ökologischer fussabdruck

Wenn jeder in einem Ökodorf wohnen würde, wäre die Erde immer noch in Schwierigkeiten

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Tja, man sollte nicht Ökodörfer mit Nachhaltigkeit/Zukunftsfähigkeit gleichsetzen. Das ist das Ergebnis einer Studie über den Fussabdruck der Findhorn Gemeinschaft in Schottland (hier ein englischer Artikel von Samuel Alexander der das „Problem“ zusammenfasst). Und die geben sich ja schon richtig Mühe, was das Material für ihre Häuser angeht, die (eigene) Produktion von erneuerbarer Energie, ihre quasi vegetarische Ernährung, usw. Mit einem Fussabdruck von 2.7 GHa sind sie zwar schon sportlich unterwegs, und deutlich unter dem Durchschnitt von Grossbritannien. Aber eben dann doch noch ein gutes Stück von den 1.8 GHa weg, die als „nachhaltig“ errechnet wurden. Das macht nicht gerade Hoffnung, dass wir als Menschheit überhaupt das Niveau erreichen können, welches nachfolgenden Generationen Zukunftssicherheit geben würde.

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Artikel: Kaffee- und Bananenkonsum in Deutschland führt zum Aussterben von Tierarten

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Wir leben in einer globalisierten Welt und werden uns auch immer über die Auswirkungen unserer Lebensweise nicht nur bei uns sondern auch in anderen Ländern der Welt bewusst. Dieser Artikel bringt’s ziemlich deutlich – wenn auch nur modelliert – auf den Punkt und kommt vom Unkonkreten („Fussabdruck“ irgendwo in der Welt) zum Genauen: „Deutsche Importe sind mit der Bedrohung von 395 Tierarten weltweit in Beziehung zu setzen.“ Oder noch genauer: „Achtzehn Arten in Madagaskar sind aufgrund der Produktion für deutsche Endabnehmer bedroht.“ Als hauptsächliche Verursacher sind v.a. Kaffee, Tee, Kakao, Palmöl, Kokosnuss und Gummi zu nennen. Gemeinhin können 44% des Biodiversitäts-Fussabdruckes zu Importen aus anderen Ländern zugerechnet werden. Eine klare Aus-/Ansage was unsere direkte (!) Verantwortung (über unseren Konsum) angeht.

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Artikel: Gesamt-Umweltbelastung durch Konsum und Produktion der Schweiz

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Interessanter, erstaunlicher und bedenkenswerter Bericht aus der Schweiz in dem nun erstmals die gesamten Umweltbelastungen durch Konsum und Produktion der Schweiz untersucht wurden. Sage und schreibe 60% der durch die Endnachfrage verursachten Umweltbelastungen fallen im Ausland – nicht im Inland ! – durch Importe von Gütern an. Der wichtigste Konsumbereich ist die Ernährung mit knapp 30% Anteil an den Gesamtbelastungen gefolgt von Wohnen und Mobilität. Man könnte sagen: Es kommt immer schlimmer als man denkt. Nicht nur dass unser Leben im eigenen Land grosse Schäden anrichtet; unser ökologischer Fussabdruck in anderen Ländern ist fast genauso gross. Für die Schweiz als „land-locked“ country mit hohen Import-Bedürfnissen wohl grösser als für Deutschland. Aber doch überraschend wie hoch unser „Impact“ durch unseren Konsum in anderen Ländern ist.

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Wissenschaftliche Studien

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Themen wie “Nachhaltigkeit”, “ökologische Landwirtschaft” und sogar die “Qualität unserer Böden” rücken einer immer breiteren Öffentlichkeit ins Bewusstsein. Manchmal bin ich enttäuscht über das (langsame) Tempo dieser Entwicklung, habe ich doch meine erste Seminararbeit während meines Studiums der Angewandten Physischen Geografie 1994 über “Potentiale der ökologischen Landwirtschaft” geschrieben – ein Thema welches mir seit dieser Zeit am Herzen liegt.

Nun bin ich über Umwege (u.a. Universität Genf und Umweltprogramm der Vereinten Nationen in Genf) zur Permakultur gekommen, mit der ich mich seit einiger Zeit sehr intensiv befasse und zur Vertiefung der Kenntnisse nun auch die Fortbildung zum Diplom-Permakultur-Designer angefangen habe. Ausserdem hat es mich, von Genf kommend, nach Süddeutschland verschlagen (Lebensgemeinschaft Schloss Tempelhof), wo ich mit anderen Menschen in einem sozial-ökonomischen-ökologischen Zukunftsprojekt mitlebe und -arbeite. U.a. bewirtschaften wir ~30 ha Fläche mit ökologischer Anbaumethoden.

Unser Ziel in der Landwirtschaft ist es mittels verschiedener Ansätze und Methoden – Hecken pflanzen, pfluglose Bodenbearbeitung, Mulchen, Agroforst / Waldgarten, Teichbau – zu einer nicht nur gefühlten sondern auch messbaren Verbesserung der Lebens- und Wachstumsbedingungen von Tieren und Pflanzen beizutragen. Und gerade dieser Punkt des Quantifizierens ist bisher im Bereich der Permakultur zu kurz gekommen. Begleitende wissenschaftliche Studien sind kaum erstellt worden, vermutlich weil es sich zum einen bisher eher um ein Randthema handelte und zum anderen die Permakultur (zumindest in Europa und den USA) nur relativ kleinflächig (Stichwort “Selbstversorgung”) praktiziert wurde. Ausserdem ist es immer schwierig zu fassen was (im Nachhinein) wirklich Permakultur ist. Sinnvolle Indikatoren der Veränderungen können z.B. der Humusanteil im Boden, die Zahl der Bodenlebewesen, die Wasserhaltekapazität des Bodens, die Zahl der Insekten und Vögel, nährstoffliche Veränderungen des Gemüses, der Ernteertrag, Input-Output-Analyse, usw. sein. Im wissenschaftlichen Kontext ist der Begriff der Agrar-Ökologie gut bekannt. Obwohl nicht gleichzusetzen mit Permakultur, so sind dies doch zwei sich stark überschneidende Ansätze.

Zusätzlich zu dem oben genannten wären Untersuchungen zum Thema „ökologischer Fussabdruck“ sicherlich sehr spannend. Hierbei wäre die Sicherstellung unsere Grundbedürfnisse interessant (Versorgung mit Lebensmitteln, zum großen Teil ja lokal und ökologisch; das Wohnen in isolierten und un-isolierten Gebäuden; das Heizen (noch komplett mit Erdöl); …) wie auch das private Leben und der Genuss (wie z.b. Verwendung von Auto und Flugzeug).

Auch wäre es sehr spannend der Idee einer Regionalen Währung nachzugehen.

Unsere Idee wäre diese Veränderung der ökologischen Bedingungen durch unsere Permakultur-Aktivitäten über die nächsten Jahre wissenschaftlich begleiten zu lassen. Dies könnte im Rahmen von Geländepraktika von Universitätsstudenten, von Diplom- und Doktorarbeiten zu bestimmten Themen sein. Bereits in den letzten zwei Jahren wurden von verschiedenen Universitäten wissenschaftliche Arbeiten in anderen Themenbereichen bei uns durchgeführt, wie Dorfplanung, architektonische Aufmessungen an denkmalgeschützten Gebäuden oder Raumanalysen.

Wir würden uns freuen wenn dieses Thema der aktiven Nachhaltigkeitsgestaltung unserer Produktionssysteme mittels fundierter, wissenschaftlicher Daten bei Studierenden auf Interesse stoßen würde. Bitte dann einfach eine Mail an mich senden.

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