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Düngen bis dass das Grundwasser verseucht wird

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Aus einem Artikel der National Geographic: In den USA gibt’s ein Forschungsinstitut welches seit nunmehr 20 Jahren mehrere Ein-Hektar-Felder nach verschiedenen Methoden – von „industriell“ bis „ökologisch“ – bewirtschaftet und alle Stoffein- und -ausgänge misst. Dabei stellten sie fest dass bei „normaler“ Bewirtschaftung (den offiziellen Empfehlungen an Düngereingaben folgend) etwa die Hälfte ins Grundwasser verschwindet, also nicht im Boden bleibt oder von der Pflanze aufgenommen wird. Allerdings, so die Aussage, sieht dies in China nochmals deutlich schlimmer aus. Nach der Devise „etwas mehr schadet nicht“ wird, oft von Hand und damit schlecht regulierbar, übertrieben viel Dünger ausgebracht. Mit verheerenden Folgen für das Grundwasser und die Umwelt. (Quelle NGM, Foto: ILO)

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Buch: Folks, This Ain’t Normal: A Farmer’s Advice for Happier Hens, Healthier People, and a Better World. Joel Salatin

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Joel Salatin. Ein (amerikanisches) Urgestein im Bereich der alternativen und auch permakulturellen Landwirtschaft. Seine Farm wird immer wieder heran gezogen wenn’s darum geht ein Beispiel zu nennen wie Permakultur auch auf Farm-Grösse umgesetzt werden kann. In seinem Buch „Folks, This Ain’t Normal: A Farmer’s Advice for Happier Hens, Healthier People, and a Better World“ erklärt der diskussionserfahrene Debattenredner in oft zum schmunzeln bringender Weise was falsch und regelrecht absurd ist am bestehenden System. Er erzählt von eigenen Erfahrungen die einem die Tränen in die Augen bringen aufgrund eines solch verqueren Systems wo gesundes, nachhaltiges, tier-freundliches Wirtschaften nicht „erlaubt“ ist. Gut, die USA ist nun wirklich nochmals etwas anders als Europe; aber der Grundtenor lässt sich recht einfach auch auf unser System übertragen. Einmal in der Hand, konnte ich das Buch kaum noch weglegen. Sehr empfehlenswert!

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Bhutan will zum ersten Land mit 100% ökologischem Anbau werden

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Weltweit bekannt ist Bhutan bei Reiseliebenden für seine unvergleichliche Natur und seine Abgeschiedenheit. Bei Statistikern (und vielen anderen Menschen) ist das Land für seinen „Gross national happiness index“ der statt eines „Bruttosozialproduktes“ regelmässig „gemessen“ (d.h. erfragt) wird bekannt. Nun setzt das Land auch ökologisch neue Maßstäbe: Es will als erstes Land der Welt ihre landwirtschaftliche Produktion 100% ökologisch erbringen. Mehr dazu hier.

Photo (c) United Nations Photo

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Permakultur in der Landwirtschaft (I)

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Ich frage mich seit langem wie sich Permakultur und Landwirtschaft miteinander verbinden können. In Europe und vor allen Dingen in Deutschland hängt die PK ja sehr stark an „Kleingärten“, irgendwo so zwischen Balkon, 200m2 Kleingarten und 2000m2 Großgarten. Aber nur selten, wenn nicht gar seltenst, sehe ich ein Bezug von PK zur grösserflächigen landwirtschaften Nutzung. Dass sich die beiden auch nicht 1:1 vertragen, ist auch ersichtlich. Schliesslich geht’s bei der PK um Begriffe wie low-input, vielseitig und vielfältig, kleinräumig… Das passt nun einfach nicht zu unserem (derzeitigen?) Denken über „die“ Landwirtschaft.

Auf der anderen Seite denke ich dass wir wiederum nur dann wirklich was „Grösseres“ bewirken können, wenn wir aus den Gärten hinaus zu den Bauern gehen. Aber, so stelle ich mir dann immer wieder die Frage, wie soll das gehen? Wie soll eine Landwirtschaft aussehen die nach PK-Prinzipien arbeitet (und dennoch nicht nach einem Jahr Insolvenz anmelden muss… )? Vielleicht gibt’s hier unter den Lesern ja einige die da genauere Vorstellungen haben.

Einige interessante Ansätze werden bei der Lebensgemeinschaft Tempelhof verfolgt. In diesem Artikel nun mal ein erster Hinweis drauf. Der Boden am Tempelhof ist sehr lehmig. Sehr lehmig, wirklich. Es kann so viele Tage regnen wie es will; nach vier Tagen Sonne springt der Boden auf so dass es aussieht wie in schlimmsten Zeiten in Afrika. Ausserdem gedeihen „Beikräuter“ in Massen dass man denken könnte sie würden hier angebaut werden.

Nun werden die Äcker dick gemulcht, entweder mit frischem Grün, direkt von der Wiese, oder mit Heu. Dies, das wissen wir von der PK im Garten, hat verschieden Vorteile („Funktionen“): Es bedeckt den Boden, was z.B. die Evaporation (Verdunstung) abschwächt, was wiederum dazu führt dass der Boden länger feucht bleibt; es schützt den Boden vor starken Regenfällen, die die Oberfläche stark verschlämmen können; es bietet Spinnen und Käfern Lebensraum; es verbessert mit der Zeit die Bodenqualität, da ja das Material mit der Zeit vom immer aktiver werdenden Bodenleben abgebaut und in den Boden eingebracht wird; was wiederum die Wasserhaltekapazität des Bodens erhöht (1% mehr Humus lässt die Wasserhaltekapazität verdoppeln!), …

Nun wird dies hier, siehe Bilder oben im Vergleich, in diesem Jahr noch manuell, nach dem Pflanzen gemacht, oft auch erst nach einem ersten Hacken. Dies erfordert viel Kraft, Aufwand, Zeit. Die Hoffnung ist im nächsten Jahr erst einmal dick zu mulchen, um dann mit einem entsprechenden Gerät eine Rille zu ziehen in die dann gepflanzt wird.

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Präsentation: 30 Jahre aktiver Humusaufbau. Friedrich Wenz

In vielen anderen Ländern schon fast Allgemeinwissen, so kämpft die pfluglose Bodenbearbeitung in Deutschland und generell in Europa noch mit 4-7.000 Jahren Geschichte. Denn dass der Boden gepflügt werden muss, das steckt in den Genen eines jeden Bauern. Um sich dagegen aufzulehnen, und das nicht mehr zu machen, was Vater, Grossvater, Urgrossvater (und so weiter) vor ihnen gemacht haben – nämlich zu pflügen – dazu gehört viel Kraft, Überwindung und Überzeugung, und auch das nötige Wissen. Friedrich Wenz, Pionier der pfluglosen Bearbeitung, zeigt wie’s funktioniert und worauf es ankommt.

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Film: More Than Honey


Was ist mit den Bienen los? Dass die Bienen weltweit unter den Varrio-Erregern zu leiden haben, ist mittlerweile bekannt. Was diese „Schwäche“ verursacht, weniger. Alle Untersuchungen deuten auf einen komplexen Cocktail an Einfüssen hin: Pestizid- und Herbizid-Belastung; Monokulturen; Stress durch lange Transportwege (in den USA); Zuckerwasser als Ernährung im Winter; Antibiotika-Verwendung; …

Der Film „More than honey“ von Peter Scherer und Markus Imhoof protzt mit wunderschönen, unglaublichen Nah-Aufnahmen von Bienen (im Flug, im Bienenstock) und gibt einen umfassenden überblick darüber, was diese Tiere alles leisten, wie sie gehalten und genutzt werden, und welchen Faktoren sie ausgesetzt sind. Sehr spannend!

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Film: Klimaverbrechen (Climate Crimes)

Um die Klimaveränderung zu milden (zu stoppen ist sie nicht mehr), soll mehr Energie regenerativ gewonnen werden. Neben Solar und Wind wird vor allem die Wasserkraft, und in steigendem Masse das Biogas, als die Lösung dieser Herausforderung angesehen. Leider wird dabei (v.a. von Politikern und der Grossindustrie) gerne übersehen, welche Folgen dies auf das Land, die dort lebenden Menschen und auch auf das Klima hat. In dem Film „Climate Crimes“ geht Ulrich Eichelmann diesen Fragen nach, und beschreibt anhand einiger Projekte, z.B. Grossstaudämmen in Brasilien und in der Türkei, Palmölplantagen in Indonesien und Maismonokulturen zur Biogasproduktion in Deutschland, wie kontraproduktiv, ja teilweise menschen-, geschichts- und naturverachtend, diese Projekte sind, wenn man mal dahinter schaut. Absolut sehenswert, auch für die Menschen, die eigentlich hinter regenerativen Energien stehen.

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Präsentation: How Permaculture Can Save Humanity and the Earth, but Not Civilization. Toby Hemenway (Englisch)

Interessanter, bereichernder Vortrag über die Zukunft unserer Lebensmittelversorgung. Und nicht nur das. Aber letzten Endes, wie auch schon mal bei Felix zu Löwenstein’s Buchbesprechung „Food Crash“ gesagt wurde: „Wir werden uns ökologisch ernähren oder gar nicht mehr.“ Toby Hemenway (Autor von „Gaia’s Garden“) geht in seiner Ansicht was wir für eine nachhaltige Zukunft zu leisten haben weiter als die meisten Menschen glauben würden: Denn für ihn reicht der Begriff der „Nachhaltigkeit“ nicht weit genug, da wir die meisten der natürlichen Ressourcen schon weit über die nachhaltigen Grenzen hinaus ausgebeutet haben. Also ist unsere Aufgabe diese Ressourcen erst einmal langsam wieder aufzubauen – was eben deutlich mehr bedeutet als sie nachhaltig zu nutzen.

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Laguna Blanca – Kunst in der Ladnwirtschaft


Welche eine Verwandlung: Die Farm Laguna Blanca in Argentinien verwandelt sich von einer von Monokultur und Erosionsgefahr geprägten Landschaft in eine von Kunst und Ökologie geprägte. Der Gründer von North Face und spätere Manager von ESPRIT dreht dem Big Business und dem Verkaufen-Verkaufen den Rücken und wird zum Landwirt; kauft grössere Farmen und Gegenden in Argentinien und lässt sie entweder als Naturschutzgebiete schützen oder verwandelt verödete Landstriche in von Farben und Formen geprägte, prosperierende Gebiete. Die Erosion wird durch höhenparallele Brachflächen aufgehalten; die landwirtschaftlichen Flächen werden mit verschieden blühenden Kulturen bepflanzt. Und die Traktor-Fahrer nehmen Malkurse damit sie diese wunderbaren Formen auch mit dem Traktor abfahren und beackern können.

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Doku: The Basics of Natural Farming (Englisch)


Jemand hat sich da ganz schön von Masonobu Fukuoka’s „One-Straw Revolution“ inspirieren lassen und arbeitet in einem grossen Garten auf diese Weise. Interessant.

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Film: Agroprofit – Schnäppchenmentalität Auch Bei Bio?

Sehr interessante Demonstration der menschlichen Gier: Ein Marktstand der deutlich mit billigsten Preisen und dem Spruch „Faire Preise – Volle Transparenz“ wirbt, und beim Verkauf ganz klar damit wirbt so billig die Produkte anbieten zu können, weil Arbeiterrechte in den Entwicklungsländern umgangen werden, Kinderarbeit unterstützt wird usw. Und was machen die Leute? Sie kaufen!

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Von der Landwirtschaft zur Permakultur (Englisch)

Ein interessanter Artikel, naja, Kapitel, aus „State of the World 2010“ vom World Watch Institute, wie sich die „konventionelle“ Landwirtschaft in Zukunft verändern kann – und muss. Und zwar in Richtung der Permakultur.

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Changing the Face of Farming: Permaculture Farms in the US

Eine Frage die ich mir seid einigen Monaten immer wieder stelle: Dass Permakultur im kleinen oder auch grösseren Garten funktioniert, steht ausser Frage. Zur Selbstversorgung ist der Ansatz erstklassig. Aber wie sieht’s mit der grossen Landwirtschaft aus? Wie kann ich 10, oder 50 Hektar Land permakulturell bewirtschaften? Oder steht da sowie erst einmal eine Hypothese im Weg: Öl ist viel zu billig? Erst wenn das schwarze Zeug deutlich teurer ist als jetzt werden wir („die Bauen“ und die Gesellschaft) gezwungen sein unser landwirtschaftliches System zu ändern. Aber auch so lassen sich, so denke ich, ohne grosse Verluste, einige Elemente der PK einfach in die Fläche integrieren. Eine Hecke hier, eine Baumreihe dort, eine kleine Wasserlandschaft, keine Bodenpflug-Benutzung mehr… Und schon wenden wir im grossen Stile PK an.

Ein Doktorant versucht nun in den USA eine grosse Reihe PK-Farmen zu besichtigen und wissenschaftliche Erhebungen durchzuführen. Ein kleines Video zeigt worum’s geht (s.o.), eine Webseite gibt’s auch. Und er sucht noch nach kleinen Geldgebern („Crowd funding“) um seine Reisen zu finanzieren.

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La Ferme Bec Hellouin – Eine Pk-Bauernhof

Eine sehr interessante Farm in der Normandie: Mit kleinem Permakultur-Garten angefangen, hat der Bauernhof sich per CSA zu einem grösseren Landwirtschaftsunternehmen entwickelt. Sehr spannend zu sehen wie sich da die Permakultur mit der Landwirtschaft verbindet. Für mich immer noch eine wesentliche Frage: Wie kann man nicht nur im kleinen oder grösseren Garten, sondern auf grosser Fläche (mehreren Hektaren) PK betreiben – oder PK-Elemente integrieren. Zur Farm gibt’s auch eine kurze Doku.

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Doku: Mensch Gottfried – der autarke Selbstversorger

Sehr interessante, teils lustige, teils zu denken gebende Dokumentation über einen autarken Selbstversorger. Wie gehen wir mit unseren Abfällen um? Wie verbrauchen wir unser Wasser? Was brauchen wir zum Leben – und wie leben wir? Philosophisch, intellektuell… für alle ist was dabei. Absolut sehenswert!

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Buch: Hecken – Lebensräume im Garten und Landschaft

Es gibt sie nicht mehr so viel, die bunten und wilden Hecken. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Zahl (Länge) ihrer erschreckend und fast unvorstellbar reduziert, mancherorts um 90%! Dabei haben Hecken vielfältige Funktionen und Nutzen: Angefangen natürlich beim Lebensraum für Insekten und Vögel (und auch Säugetieren), beim Windschutz, Holz-Resource und Früchte für Natur und Mensch. Auffanggürtel für Samen, Verbesserung des Kleinklimas, mit besserer Bodenfeuchte in der weiteren Umgebung der Hecken, dem „Einfangen“ von Sonnenlicht etc. etc. In dem Büchlein „Hecken – Lebensräume im Garten und Landschaft“ von Uwe Westphal wird all dies ausführlich aber gut zusammengefasst erklärt. Warum gibt’s (seit alters her) Hecken? Was macht das Besondere aus? Welche Funktionen hat sie? Und, v.a., was können wir machen um die verloren gegangene Ressource wieder zum Leben zu erwecken. Ein schönes Buch, welches inspiriert und Lust macht direkt eine Hecke im Garten oder auf dem Acker zu pflanzen.

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Doku: (Im)Permanence, Teil I

Eine junge Familie bricht auf auf eine Reise um die Welt (letztlich doch nur Europa soweit ich das sehen konnte) um verschiedenste Projekte in Sachen alternative, ökologische Lebensweise zu besichtigen. Ob es dabei um Transition Town, Permakultur, Waldgarten oder Pilzzucht geht – es gibt einige sehr interessante und spannende Projekte darunter!

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Ein paar Spiegel-Artikel

… über ökologisches Bauen, oder warum nur Nicht-Bauen wirklich ökologisch sein kann. Bester Ansatz ist die Renovierung, und wenn schon neu bauen, dann bitte mit Abfall: Nur wer nicht baut, baut gut

„Lerche, Kiebitz, Rebhuhn – die Zahl der Feldvögel in Europa sinkt dramatisch. Seit 1980 hat sich der Bestand halbiert. Als eine Ursache gilt der massenhafte Anbau von Energiepflanzen wie Mais. „: Zahl der Feldvögel hat sich halbiert

„Creating energy from corn once seemed like a revolutionary idea in Germany. But subsidies for the biogas industry have led to entire regions of the country being covered by the crop, and investors are eagerly waiting for local farmers‘ land to go for sale.“: Biogas Boom in Germany Leads to Modern-Day Land Grab

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