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Doku: Hektarweise Geld. Die europäischen Agrar-Milliarden

»Für nichts gibt die EU so viel Geld aus wie für die Landwirtschaft. Fast 60 Milliarden Euro sind es jedes Jahr. Bisher. Doch es drohen Kürzungen. Ausgerechnet bei den Umweltprogrammen.« Die Doku »Hektarweise Geld. Die europäischen Agrar-Milliarden« wirft mal wieder Licht auf die Frage: Weiter so wie bisher? Für jeden Hektar gibt’s das gleiche Geld, egal ob ich massiv industriell konventionell auf 1500 Hektar arbeite oder als Öko-Landwirt mit Naturschutzhecke, Humusaufbau und freilaufenden Tieren? Wird sich die EU andere Regeln setzen mit der neuen GAP? Sieht gerade eher so aus als ob das »weiter wie bisher« bestehen bleiben wird.

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Michael Horsch im Interview zur Digitalisierung auf dem Acker. agrarheute Technik

https://www.iva.de/iva-magazin/forschung-technik/digitalisierung-soll-landwirtschaft-noch-effizienter-machen

Sehr interessantes Interview mit dem Landmaschinenhersteller Michael Horsch. So wie ich das verstehe ist die Aussage (mehr oder weniger deutlich): Ein bisschen digitale Landwirtschaft macht Sinn (GPS in Traktoren) – aber alles andere, wie z.B. der Einsatz von Drohnen – rechnet sich nicht. Die Zeit die es braucht, sich mit der Technik zu beschäftigen, die Daten zu sammeln, aber dann v.a. die Daten auszuwerten und sinnvoll in den Betrieb zu integrieren, kostet wiederum so viel Zeit welches den »Gewinn« daraus nicht kompensieren kann.

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Wunderbare Wurzelmasse

Feldtag bei Sepp Hägler, innovativer Landwirt in Wernberg-Köblitz. Beeindruckende Wurzelmasse die da sein Roggen oder andere Kulturen entwickelt haben. Genauso wie es sein soll: Da bleibt viel Boden an den Wurzeln hängen, was zeigt dass die Pflanzen über Wurzelexudate das Bodenleben in ihrem Wurzelraum reichhaltig füttert. Der Austausch von kohlenstoffreichen Verbindungen, die sie über die Photosynthese produziert, gegen Mineralien und Wasser ist eine wesentliche Erkenntnis die beim Regenerativen Ackerbau berücksichtigt und gefördert wird.

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Doku: Mit Hightech und Hacke gegen die Dürre

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Können wir die Probleme unserer Zeit bzw. der baldigen Zukunft wie Wasserknappheit und Klimaveränderung mit Hightech lösen? Oder mit absoluter Lowtech? Die, die viel Geld haben – wie z.B. in Kalifornien oder in den Niederlanden – entwickeln hoch komplexe Technologien; die, die wenig Geld haben – wie in weiten Teilen unserer Erde – müssen gezwungenermassen zu Lowtech greifen. Aber: Ist das deswegen ein Nachteil? Oder gar ein Vorteil? Dass wir viele Probleme mit geringem Aufwand angehen, verändern, lösen können, ist ja ein wesentlicher Ansatz der Permakultur. Deswegen finde ich die Gegenüberstellung – vielleicht ein wenig dramatisch und gekünstelt – in diesem Beitrag interessant und belehrend: Wie gehen wir mit den Problemen um? Welche Maßnahmen ergreifen wir? Wie (wenn überhaupt) verändern wir unser Verhalten, unseren Konsum? Was gehen „uns“ die Probleme von „anderen“ an?

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Douglas Tompkins, North-Face-Gründer & Naturschützer

Doug Tompkins

Der Gründer von North Face und Esprit, und Besitzer der Laguna Blanca, ist kürzlich verstorben. Ein Mensch, der viel bewegen wollte – und wohl auch viel bewegt hat. Der Aufkauf grosser Ländereien für die Etablierung von Nationalparks ist sicher ein Geschenk an die Erde. Inwieweit Menschen vor Ort daraus eher Schaden ziehen, kann ich nicht beurteilen. Die Heilung der Erde war ihm auch bei den Farmen die er kaufte, ein Anliegen – siehe eben die berühmt gewordene Laguna Blanca.

Die ZEIT hat ein interessantes Interview ein paar Wochen vor seinem Tod veröffentlicht. (PDF hier.)

Dass Technik die von uns verursachten (Umwelt)Probleme kaum lösen können, haben ja schon andere postuliert (Harald Welzer, Nico Paech). Hinter diesem Hintergrund finde ich die Aussage von Douglas Tompkins beachtenswert:

Das ist ja das Dilemma: Wenn Technologie ein Problem geschaffen hat, sehen viele Menschen keinen anderen Ausweg, als es mit der nächsten Technologie zu lösen. So machen wir uns immer abhängiger. Dieses System kann nicht reformiert werden, es ist das Gerüst der Zivilisation.

Wir müssen einfach aufhören, Maschinen und Technologie als Vorbilder unserer Entwicklung zu sehen. Klar, Kohleminen sind schlimm. Aber Windräder und Gaspipelines halten den Klimawandel und die Artenzerstörung nicht auf. Das Grundproblem bleibt der Ressourcenverbrauch.

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Doku: Kaufen für die Müllhalde

Glühbirnen die statt > 2.500 Stunden nur max 1.000 Stunden brennen? Die Nachfrage nach Autos und anderen Produkten die durch neue Farben und Modelle gesteigert wird? Drucker die nach zwei Jahren – nicht reparierbar, aber in der Soft- und Hardware so ausgelegt – nicht mehr funktionieren? Die Industrie hat gründlich, und das schon seit über hundert Jahren, dafür gesorgt dass wir kaufen und kaufen und kaufen. Ob das gleiche Produkt wieder und wieder und wieder, weil’s nicht lange hält, oder eben ein neues Produkt weil’s „veraltet“ ist. Eine interessante Doku, teils etwas langatmig, welche aufzeigt wann und mit welchem Geiste diese Konsum- und Wirtschaftswachstumsgesellschaft geschaffen wurde.

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Neue Photovoltaik-Technik bahnt sich an

„Mit einer neuen Technologie gewinnen Photovoltaik-Hersteller doppelt so viel Strom aus Sonnenlicht wie bisher. Für die Zukunft versprechen die Konzerne Solarenergie, die so billig ist wie Strom aus Kohlekraftwerken. Möglich wird die Rekord-Ausbeute mit einem einfachen Trick.

Eine starke Lupe und ein Blatt Zeitungspapier – mehr braucht es nicht, um ein Lagerfeuer zu entfachen. Zumindest sofern die Sonne kräftig scheint: Sie hat so viel Energie, dass das Papier in Flammen aufgeht, wenn die gebündelten Sonnenstrahlen darauf treffen.

Jetzt will auch die Photovoltaikindustrie dieses so einfache wie wirkungsvolle Prinzip nutzen. Unternehmen und Forschungsinstitute arbeiten an neuartigen Solarmodulen, die mit besonderen Linsen ausgerüstet sind. Wie eine Lupe konzentrieren sie die einfallenden Sonnenstrahlen um das 500- bis 1000fache – und damit auch deren Energiegehalt. Die Solarzellen können so auf sehr kleiner Fläche viel Strom gewinnen.
Mit der CPV-Technologie (Concentrated Photovoltaics) erzielen Wissenschaftler heute im Labor bereits Wirkungsgrade von 40 Prozent und mehr. Bei fabrikgefertigten CPV-Modulen sind es immerhin noch 30 Prozent. Ein enorm hoher Wert – die handelsüblichen Siliziummodule kommen gerade einmal auf die Hälfte.

Und während die Hersteller konventioneller Module mühsam um jedes Zehntelprozent mehr Wirkungsgrad kämpfen, schrauben die Konzentrator-Spezialisten die Effizienz ihrer Produkte binnen kürzester Zeit gleich um ganze Prozentpunkte nach oben. Dabei ist das Ende der Fahnenstange längst noch nicht erreicht: „Ich gehe davon aus, dass wir auf Zellebene in den nächsten Jahren die Fünfzig-Prozent-Marke knacken werden“, sagt Andreas Bett vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme, das großen Anteil an der Entwicklung dieser Technologie hat. Bett wird Ende Oktober mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet, er ist einer von drei Preisträgern in diesem Jahr.

Sonnenstrom für unter zehn Cent pro Kilowattstunde

Möglich wird die Rekord-Ausbeute mit einem einfachen Trick: Da das gebündelte Sonnenlicht auf eine winzige Fläche fällt, können die Modulhersteller teure Materialien verwenden, denn sie brauchen nicht viel davon. Meist setzen sie Halbleiter-Verbindungen etwa aus Gallium, Indium oder Germanium ein, welche die Solarstrahlung sehr gut verwerten. Die Unternehmen schichten dabei gleich mehrere verschiedene Halbleiter übereinander – wie auf einem üppig belegtem Sandwich. Der Clou dabei: Da jede Schicht andere Wellenlängen absorbiert, nutzen die Zellen einen viel größeren Spektralbereich des Sonnenlichts aus als die klassische Silizium-Photovoltaik. Doch auch Siliziummodule könnten mit einer speziellen Beschichtung ein breiteres Strahlungsspektrum erschließen – Forscher aus Cambridge arbeiten zurzeit an einem solchen Konzept.

Der hohe Wirkungsgrad und der geringe Materialbedarf machen den Strom aus den CPV-Anlagen sehr günstig. „In Regionen mit hoher Sonneneinstrahlung können Sie damit heute schon für deutlich unter zehn Cent pro Kilowattstunde Strom erzeugen“, sagt Bett. Voraussetzung dafür seien jedoch gute Konditionen bei der Finanzierung der Anlage. Die US-amerikanischen Analysten von GTM Research gehen davon aus, dass die Kosten bis 2015 sogar auf sieben Eurocent fallen werden. Damit wäre die Solarenergie etwa genauso billig wie Strom aus Kohlekraftwerken.

Allerdings sind solche Vorhersagen mit Vorsicht zu genießen. Denn wie günstig der CPV-Strom eines Tages tatsächlich sein wird, hängt neben den Kapitalkosten und dem Standort der Anlage auch davon ab, wie viele Module produziert werden – je höher die Stückzahl, desto niedriger die Fertigungskosten.

Dirk Morbitzer, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Renewable Analytics, hält die Kostenprognose aber grundsätzlich für richtig: „Abhängig davon, welche Sonneneinstrahlung und welche Finanzierungsbedingungen angesetzt werden, ist es absolut realistisch, dass die Kosten bis 2015 sogar auf unter sieben Cent sinken werden.“ Angesichts des gegenwärtigen Preisverfalls gelte dies allerdings genauso für die Solarsysteme ohne Konzentrator-Technik, betont der Analyst.
Große CPV-Solarparks geplant

Nach Jahren der Forschung sind die Unternehmen jetzt in die Serienfertigung eingestiegen. Die zur französischen Soitec-Gruppe gehörende Freiburger Firma Concentrix zum Beispiel baut zurzeit in San Diego eine große CPV-Produktion auf. Allein in Kalifornien will das Unternehmen bis 2015 Solarparks mit einer Leistung von 300 Megawatt errichten.

Dass die Anlagen fern der Heimat entstehen, ist kein Zufall. Denn die Konzentrator-Technologie arbeitet nur effizient, wenn die Solarstrahlung direkt auf die Module fällt. Verbirgt sich die Sonne hinter Wolken, können sie mit dem Streulicht kaum etwas anfangen. Deshalb eignet sich die Technologie vor allem für Länder mit viel Sonnenschein, etwa für die Mittelmeer-Anrainer. Die etablierte Silizium-Photovoltaik wird die CPV dort nicht verdrängen, da auch sie immer günstiger wird. Ein neuer Hoffnungsträger für die zurzeit so gebeutelte Solarbranche sind die Sandwich-Module aber. Das lockt auch die großen Konzerne: So hat sich Siemens im vergangenen Jahr am US-amerikanischen CPV-Hersteller Semprius beteiligt.“

Via Spiegel

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