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Pro Bitcoin-Transaktion entsteht ein halbes Pfund Elektroschrott

Pro Bitcoin-Transaktion entsteht ein halbes Pfund Elektroschrott

Dass Bitcoin riesige Mengen an Strom verbraucht ist ja mittlerweile bekannt – und doch immer wieder überraschend, was die konkreten Zahlen angeht. In einem Artikel, welchen ich für UNEP schreibe, zeige ich auf: »Eine einzige Bitcoin-Transaktion verbraucht rund 660 kWh – das entspricht dem Betrieb eines 150-Watt-Kühlschranks für etwa acht Monate. Wäre Bitcoin ein Land, würde es mit seinen 60-80 TWh auf Platz 38 beim Stromverbrauch rangieren, gleich nach Belgien und vor Österreich

Aber klar, das es neben Strom auch richtig physisches Material braucht, ist ja eigentlich selbsterklärend. Und trotzdem: »… Demnach summiert sich der Elektroschrott, der durch das sogenannte Bitcoin-Schürfen erzeugt wird, derzeit auf jährlich bis zu 23.000 Tonnen. … Daraus ergibt sich ihren Modellen zufolge pro Bitcoin-Transaktion in der Blockchain eine Menge von 272 Gramm Elektroschrott. Das entspricht also ungefähr zwei iPhone 13 mini, die im Müll landen. Täglich sind das umgerechnet etwa eine halbe Million verschrottete Smartphones.«

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Erfolg in der Klimaklage: Ein historisches Urteil

Erfolg in der Klimaklage: Ein historisches Urteil

Spannendes Urteil vom Bundesverfassungsgericht: Das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung ist in Teilen verfassungswidrig, die Politik muss dringend nachbessern. Die Richter verpflichten den Gesetzgeber, bis Ende 2022 die Reduktionsziele für Treibhausgasemissionen für die Zeit nach 2030 näher zu regeln. Die Begründung: Die Kläger würden durch die Bestimmungen in ihren Freiheitsrechten verletzt. Die Vorschriften verschöben hohe Lasten für die Minderung der Emissionen unumkehrbar auf die Zeit nach 2030. Um die im Pariser Klimaabkommen festgelegte Begrenzung des Temperaturanstiegs zu erreichen, müssten die dann noch notwendigen Minderungen immer dringender und kurzfristiger erbracht werden. Dadurch sei „praktisch jegliche grundrechtlich geschützte Freiheit gefährdet“.

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Doku: Michael Moore’s neuer Film »Planet of the Humans« – Die Krux mit den erneuerbaren Energien

Doku: Michael Moore’s neuer Film »Planet of the Humans« – Die Krux mit den erneuerbaren Energien

Die Lösung unserer Probleme sind erneuerbare Energien, v.a. Wind und Sonne – so oder ähnlich klingt es immer wieder bei Technik-freundlichen Menschen. Wenn wir nur auf 100% erneuerbare Energien umgestellt haben, dann sind Elektroautos auch kein Problem mehr für die Umwelt, und auch sonst können wir (mit unserem Konsumverhalten) weiter machen wie zuvor.
Das sehe ich klar anders – und Michael Moore in seiner neuen Doku auch. Alles, was wir Menschen entwickeln, hat eine Auswirkung auf die Natur um uns herum. Bei Wind- und Solaranlagen trifft das genauso zu wie auf Kohle- oder Nuklearanlagen. Nur eben, andere Auswirkungen. Seltene Erden die irgendwo aufwendig ausgebuddelt werden müssen, Vögel und Fledermäuse die bei Windanlagen zu Hauf sterben, die Geräusche der Räder, die Menschen in der näheren Umgebung psychisch beeinflussen. Mittlerweile ist auch bekannt, dass sie das lokale bis regionale Wetter nachhaltig (und negativ) beeinflussen und zu geringeren Niederschlägen beitragen. Und natürlich dann nach 20 Jahren der Abfall, der entstanden ist…
Die Doku von Michael Moore zeigt, vielleicht ein bisschen übertrieben negativ aber eben doch sehr deutlich auf, dass es in den USA ein großes Geflecht der Politik und der Wirtschaft gibt, um den Boom der erneuerbaren Energie wirtschaftlich perfekt auszunutzen, und sich das dicke u.a. auch Steuergeld in die Tasche zu schieben.

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Doku: Eine überschätzte Spezies

Doku: Eine überschätzte Spezies

Der Mensch, die Krone der Schöpfung? Hier eine kleine Doku, die so verschiedene Aspekte in ein anderes Licht setzt. Auch wenn dabei durchaus auch Äpfel mit Birnen verglichen werden – unsere Einzigartigkeit mal etwas ins Verhältnis zu setzen, zurück zu stutzen, das finde ich schon gut.

Das Bärtierchen z.B. kann Temperaturen von -270 bis +150 °C ohne Probleme ab, hält einen tausend fach so hohen Druck aus wie wir, trotz Röntgenstrahlung und sogar dem Vakuum des Weltraums…

Der Mensch scheint den Glauben dem Wissen vorzuziehen, das Haben dem Sein, das Bild vom Glück dem Glück selbst. Er meint alles zu beherrschen, und beherrscht nicht einmal sich selbst. Er halt als einzige Art die Fähigkeit entwickelt, seine eigene Umwelt zu zerstören ohne die Weisheit entwickelt zu haben dies nicht zu tun. Der Mensch, unreif und unmündig, ist zum Besten wie zum Schlimmsten fähig. Wird er das Alter der Vernunft erreichen, bevor er sein eigenes Haus niedergebrannt hat?

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Bei der Umweltpolitik ist Deutschland Entwicklungsland

Spannende (aber leider auch frustrierende) Untersuchung: Deutschland ist weit davon entfernt, Vorreiter in ökologischen Themen zu sein. Es braucht einen systemischen Wandel, eine Transformation, so die Forscher – z.B. in Bereichen wie Verkehr, Landwirtschaft und Ressourcenverbrauch.

Und wir sind an einem Punkt, wo marginale Verbesserungen auf freiwilliger Basis nicht mehr ausreichen.

Wir brauchen einen transformativen Wandel, also einen Übergang zu einem neuen System.

Der Wandel muss von unten und oben kommen. Es kommt viel Innovation von Gemeinden, Unternehmen, Städten und Nichtregierungsorganisationen, die versuchen, das Leben anders zu organisieren als bisher. Aber es fehlt eine entsprechende Politik von oben. Besonders beklagenswert ist, dass der Preis für Umweltverbrauch so gering ist. Beim Anteil der Umweltsteuern an den Staatseinnahmen ist Deutschland ganz weit hinten im EU-Vergleich, Platz 25 von 28.

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Artikel: Was der Ökolandbau im Vergleich zum konventionellen Anbau für Umwelt und Gesellschaft leistet

Interessante Studie von mehreren Forschungseinrichtungen: „Leistungen des ökologischen Landbaus für Umwelt und Gesellschaft
„Für die Studie wurden 528 Veröffentlichungen ausgewertet, in denen insgesamt 33 Vergleichsparameter zwischen ökologisch und konventionell wirtschaftenden Betrieben betrachtet wurden. So ergaben sich mehr als 2.800 Einzelvergleiche.
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass der Ökolandbau ein hohes Potenzial zum Schutz von Grund- und Oberflächenwasser zu zuschreiben ist. […]
In den ausgewerteten Untersuchungen verminderte eine ökologische Bewirtschaftung zudem die Stickstoffausträge im Mittel um 28 %. […]
Vorteile der ökologischen Wirtschaftsweise zeigen sich auch bei der Bodenfruchtbarkeit. Die Abundanzen (Häufigkeiten) und Biomassen von Regenwurm-Populationen waren hier im Mittel um 78 bzw. 94 % höher. Bei 62 % der Vergleichspaare war die ökologische Wirtschaftsweise im Oberboden mit einer geringeren Versauerung verbunden. […]
Dass sich der Ökolandbau positiv auf die Biodiversität auswirkt, ist für die untersuchten Artengruppen eindeutig belegbar (z.B. mittlere Artenzahlen der Ackerflora um 95 %, der Feldvögel um 35 % und der blütenbesuchenden Insekten um 23 % erhöht). Zu berücksichtigen ist, dass die Landschaftsstruktur einen erheblichen Einfluss auf die Artenvielfalt – insbesondere bei der Fauna – hat und diese die Effekte der Landnutzung stark überlagern können. […]
Die Studienergebnisse unterstreichen zudem, dass der ökologische Landbau zur Erosionsvermeidung und zum Hochwasserschutz beitragen kann. Der Gehalt an organischem Kohlenstoff im Boden – vereinfacht gesagt der Humusgehalt – und die Aggregatstabilität waren im Ökolandbau im Mittel 26 % bzw. 15 % höher; bei der Infiltration wurde ein Unterschied von 137 % festgestellt. Dadurch werden Oberflächenabfluss und Bodenabtrag vermindert.
Der sparsame Ressourcenverbrauch im Ökolandbau spiegelt sich unter anderem in der Stickstoff- und Energieeffizienz wider. In beiden Bereichen erwies sich der ökologische Landbau als vorteilhafter. Im Pflanzenbau war die Stickstoffeffizienz im Mittel 12 %, die Energieeffizienz 19 % höher als im konventionellen Landbau.“

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Toter Wal mit sechs Kilo Plastik im Bauch entdeckt

Plastik aus dem Magen des Wals. ALFI KUSUMA ADMAJA/AKKP WAKATOBI/via REUTERS

Mei, mei, was richten wir an?! „An der Küste Indonesiens ist ein toter Wal mit insgesamt knapp sechs Kilogramm Plastik im Magen angespült worden. Der 9,5 Meter lange Meeressäuger wurde am Montag vor der Insel Sulawesi entdeckt. Im Magen des Wals wurden unter anderem gefunden:

4 Plastikflaschen
25 Plastiktüten
115 Plastikbecher
ein Paar Flip-Flops
rund 3,2 Kilogramm Plastikseile
rund 140 Gramm weitere Plastikteile“

SpiegelOnline

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Der größte Mikroplastik-Verursacher sind Autoreifen

Mikroplastik kriegt zunehmend Aufmerksamkeit. Es wird immer klarer, dass es sich schon überall befindet – im Boden, im Wasser, selbst im Meersalz. Tja, der sorglose Umgang mit diesem so wunderbar verarbeitbaren und nutzbaren Stoff hat Konsequenzen. Mal schauen was da noch so auf uns zukommt. Nun hat eine Untersuchung vom Frauenhofer-Institut für Deutschland festgestellt, dass der größte Verursacher der Reifenabrieb ist. Weit dahinter: Kompost! Und dann auch Faserabrieb Textilkleidung. Hier der Link zu einer Zusammenfassung auf SpiegelOnline. Und eine Grafik, die ich auf die Schnelle zusammen gezimmert habe, um einen besseren Überblick zu kriegen:

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A World of Solutions: The U.N. Climate Sequel

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Filmemacher Louie Schwartzberg mit Lyn Lear produzieren einen kleinen Film über unseren Umgang mit der Erde – tolle Bilder, schöne Sprache… Wird es uns wieder ein Stück in die richtige Richtung weiter bewegen?!

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Podcast: Prof. Niko Paech: Wachstum? Nein, danke!

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„Wachstum ist schädlich, ungerecht und plündert die Natur“, sagt der Volkswirtschaftler: Er plädiert für mehr Eigenleistung, für gemeinschaftliche Nutzung von Gütern und für weniger industrielle Produktion,. Und er lebt selbst vor, was er fordert. Sehr interessantes Interview mit dem redegewandten „Klimaforscher“ (wie er sich selbst nennt), welches viele meiner inneren Beweggründe und Ansichten beleuchtet. Die (Ressourcen der ) Erde sind endlich. Was wir jetzt (über)nutzen, werden zukünftige Generationen nicht mehr bzw. als Problem haben. Lasst uns weniger arbeiten, und damit weniger Geld für Konsum, aber mehr Zeit für andere Tätigkeiten zum Wohle von uns, der Gesellschaft und der Natur tun. Werdet euch klar (oder leugnet nicht) dass billige T-Shirt, Autos oder Flüge nicht von irgendwem bezahlt werden müssen – seien es Kinder und Erwachsene die unter widrigsten Bedingungen in Bangladesh und anderswo arbeiten müssen, sei es die Natur, seien es zukünftige Generationen. Nichts ist umsonst und ohne Auswirkungen!

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