Dorf ohne Schule – das geht gar nicht! Eine kleine Dokumentation von der Schule für freie Entfaltung Schloss Tempelhof. Interviews mit Dorfbewohnern zu ihren Eindrücken und Meinungen.
erziehung
Buch: Befreit lernen: Wie Lernen in Freiheit spielend gelingt
Ein wirklich gutes, reiches Buch über das Lernen der Kinder, „Befreit lernen: Wie Lernen in Freiheit spielend gelingt“ von Peter Gray. Der Autor ist Professor für Entwicklungspyschologe, und hat aufgrund der krass abwehrenden Haltung seines Sohnes gegenüber der „normalen“ Schule, und dem dann folgenden Umstieg auf eine freie Schule, sich mit dem Thema mehr und mehr beschäftigt. Spannend fand ich die Kapitel über „wie Kinder ‚früher‘ gelernt haben“ – gemeint ist damit das Leben in Jäger und Sammler Gemeinschaften. Und auch die Geschichte der Schule – wo kommt sie eigentlich her, und mit welchen Intentionen ist sie etabliert worden (Gehorsam in/für Staat und Kirche!). Zwei sehr bemerkenswerte Kapitel. Aber auch die folgenden Kapitel über die „Sünden“ des staatlichen Schulwesens, oder eben die Frage, wie wichtig Spiel für Kinder ist für ihr Lernen. Oder anders gesagt: Sie lernen durch spielen. Ein gut zu lesendes, interessantes, Augen-öffnendes Buch. Sehr zu empfehlen!
Lesenswerte Artikel
Palmölanbau: Plantagen bedrohen Afrikas Menschenaffen: Die Palmölindustrie in Afrika wächst – ihre Anbauflächen verdrängen Bonobos, Schimpansen und Gorillas. Verbraucher sollten beim Lebensmittelkauf bestimmte Produkte meiden, fordern Tierschützer.
Schutz vor Abholzung: Gebt den Einheimischen den Wald: Die Brandrodung von Wäldern gehört zu den größten Treibhausgasquellen. Jetzt zeigt sich: Besonders effektiv vor Abholzung und Ausbeutung geschützt sind Wälder, die gemeinschaftlich von Einheimischen verwaltet werden.
Schule mal ganz anders: „Wer will, kann zehn Jahre im Baum hocken“: Was machen Kinder und Jugendliche, wenn man ihnen nichts vorschreibt? Eine demokratische Schule probiert es aus: In Leipzig entscheiden schon die Kleinsten, was, wann und ob sie lernen. Kuschelpädagogik nennen Kritiker das. Bald wird sich zeigen, wie gut die Schüler mithalten können.
Buch: Beyond Ecophobia: Reclaiming the Heart in Nature Education. David Sobel
Wie können wir die Kinder für die Natur sensibilisieren und sie für den „Umweltschutz“ gewinnen? Nach David Sobel, der langjährige Erfahrungen in diesem Bereich hat, vor allen Dingen dadurch dass die Kindern in der Natur sind, dort spielen, sie entdecken und sie dadurch Wert schätzen lernen. In seinem dünnen Büchlein „Beyond Ecophobia. Reclaiming the heart in nature education“ erklärt er wie wichtig Naturerfahrung ist – und nicht Naturbildung. Kindern von abgeholzten Regenwäldern und aussterbenden Tierarten in fernen Welten ist kontraproduktiv, weil es letzten Endes das Gehirn und die Wahrnehmungsfähigkeit eines Kindes überfordert. Statt dessen sollten Kinder in und ausserhalb der Schule v.a. in der Natur spielen, sie wahrnehmen und im kleinen und grösseren Umfeld ihre Erfahrungen und Projekte machen. Die meisten „Umweltschützer“ konnten ihr Commitment v.a. auf zwei Quellen zurück führen: Lange Stunden des Spielens in der Natur während der Kindheit; und ein Erwachsener der sie Respekt vor der Natur beigebracht hat. Wissen ohne Liebe wird nicht bleiben. Aber wenn zuerst die Liebe kommt wird das Wissen folgen. Sehr schönes Büchlein!
Begleiten statt beschulen
„Das Lernen im Zwischenmenschlichen wird an Demokratischen Schule weit vor den klassischen Lerninhalten zum Kern der täglichen Arbeit. Wenn die Verarbeitung von vorgesetztem Stoff aufhört, wird der Mensch erst einmal mit sich selbst konfrontiert. In dieser Leere kann man sich entweder mit neuen Ersatzinhalten füllen oder dem eigenen Wesen mit seinen Bedürfnissen, Konflikten, Zweifeln und Genüssen auf die Spur kommen und dieses „echte Ich“ im Wirkungsfeld der Gruppe zum Vorschein treten lassen. Die eigenen Verwirklichung ist der Einsteig in ein selbstverantwortliches Lernen, dem alle Motivation zu inhaltlicher Arbeit folgen wird. Das Vertrauen, dass jedes Kind an diesen Punkt kommt, ist das, was die aussenstehenden Erwachsenen in der Begleitung der Kinder aufbauen müssen.“ (Oya 24, S.67)
Präsentation: Every Kid Needs A Champion. Rita F. Pierson
Teachers Are Like Gardeners. Sir Ken Robinson
Sir Ken Robinson mal wieder. „Lehren muss von einer industriellen zu einer landwirtschaftlichen Methode wechseln: den Grund legen für ein besseres Wachstum einer Pflanze, wobei wir (die Lehrer) die Pflanze nicht wachsen können (die (Aus)Bildung des Kindes) – es muss bei ihm selbst statt finden. Aber wir können die Wachstumsbedingungen verbessern.“