Wir haben letztes Jahr unsere Flächen von einem Biologen auf die Artenvielfalt untersuchen lassen – Pflanzen, Vögel, Schmetterlinge, Grasshüpfer. Dabei sind bestimmte Flächen als besonders wertvoll heraus gestellt worden, sowie die Bedeutung von Rand- und Mittelstreifen, die bei der Mahd stehen gelassen werden und nur im Herbst oder besser noch zum Ende des Winters gemäht werden. Diese bieten Insekten und Vögeln Rückzugsraum, Schutz und Nahrung. Weswegen wir entsprechend unsere Wiesen nun etwas anders »gestalten«.
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Buch: Wildbienen: Die anderen Bienen
Was für eine faszinierende Welt, diese Wildbienen! Wer weiß denn schon, dass es 550 verschiedene Wildbienenarten in Deutschland gibt?! Paul Westrich, anerkannter Experte in Sachen Wildbienen, hat hier mit seinem Buch „Wildbienen: Die anderen Bienen“ (Amazon, Buch7) ein wunderschön bebildertes, informatives Werk produziert, welches dem Leser einen eindrucksvollen Einblick in die Lebensweise der Wildbienen gewährt. Die Vielfalt an Formen und Farben, an Lebensbereichen und Nistgewohnheiten, an Schlafplätzen und Blumen, die mit den Wildbienen eng verbunden sind, ist wirklich beeindruckend. Da gibt es Spezialisten, die von einer einzigen Blume abhängig sind – für Nektar & Pollen oder sogar auch für den Nistbau (!) – und Generalisten, die nicht so wählerisch sind und recht flexibel durch die Landschaft sausen. Paul Westrich erklärt auch, wie die Wildbienen, die unter den landwirtschaftlichen aber auch Siedlungsveränderungen der letzten Jahrzehnte leiden (die Hälfte der Wildbienen stehen auf der Roten Liste!), geschützt und gefördert werden können. Nisthilfen, aus Holz, Ton, Bambus oder Bodenmaterial – auf was muss man achten? Rundum, ein Buch, welches Lust auf Wildbienen macht – kennenlernen, beobachten, fotografieren, Nistplätze bauen!
PS: Das Buch habe ich als Rezensionsexemplar erhalten.
Gesunde Landschaften durch artenreiche Mähwiesen
„Jedem Hof seine Wiesen!“ – mit dieser Aussage macht Hans-Chritsoph Vahle deutlich, dass für ihn als Pflanzensoziologe die Wiesen, Tiere und Höfe zusammen gehören, eine Einheit bilden, die vom Kreislauf und Stoffströmen lebt. Nach einem mehrjährigen Forschungsprojekt zum Thema „artenreiche Wiesen“ hat er eine sehr gute Broschüre herausgebracht: „Gesunde Landschaften durch artenreiche Mähwiesen„, in der er die Entstehung, die Einteilung, die Gefährdung aber auch Empfehlungen für die Pflege dieser (einst) so artenreichen Ökosysteme beschreibt. Lohnenswerte Lektüre!
Buch: Die Natur dem Menschen untertan. Ökologie im Spiegel der Landschaftsmalerei
Nun, ich bin kein grosser Kunst-Fan, meide Museen, und an meinen Wänden hängen nur eigene Fotos von meinen Reisen. Aber letztens bin ich über dieses Buch gestolpert: „Die Natur, dem Menschen untertan. Ökologie im Spiegel der Landschaftsmalerei„. Eine grandiose Reise durch die Geschichte der Malerei – jedoch mit dem Auge des „Ökologen“, oder „Naturbeobachters“. Auf jeder Seite gibt es ein Foto eines gemalten Bildes aus den vergangenen Jahrhunderten; und auf der gegenüberliegenden Seite Beschreibungen zu a) was man auf dem Bild sieht, eher vom malerischen, gestalterischen Standpunkt aus, und b) welche Informationen wir über das Vorhandensein, die Nutzung, die Übernutzung der natürlichen Ressourcen wie Wald, Wiese, Wasser, Tiere lernen können. Die Niederwald-Wirtschaft wird dort lebhaft dargestellt und erklärt, aus dem geschichtlichen Kontext heraus, aufgezeigt, in welcher Not die Menschen lebten und auf die vorhandenen, teilweise stark begrenzten Ressourcen zugriffen, und so auch landschaftsgestalterisch wirkten. Ein wirklich interessantes Buch über die Geschichte der Natur unter dem Einfluss menschlichen Wirkens.
Doku: An In-depth Introduction to Holistic Management
Holistic Management ist ein Rahmenkonzept („framework“) welches natürliche Abläufe der Planung zu Grunde legt und diese Elemente miteinander in Beziehung bringt um bei der Planung zu helfen und ein langfristig nachhaltiges System zu entwickeln (und damit der Permakultur sehr nahe stehend). Zwar als Ganzes noch etwas vage, gibt diese Doku einen guten Überblick welche beeindruckenden Auswirkungen die Veränderung von „konventionell“ auf „holistisch“ denkend bei einigen Bauernhöfen in den USA statt gefunden haben. Betriebe die nahe am Bankrott standen, wo Land und Boden durch die Wirtschaftsweise der letzten Jahrzehnte stark gelitten hatten, konnten innerhalb weniger Jahre wieder in neuer Gesundheit erstrahlen: ob Farm, Boden und Wiesen, wie auch Tiere – allen schien die Umstellung zu helfen. Sehr interessant zu sehen, wenn auch wichtige Elemente bei der Doku fehlen: Was genau ist gemacht worden? Was waren die direkten Wirkungen?