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Präsentation: Landwirtschaft in Partnerschaft mit der Natur. Sepp Braun. Symposium „Aufbauende Landwirtschaft 2017“

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Sepp Braun bewirtschaftet einem Bioland-Betrieb mit Milchvieh und Saatguterzeugung nördlich von München. Er hat diesen Hof seit 1986 nicht nur konsequent biologisch bewirtschaftet, sondern auch weitgehend energieautonom. Sepp Braun hat sich ganz der Erforschung der Bodenfruchtbarkeit verschrieben. Seit 1984 wendet er die pfluglose Bodenbearbeitung an, seit 1994 Minimal- Bodenbearbeitung ohne Bodenlockerung und ohne Unkrautbekämpfung. Er integriert Wildpflanzen in seine Anbausysteme, praktiziert Mischfruchtanbau und hat ein Agroforstsystem im Kurzumtrieb angelegt. Seine Wirtschaftsweise leitet er aus der Beobachtung der Pflanzen und Bodentiere und ihrer Ansprüche ab. Sein Ziel ist es, wenig einzugreifen und der Natur abzuschauen, wie es geht.
www.biolandhofbraun.de

HINTERGRUND ZUM SYMPOSIUM
Der Öko-Landwirtschaftsbetrieb Schloss Tempelhof war Gastgeber des Symposiums „Aufbauende Landwirtschaft – Boden wieder gut machen. Wege zu einer regenerativen Agrarkultur“ vom 27.-29. Januar 2017 in Kreßberg. Gärtner und Landwirte aus konventionellem und ökologischem Landbau und Menschen, die sich für einen zukunftsfähigen Acker- und Gemüsebau interessieren, sind zu dieser Bildungs- und Austauschplattform gekommen. Im Mittelpunkt standen praktische Methoden einer Ressourcen-aufbauenden Landwirtschaft.

Referenten wie Sepp Braun, Dietmar Näser und Margarete Langerhorst gaben einen Ein- und Überblick über zukunftsfähige Landwirtschaftstechniken wie z.B. pfluglose und Minimal- Bodenbearbeitung, Untersaaten und Direktsaat, Mischkulturen und Zwischenfrüchte. Auch Themen wie Rotte-Steuerung, Kompostierung und Mulchen, Agroforstwirtschaft und Holistisches Weidemanagement, mehrjährige Gemüsepflanzen, Wassermanagement und Keyline-Design wurden in Vorträgen, Impulsreferaten und offenen Runden diskutiert.

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Doku: Ackerbau anders denken. Arte

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Monokulturen und Schädlinge, Pestizide und Artenschwund: Es wird Zeit, Ackerbau anders zu denken. Nur wie? Für Harald Gasser, der im Eisacktal als Gemüseflüsterer bekannt ist, heißt das: Handarbeit, Rückbesinnung auf Natur und Erfahrungswissen und Vielfalt. Doch auch moderne Technologie versucht ebenfalls, umzudenken – um ähnliches zu erreichen, aber im großen Stil …

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Doku: Die Suche nach dem Garten Eden

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Wie viele Geschichten aus der Bibel, ist die Erzählung vom Garten Eden vermutlich “ausgeliehen” – ein Plagiat, wenn man so will – von Völkern, die woanders lebten. Das Wort “Eden” stammt nicht aus dem hebräischen, was hierzu einen Hinweis liefert. Für die Sumerer, als erste Zivlisation in Mesopotamien, bedeutete das Wort Eden soviel wie “Eine Gras- oder Steppenlandschaft in der die Menschen nicht sesshaft sind und die Tiere wild leben”. Die Sumerer verwendeten den Begriff für nicht-kultivierte Gebiete ausserhalb ihres Territoriums; mit anderen Worten, Gegenden wo nicht der Mensch herrschte, sondern Gott (oder die Natur).
Das Gilgamesh-Epos erzählt die Geschichte von Gilgamesh, König von Urug, war zu 2/3 Gott und zu 1/3 Mensch, und damit sterblich. Er machte sich auf die Suche nach dem Geheimnis der Unsterblichkeit. Auf seiner Suche begegnet G. verschiedenen Personen, die ihm erzählen wie der Mensch entstand. Laut den Sumerern wurde der Mann aus Lehm geschaffen – der Lehm der Flussufer war allgegenwertig, lebenswichtig und fruchtbar. Den Rest der Geschichte kennen wir… Bei den Sumerern wird Eden als der Ort Dilmun gennant (“Leben ohne Sorge”). Und, wie bei Eden, führt eine Flut zur Zerstörung des Paradies.
Was den Garten Eden oder Dilmun angeht: Hinweise aus der Bibel legen nahe, dass sich der Ort im Süden des Iraqs befindet, am Zusammenfluss von vier Flüssen. Erst die Recherche mit Hilfe von Satellitenbilder gab den Hinweis für den dritten und vierten Fluss. Einer davon ist vor ~5000 v.Chr. langsam ausgetrocknet, nach dem Schwinden des Eises, was wiederum ein wichtiger Hinweis zur Entstehungsgeschichte ist! Der Persischer Golf war damals ausgetrocknet. Der Monsoon, heute nur die Südspitze der Arabischen Insel erreichend, versorgte ganz Arabien mit Feuchtigkeit. Der Fluss Pishon, heute nur auf Satellitenbildern von Saudi-Arabien nach Basra fliessend zu erkennen, war fruchtbar und grün. Eine Steppe mit Oasen, Tiere, Pflanzen – das Paradies.
Die Geschichte ist nicht die Entstehung der ersten Menschen, sondern der Entstehung der menschlichen Gesellschaft – dem Zeitpunkt als wir aufhörten Jäger und Sammler zu sein und Landwirtschaft zu betreiben. Eden = Heimat der prähistorischen Jäger & Sammler. Durch die Klimaveränderung wurde dieser fruchtbare Landstrich von den Fluten des Meeres überschwemmt. Die Fluten zwangen die Menschen nach Norden zu flüchten, in die unwirtschaftlichen Gebiete Mesopotamiens. Das Leben dort war nicht einfach, es zwang sie Pflanzen anzubauen, die ersten Techniken für den Ackerbau zu entwickeln. Technologische Entwicklungen sind nicht rückgängig zu machen – eine der ersten permanenten Veränderungen. Die Geschichte von Eden ist eine Klage über diese Entwicklungen. Die Manipulation der Natur, eine erhöhte Produktivität, Züchtung von Tieren – gleicht dem Essen des Baumes der Erkenntnis, ein Sicher-über-Gott-Stellen, eine Sünde.

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10.000 Jahre Landwirtschaft und Wege in eine neue Agrikultur. Vortrag in Vaihingen/Enz, 7.3.2017

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Er in der Nähe von Vaihingen/Enz wohnt – ich halte dort am 7.3.2017, 19:30h, einen Vortrag zum Thema „10.000 Jahre Landwirtschaft und Wege in eine neue Agrikultur“. Also, auf der einen Seite die Frage nach „Wie sind wir zur Landwirtschaft gekommen und wie hat sich dies sozial-gesellschaftlich/ökologisch/ökonomisch auf unser (Zusammen)Leben ausgewirkt? Und was könnten neue Wege in eine zukunftsfähige Landwirtschaft sein?“.

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Buch: Die Humusrevolution. Wie wir den Boden heilen, das Klima retten und die Ernährungswende schaffen. Ute Scheub und Stefan Schwarzer

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Nun ist es da, das Buch. Den ganzen letzten Sommer dran gearbeitet, recherchiert, zusammen getragen, geschrieben, zig Mal Korrektur gelesen, Bilder gesucht, Gespräche geführt, Plätze besucht… Ein schönes Werk ist da zusammen gekommen, von Ute Scheub und mir: „Die Humusrevolution. Wie wir den Boden heilen, das Klima retten und die Ernährungswende schaffen“ (Amazon, Buch7, oekom). Die schönste Zusammenfassung ist unser Manifest:

MANIFEST

Regeneration ist möglich

Der Stopp der Klimakrise und die Regeneration der planetarischen Ökosysteme binnen weniger Jahrzehnte ist möglich – einfacher und schneller, als die meisten annehmen. Das ist die Botschaft dieses Buches.

Das Grundrezept:

Ersatz der Agroindustrie durch regenerative Agrikultur, Ersatz der Fossilenergie durch regenerative Energien.

Die Lösung liegt uns buchstäblich zu Füßen. Die Natur hilft uns mit dem Wunder der Photosynthese, den Kohlenstoff aus dem atmosphärischen Kohlendioxid dorthin zu bringen, wo er herstammt und nun dramatisch fehlt: in den Boden. Humusaufbau entzieht der Atmosphäre Treibhausgase, macht den Boden fruchtbar, sichert die Ernährung, erneuert das Grund- und Trinkwasser, sorgt für gesunde Pflanzen, Tiere, Menschen, regeneriert ganze Landschaften, drängt Versteppung und Verwüstung zurück, schafft Millionen sinnvoller Arbeitsstellen. Eine Win-Win-Win-Lösung. Viele Beispielprojekte im In- und Ausland zeigen, wie es geht.

Wir brauchen dafür keine High-Tech, kein gefährliches Geo-Engineering, keinen globalen CO2-Handel, keine Gentechnik, keine chemischen oder bioökonomischen Mixturen aus den Labors der Agrokonzerne. Eine rein biologische Ernährung der Weltbevölkerung ist möglich, und sie ist nötig, denn sie hilft bei der Heilung der Ökosysteme. Mehr noch: In einer Welt voller Gewaltkonflikte um Ressourcen und Millionen von Umweltflüchtlingen ist regenerative Agrikultur ein Schlüssel zum Frieden.

Den Schlüssel zu kennen reicht allerdings nicht. Das Tor zur Regeneration der Erde wird von Agrokonzernen, Großgrundbesitzern und Wirtschaftslobbyisten blockiert. Wichtiger als CO2-Handel wäre eine Landreform zugunsten von (klein)bäuerlichen Höfen, die agrarökologisch produzieren, und eine Streichung aller direkten und indirekten Subventionen für umweltzerstörende Produktion von Lebensmittel und ihren Export. Wir brauchen wahre Preise, die den ökosozialen Schaden oder Nutzen eines Produkts ausweisen.

Die global verflochtene Agroindustrie mit Konzernen wie Monsanto & Co gefährdet das Überleben der Menschheit genauso wie die Energiekonzerne. Sie muss zurückgedrängt werden zugunsten von gemeinnützigen Stiftungen und Organisationen, die in die vernachlässigte agrarökologische Forschung investieren und die Kleinbauern und vor allem Kleinbäuerinnen weltweit unterstützen.

Mit Wissen über regenerative Methoden, das alte Traditionen mit neuen Erkenntnissen verbindet, kann auf weit kleineren Flächen als bisher mehr und intensiver geerntet werden. Permakultur, Biointensivkulturen, pfluglose Bodenbearbeitung, Terra Preta, Holistisches Weidemanagement, Agroforstsysteme und weitere Praktiken weisen den Weg. Eine Region, die so wirtschaftet, kann Flächen an die Wildnis zurückgeben und gefährdeten Arten ein Refugium bieten. Denn das Artensterben gefährdet das Überleben der Menschheit inzwischen mehr als die Klimakrise.

Alle Lösungen sind vorhanden. Wir brauchen nur eine entschlossene Zivilgesellschaft, die sie durchsetzt, und Politiker, die nicht länger die Agroindustrie strukturell bevorzugen. Eine solche Agrarwende würde in Deutschland laut Umfragen von einer großen Bevölkerungsmehrheit unterstützt.

Wir brauchen einen nationalen und internationalen Zusammenschluss von Kleinbauern-, Umwelt-, Klima- und Ernährungsbewegungen. Oder um Ronnie Cummins als Mitbegründer des globalen Bündnisses »Regeneration International« zu zitieren: Es bedarf einer »massiven Graswurzelarmee von Erd-Regenerierenden: drei Milliarden Kleinbauern und Dorfbewohnerinnen, Rancher, Hirten, Waldbewohnerinnen, Stadtgärtner und indigene Gemeinden – assistiert von mehreren Milliarden bewussten Konsumenten und urbanen Aktivistinnen.«

Regeneration ist möglich – lokal, regional, national und global. Worauf warten wir noch?

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Präsentation: Neue Wege gehen. Wo unsere (Agri)Kultur falsch lag und wie Permakultur helfen kann

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Jared Diamond bezeichnete es einmal in einem Artikel als „The Worst Mistake in the History of the Human Race“. Und auch andere haben auf verschiedene Arten versucht ein Licht drauf zu werfen, z.B. Daniel Quinn in seinem Buch Ismael oder Toby Hemenway. Letzterer hat mich in vorher gehenden Jahren so inspiriert mit diesem Thema, dass ich mich immer weiter damit beschäftigte: Wie sind wir eigentlich zur Landwirtschaft gekommen? Wie haben wir vorher gelebt? Und was hat sich mit der Landwirtschaft für uns verändert? Wow, während ich mich immer tiefer ins Thema einlas, realisierte ich was für unglaubliche gesellschaftlichen Veränderungen in relativ kurzer Zeit da geschehen sein müssen. Immerhin ist die Epoche der Landwirtschaft gerade mal 10-12.000 Jahre alt. Homo sapiens bevölkert die Erde aber nun schon seit 200.000 Jahren. Und davor gab’s unsere Ahnen und Vettern, z.B. den Neandertaler und Heidelberger. Auch die waren schon menschlich, wenn man bedenkt dass sie mit Feuer umgehen konnten, sich Werkzeuge bauten, Sorge füreinander trugen, enge Familienbanden hatten, und Ansätze von Kunst & Kultur. Gegen diese Zeitspanne von konservativ gerechnet 1.000.000 Jahren, in der der Mensch »nachhaltig« lebte, macht sich diese unsere Zivilisationsepoche mit 10.000 Jahren doch sehr kurz aus. V.a. Dingen auch im Hinblick drauf, dass nach derzeitigem Stand der Situation wir wohl nicht noch 10.000 Jahren überleben werden. Wie also hat der Mensch vorher so »nachhaltig« leben können, und unsere »Generation« von Ackerbauern nicht, obwohl wir doch so grandiose Zivilisationen entwickelt haben? Und wie kann die Permakultur helfen neue Wege zu entwerfen und zu gehen?
Dies ist die Aufnahme von meinem Vortrag welchen ich am 14.12.2016 innerhalb der Ringvorlesung Umwelt an der TU München gehalten habe.

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Doku: Wenn der Boden verschwindet

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Interessante kleine Doku zum großen Problem der Bodenerosion. Sie gibt gute Einblicke in die Herausforderungen, denen wir uns ganz aktuell stellen müssen, ansonsten werden wir in baldiger Zukunft ziemlich Probleme kriegen…

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Yes we can farm – Zukunftsweisende Landwirtschaft im Fokus

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Interessante Webseite.

Yes! We Can Farm porträtiert innovative landwirtschaftliche Betriebe und Projekte, die zukunftsweisend und nachhaltig arbeiten.

Yes! We Can Farm ist aus unserem eigenen Interesse an den Krisen dieser Welt und der (positiven oder negativen) Rolle, die Landwirtschaft dabei spielt, entstanden. Diese Krisen stellen landwirtschaftliche Betriebe vor große Herausforderungen, ob durch steigende Preise für Energie oder durch „Höfesterben“ aus diversen Gründen. Wir glauben nicht daran, dass größer immer besser ist. Durch unsere Recherchen dazu haben wir gemerkt, wie wenig inhaltsvolle Informationen es zu der landwirtschaftlichen Praxis gibt (zumindest für Menschen die selbst keinen landwirtschaftlichen Hintergrund haben).“

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Präsentation: Eating Oil, Eating Sunshine. Michael Pollan

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Michael Pollan in einer sehr eindrucksvollen – wenn auch in manchen Aspekten nicht ganz neuen – Präsentation. Der bekannte Autor präsentiert das Dilemma, in dem sich die Landwirtschaft – nein, genauer: die Agroindustrie- befindet. Energie-basiert, hoch-technisiert, hoch-verarbeitend, Abfall-produzierend, usw.. Wie gesagt, nicht durchgehend neu, aber doch immer wieder beeindruckend, auch anhand der klaren Bilder die er verwendet. Und die Lösungen, die er vorschlägt, tun uns Permakulturisten wohl: Anbau in kleinem Stile, integrierend, vielfältig, lokal-reginal, usw. Auch das an sich nicht neu. Aber echt gut präsentiert. Richtig anfangen tut’s erst bei Minute 23. ipho

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Buch: Permakultur im Hausgarten: Handbuch zur Planung und Gestaltung

Screen Shot 2016-12-30 at 11.28.57Nun gibt es ja eine Menge an Büchern zur Permakultur, manche davon mehr theoretischer Natur, manche deutlich auf Hausgärten bezogen. Und doch gilt es immer noch Lücken zwischen den von diesen Büchern abgedeckten Bereichen zu füllen. Das macht das Buch „Permakultur im Hausgarten: Handbuch zur Planung und Gestaltung mit vielen Beispielen“ (Buch7, Amazon) von Jonas Gampe sehr gut. Denn der konkrete planerische Aspekt kommt doch in den meisten Einsteiger-Büchern so gut wie gar nicht vor. Jonas Gampe erklärt anschaulich an einem Beispielgarten wie die fiktive Familie Steckling Schritt für Schritt, die Planungsschritte und Gestaltungswerkzeuge der Permakultur nutzend, von der Beobachtung zur Analyse und in’s Design geht. Dazu gibt’s hilfreiche Illustrationen, Bilder und Tabellen. Interessanter, in anderen Werken meist unberücksichtigter Aspekt: Gampe hat zu den einzelnen Schritten immer wieder ungefähre Angaben aufgeführt, wie viel Zeit Umsetzung und Pflege kosten. Im zweiten Teil des Buches gibt es von verschiedenen Permakultur-Praktikern anschaulich beschriebene und bebilderte Beispiele von Terrasse, Garten & Co. Wie sind sie an die Gestaltung ihrer Flächen heran gegangen? Was haben sie sich dabei überlegt? Und was – ganz wichtig – auch aus ihren Fehlern gelernt? Rundum ein gelungenes, relativ kurz und knapp gehaltenes Werk zur Permakultur.

PS: Eine kleine Kritik habe ich dennoch, gerade weil die Landwirtschaft mein Steckenpferd ist: Die Bilder und dazu gehörigen Bildunterschriften zum Vergleich Permakultur-Anbau vs. landwirtschaftlich genutzte Flächen (Fig. 0.1, 0.4) geben meiner Meinung nach kein gutes Abbild dessen ab, was grossflächiger Anbau mittels Permakultur-Methoden als Alternative zur konventionellen Landwirtschaft darstellen und erwirtschaften kann. Da gibt es andere, eindrucksvolle und auch für Landwirte ansprechende Beispiele.

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Kleine Permakultur-Farm-Tour

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Schöner kleiner Beitrag zu einer langjährigen kleinen Farm (grosser Garten) zur Selbstversorgung. Unter anderem mit einem interessanten Hühnertraktor und den dazu gehörigen Beeten.

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Doku: Wie der Mensch sesshaft wurde

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Ah, ein faszinierendes Thema für mich: Wie ist der Mensch zur Landwirtschaft gekommen? Wie (und warum) wurde er sesshaft? Und wie hat sich die Landwirtschaft dann weiter verbreitet? Einige interessante Antworten liefert das kleine Filmchen von Arte/Xenius.

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Präsentation: Humus – the essential ingredient. Graeme Sait

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Die Klimakrise stoppen – wie sollte das noch gehen? Ehrlich! In dieser Hinsicht bin ich ja Klimaskeptiker, als dass ich der Überzeugung bin, dass wir den Tanker schon zu lange und mit zu hoher Geschwindigkeit fahren, als dass wir seinen Kurs noch gravierend verändern könnten. Graeme Sait in seiner Präsentation nennt dazu auch eine Zahl: Selbst wenn wir morgen alle CO2-Emissionen einstellen würden, dann wäre in 200 Jahren die Konzentration von CO2 in der Atmosphäre immer noch so hoch wie 1975. Und damit weiterhin viel zu hoch. Und das wäre, wenn wir morgen… Vielleicht sind wir in 50 Jahren bei -80%. Vielleicht…
Auch interessant: 476 Milliarden Tonnen CO2, die ursprünglich im Boden (also diesem meist krümeligen Gemisch aus Ton, Schluff und Lehm plus organischen Anteilen) waren, sind durch die Landwirtschaft in der Atmosphäre gewandert. Im Vergleich dazu machen sich die 250 Milliarden Tonnen, die durch die Verbrennung von Kohle und Erdöl in die Luft gepustet wurden, doch noch relativ klein aus.
50% aller der Menschen gemachten CO2 Emissionen haben die Ozeane absorbiert. Mit zukünftig verheerenden Folgen: Graeme Sait benennt diese Problematik als ernster und dringlicher als die Klimaveränderung! Denn durch das CO2 wird der Ozean saurer. Und das hat Auswirkungen auf z.B. die Korallen (was viele mittlerweile wissen), aber auch auf das Phytoplankton, welches wiederum 50% des Sauerstoff produzieren, den wir einatmen.
Ach so, bevor ich es vergesse: Es gäbe da vielleicht eine Lösung. Und das wäre der Aufbau von Humus. Mit einer veränderten Bearbeitung unserer Böden – wenn dies eine globale Aktion wäre – könnten wir es vielleicht schaffen, grosse Teile des CO2’s aus der Atmosphäre zu ziehen und diese im Boden zu binden. Darin sind sich viele Wissenschaftler einig (mehr dazu in den nächsten Wochen hier). Worauf warten noch?!

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Doku: Alternative Landwirtschaft: Kann sie Europa besser ernähren?

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In dieser Folge befasst sich „Yourope“ mit dem Stand der Landwirtschaft in Europa und mit der Frage, was der Abschluss des transatlantischen Freihandelsabkommens TTIP für Agrarbetriebe und Verbrauer bedeuten könnte.

Die Landwirtschaft in Europa hat derzeit keinen leichten Stand. Laut einem kürzlich veröffentlichten Bericht des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) wären nicht nur die europäischen Landwirte, sondern auch die Verbraucher die großen Verlierer, sollte es zu einem Abschluss des transatlantischen Freihandelsabkommens TTIP kommen. Der Preisdruck auf Agrarerzeugnisse würde steigen, das Höfe-Sterben würde beschleunigt, nur die großen industriellen Betriebe würden überleben. Aber genau das lehnen immer mehr Konsumenten ab. Stellt sich also die Frage, ob die industrielle Landwirtschaft tatsächlich die einzige Möglichkeit ist, uns Europäer zu ernähren.

Das Wort der Stunde ist Permakultur. Diese alternative Form der Landwirtschaft verzichtet nicht nur auf chemischen Dünger und Pestizide, sie versucht Prozesse der Natur nachzubilden, um sie so nachhaltig zu gestalten. Klingt nach Spinnerei und Selbstversorgung? Im Gegenteil: In der Normandie macht ein Paar vor, wie man auf wenig Fläche mehr Ertrag als in der herkömmlichen Landwirtschaft erzielen kann.

Auch die ernährungsbewussten Großstädter denken nachhaltig: Da in der Stadt aber wenig Anbauflächen zu finden sind, werden kurzerhand einfach Bunker und stillgelegte U-Bahn-Schächte für landwirtschaftliche Zwecke genutzt. „Yourope” über die Revolution auf Europas neuen Äckern.

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Buch: Comfrey – was ist das?

Screen Shot 2016-09-17 at 11.51.04Der Beinwell nimmt ja eine ganz besondere Stellung bei den Permakulturisten ein, ist quasi ihr Lieblingskind. Ein dynamischer Mineralienakkumulator, der grosse Mengen Blattmaterial produziert, mehrmals im Jahr geschnitten werden kann, eine gute Hummelweide darstellt, essbar ist und natürlich auch für Salben genutzt werden kann. Wow! Und damit sind noch nicht einmal alle Funktionen dieses Elementes benannt. Dass die Pflanze aber eigentlich noch eindrucksvoller ist, hat mir das Buch „Comfrey – was ist das?“ der Abtei Fulda gezeigt. Ein altes Büchlein aus den 70ern, in dem zu Hauf höchst erstaunliche Berichte zur Nutzung des Pflanze aufgeführt werden: Die Fütterung der Pflanze an Pferde, Rinder und andere Tiere zum Beispiel. Diese scheinen die Pflanze richtig gehend lieben zu lernen – mit guten Auswirkungen auf deren Gesundheit und Produktivität. Aber auch die Berichte zur Lebensmittelverwendung bei Menschen, und natürlich in Form von Auflagen, Salben, Tees – schon erstaunlich. Interessant, warum dieses Wissen quasi verloren gegangen ist. Könnte es sein dass „die Industrie“ (Bayer, Monsanto und CO) ein gewisses Interesse daran hatte, die Nutzung als anscheinend grossartiges Tierfutter zu unterbinden? Oder ist dieses Wisse auf „natürliche Weise“ im Zuge der Umstellung auf „Industriekost“ verschwunden. Hmmm… Wer also etwas mehr über diese sagenhafte Pflanze erfahren will, dem sei dieses Büchlein ans Herz gelegt.

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Besuch auf dem Boarhof: Genuss auf 800 Metern Höhe

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Maria und Markus Bogner wollten nicht mehr – das normale Leben, von 8 bis 17 Uhr. Sie wollten anders leben, mit mehr Sinn. Deswegen haben sie sich einen Hof gepachtet und sich darauf spezialisiert, hochwertige Lebensmittel herzustellen. Mit dem, was sie auf ihrem Hof erzeugen, wollen sie in erster Linie sich und ihre drei Kinder ernähren – in vielen Bereichen sind sie bereits autark. Und einen guten Teil der Produkte verkaufen sie in ihrem kleinen Laden. Klingt nach mehr als Kleingarten, nach schönem Bauernhof-Leben, nach Permakultur und einem Sinn für das Schöne, Geschmack und Verbindung.

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Ein Film über Joel Salatin und seine Polyfaces-Farm

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Wer noch mehr Infos und Einblicke braucht in das System „Joel Salatin“ und seine Polyfaces-Farm, dem sei dieser Film von Permakultur-Guru Darren Doherty empfohlen: Polyfaces – A World of Many Choices. Etwas über die Geschichte der Farm und seiner Familie, in seine Art zu Arbeiten, in das Model und die Module der Farm, die Intensität, die verschiedenen Tiere, den Verkauf und das Marketing. Rundum: Ziemlich gelungen.

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Doku: Die Bio Illusion: Bio für alle, zu welchem Preis?

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Anfangs stand „Bio“ für eine schonende und regionale Landwirtschaft. Inzwischen ist auch aus Bio eine globale Massenproduktion geworden. Doch ist es wirklich möglich, Bio für die Masse zu produzieren? Ein Blick zu den Herrmannsdorfer Landwerkstätten, zu Bio-zertifizierten Masttierbetrieben und über die Grenzen hinaus nach Osteuropa und China.

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Doku: Die Phosphor-Krise: Das Ende der Menschheit?

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Überall nur noch Peak – Erdöl-Peak, Wasser-Peak, Seltene-Erden-Peak… Nun auch noch der Phoshpor-Peak. Vor einiger Zeit habe ich mal einen kleinen Artikel dazu geschrieben. Von daher ist das Thema hier nicht so neu. Arte hat nun eine interessante Doku zusammen gestellt, die aufzeigt, wo das Material her kommt, was damit gemacht wird, und wie die Zukunft aussehen könnte. Und kommt letzten Endes zu einem ähnlichen Schluss: Die Reserven sind abnehmend, und dabei auch noch zunehmend belastet. Bleibt nur noch das Recycling menschlicher Exkremente, was hier und da im Anfangsstadium aber zu deutlich höheren Kosten gemacht bzw. versucht wird.
Und das mit der Belastung ist nicht ohne: Durch die Düngung mit Gesteinsphosphor gelangen jährlich 114 t Uran auf deutsche Äcker; damit könnte man Strom für 2 Millionen Haushalte herstellen, wenn man es verstromen würde!
Und: 20% aller Rohphosphate landen in der Produkten des täglichen Lebens – Wasserbinder in Fleischwaren, Triebmittel im Backwaren, Geschmacksverstärker in Cola, Wasserenthärter in Wasch- und Geschirrspülmitteln, Poliermittel in Zahnpasta
Würden wir uns bei der Bereitstellung von Frischwasser von zwei Ländern (beim Phosphor sind das Marokko und China) abhängig machen? Oder würden wir nach Alternativen suchen? Warum nicht beim Phosphor?*

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Cows, Carbon and Climate. Joel Salatin

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Mal wieder Joel Salatin. Ein begnadeter Redner, aber eben auch ein begnadeter Landwirt. Was der auf seiner Farm Polyfaces schon so alles gemacht hat… Es gibt weltweit wenig Beispiele, die besser aufzeigen wie eine „Aufbauende Landwirtschaft“ geschehen kann. Stichworte dazu: Mobgrazing, Holistisches Weidemanagement, Keyline-Design, Permakultur. Vielfalt, lokal produzieren und verkaufen, Käuferbindung, Direktvermarktung. Klasse, was der Typ und seine Family so alles machen.
Und immer wieder die Frage: Welchen Beitrag können Kühe zur Regeneration von Landschaften leisten? Und zum Einbringen von Kohlenstoff in den Boden, zum Humusaufbau? Cows, Carbon and Climate. Joel Salatin

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