die sozialen Aspekte und die politische Dimensionen von Solidarischer Landwirtschaft auszutauschen. Durch gut vorbereitete und moderierte Methoden, wird es viel Raum geben damit alle eure mitgebrachten Fragen, Wünsche und Erfahrungen einfließen können und dadurch ein fruchtbarer Austausch entsteht.“

Mehr dazu hier.

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La Ferme Bec Hellouin – Eine Pk-Bauernhof

Eine sehr interessante Farm in der Normandie: Mit kleinem Permakultur-Garten angefangen, hat der Bauernhof sich per CSA zu einem grösseren Landwirtschaftsunternehmen entwickelt. Sehr spannend zu sehen wie sich da die Permakultur mit der Landwirtschaft verbindet. Für mich immer noch eine wesentliche Frage: Wie kann man nicht nur im kleinen oder grösseren Garten, sondern auf grosser Fläche (mehreren Hektaren) PK betreiben – oder PK-Elemente integrieren. Zur Farm gibt’s auch eine kurze Doku.

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