Gerade frisch heraus gekommen: Ein Podcast mit Michael Reber und mir, in Michael’s Reihe „Boden & Leben“ (Link zu Spotify). Natürlich geht es um die positiven Eigenschaften von Vegetation und Wasser auf Klimakühlung und Wasserkreislauf. Und noch viel mehr. Viel Spaß beim Hören!
kleiner wasserkreislauf
Wie Pflanzen die Erde kühlen
Pflanzen kühlen das Klima und sind Quelle des kleinen Wasserkreislaufes. Eine zunehmende Anzahl von Publikationen zeigt die wichtige Leistung der Vegetation in dieser Hinsicht auf (plus einige spannende zusätzliche Win-Wins). Dieser kurze Clip „Wie Pflanzen die Erde kühlen“ von Jimi Eisenstein (hier im Original auf Englisch) zeigt sehr schön die wesentlichen Zusammenhänge – ich habe ihn übersetzt und gesprochen für alle jene, die des Englischen nicht so mächtig sind.
Was erwärmt das Klima – CO2 oder Waldverlust?
Während das einzige akzeptierte Narrativ zur globalen Erwärmung das des CO2 (und anderer Treibhausgase) ist, frage ich mich seit einigen Jahren, welchen Einfluss das Verschwinden der Vegetation, insbesondere die Abholzung, in Verbindung mit unbedeckten Böden und den damit verbundenen Störungen des kleinen Wasserkreislaufs auf die Klimaveränderung hat. Vegetation bedeutet Transpiration, was zu einem Kühleffekt in der Bodenschicht führt (das brauchen wir!), und die Übertragung der im Wasserdampf gespeicherten Energie in höhere Bereiche der Atmosphäre (was vorteilhaft ist). Dort verschwindet bei der Kondensation ein Teil davon (manche sagen, bis zur Hälfte) in den Weltraum (was gut für die Abkühlung des Klimas ist). Die Kondensation bedeutet, dass Wolken entstehen, die die einfallende Strahlung reflektieren (ein weiterer positiver Effekt). Wolken bedeuten, dass es regnen kann (was weltweit immer mehr in der gewohnten Regelmäßigkeit ausbleibt). Die Vegetation stößt biogene Aerosole aus, die dazu beitragen, dass diese Wolken in niedrigeren Schichten der Atmopshäre entstehen, wodurch es schneller und regelmäßiger regnet (ein weiterer wichtiger Vorteil). Und es gibt noch mehr Vorteile (siehe Links unten).
Eine spannende Beobachtung:
Wenn wir die CO2-Konzentration und die globale Temperaturanomalie betrachten, sehen wir eine starke Korrelation:
Das Interessante ist jedoch, dass wir die gleiche Korrelation zwischen dem Verlust von Primärwäldern (und natürlich regenerierten Wäldern) (die die wichtigsten Treiber des kleinen Wasserkreislaufs sind) und der Temperaturanomalie sehen:
Das soll nicht heißen, dass die CO2-Erzählung falsch ist. Ich bin überzeugt, dass wir die Emissionen dringend stoppen und versuchen müssen, das emittierte CO2 in Böden und Vegetation zu speichern. Aber ich frage mich, welchen Einfluss das Verschwinden natürlicher Wälder, der zunehmende Anteil nackter Böden und asphaltiert und betonierter Flächen, der Verlust von Wasserrückhalte- und -speicherkapazitäten in der Landschaft und die damit einhergehenden Veränderungen in der Energieumverteilung/im Energiehaushalt/im Energietransport auf den Klimawandel haben.
Immer mehr Untersuchungen zeigen, dass dies nicht unerheblich ist (siehe Artikel in meinem Blog), sondern sich sogar als ein wichtiger Faktor erweisen könnte.
Interessante zusätzliche Links:
– mein UNEP-Papier „Wasser pflanzen. Mit Vegetation und Böden die kleinen Wasserkreisläufe stärken und das Klima kühlen„: http://aufbauende-landwirtschaft.de/wp-content/uploads/2021/08/UNEP-Foresight-Brief-Mit-Vegetation-und-Boeden-die-kleinen-Wasserkreislaeufe-staerken-und-das-Klima-kuehlen.pdf
– meine Präsentation „Pflanzen von Wasser„: https://youtu.be/iEbagOJcxvE
– die Konferenz „Klima-Landschaften„: https://klima-landschaften.de
– die Konferenz „Climate Landscapes„: https://climate-landscapes.org