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Eine kurze Geschichte zur Landnutzung in Neuseeland – und deren Folgen

Eine kurze Geschichte zur Landnutzung in Neuseeland – und deren Folgen

Sehr schön skizziert, welche Folgen das großflächige Abholzen – und dann später monokulturelle Aufforsten – auf die Landschaft hat. Ohne Wald, kein Boden mehr, keine Wasseraufnahme, ergo Bodenerosion, Verschlämmung, Sturzfluten, Hochwässer. Auch Nadelwald-Monokulturen helfen da nur kurzfristig – sie bilden keinen fruchtbaren Boden, und werden im Kahlschlag geerntet. Lösung: Vielfältige Dauerwälder. Hmm, ist doch nicht so schwierig zu verstehen, oder?!

[1] https://thespinoff.co.nz/society/28-07-2023/the-side-eye-deeper-roots

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Was erwärmt das Klima – CO2 oder Waldverlust?

Was erwärmt das Klima – CO2 oder Waldverlust?

Während das einzige akzeptierte Narrativ zur globalen Erwärmung das des CO2 (und anderer Treibhausgase) ist, frage ich mich seit einigen Jahren, welchen Einfluss das Verschwinden der Vegetation, insbesondere die Abholzung, in Verbindung mit unbedeckten Böden und den damit verbundenen Störungen des kleinen Wasserkreislaufs auf die Klimaveränderung hat. Vegetation bedeutet Transpiration, was zu einem Kühleffekt in der Bodenschicht führt (das brauchen wir!), und die Übertragung der im Wasserdampf gespeicherten Energie in höhere Bereiche der Atmosphäre (was vorteilhaft ist). Dort verschwindet bei der Kondensation ein Teil davon (manche sagen, bis zur Hälfte) in den Weltraum (was gut für die Abkühlung des Klimas ist). Die Kondensation bedeutet, dass Wolken entstehen, die die einfallende Strahlung reflektieren (ein weiterer positiver Effekt). Wolken bedeuten, dass es regnen kann (was weltweit immer mehr in der gewohnten Regelmäßigkeit ausbleibt). Die Vegetation stößt biogene Aerosole aus, die dazu beitragen, dass diese Wolken in niedrigeren Schichten der Atmopshäre entstehen, wodurch es schneller und regelmäßiger regnet (ein weiterer wichtiger Vorteil). Und es gibt noch mehr Vorteile (siehe Links unten).

Eine spannende Beobachtung:

Wenn wir die CO2-Konzentration und die globale Temperaturanomalie betrachten, sehen wir eine starke Korrelation:

Das Interessante ist jedoch, dass wir die gleiche Korrelation zwischen dem Verlust von Primärwäldern (und natürlich regenerierten Wäldern) (die die wichtigsten Treiber des kleinen Wasserkreislaufs sind) und der Temperaturanomalie sehen:

Das soll nicht heißen, dass die CO2-Erzählung falsch ist. Ich bin überzeugt, dass wir die Emissionen dringend stoppen und versuchen müssen, das emittierte CO2 in Böden und Vegetation zu speichern. Aber ich frage mich, welchen Einfluss das Verschwinden natürlicher Wälder, der zunehmende Anteil nackter Böden und asphaltiert und betonierter Flächen, der Verlust von Wasserrückhalte- und -speicherkapazitäten in der Landschaft und die damit einhergehenden Veränderungen in der Energieumverteilung/im Energiehaushalt/im Energietransport auf den Klimawandel haben.

Immer mehr Untersuchungen zeigen, dass dies nicht unerheblich ist (siehe Artikel in meinem Blog), sondern sich sogar als ein wichtiger Faktor erweisen könnte.

Interessante zusätzliche Links:

– mein UNEP-Papier „Wasser pflanzen. Mit Vegetation und Böden die kleinen Wasserkreisläufe stärken und das Klima kühlen„: http://aufbauende-landwirtschaft.de/wp-content/uploads/2021/08/UNEP-Foresight-Brief-Mit-Vegetation-und-Boeden-die-kleinen-Wasserkreislaeufe-staerken-und-das-Klima-kuehlen.pdf
– meine Präsentation „Pflanzen von Wasser„: https://youtu.be/iEbagOJcxvE
– die Konferenz „Klima-Landschaften„: https://klima-landschaften.de
– die Konferenz „Climate Landscapes„: https://climate-landscapes.org

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Selbstverstärkter Waldverlust im Amazonasgebiet aufgrund von Rückkopplungen zwischen Vegetation und Atmosphäre

Selbstverstärkter Waldverlust im Amazonasgebiet aufgrund von Rückkopplungen zwischen Vegetation und Atmosphäre

Teufelskreis der Zerstörung im Amazonasgebiet:

Hier zeigen wir, dass das Risiko eines selbstverstärkten Waldverlustes im Amazonasgebiet nichtlinear mit der Intensivierung der Trockenzeit zunimmt. [..] Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Risiko eines sich selbst verstärkenden Waldverlustes mit zunehmender Heterogenität in der Reaktion der Waldgebiete auf geringere Niederschläge abnimmt. […] Obwohl unsere Ergebnisse nicht darauf hindeuten, dass die für das Ende des 21. Jahrhunderts prognostizierten Niederschlagsänderungen zu einem vollständigen Absterben des Amazonas führen werden, deuten sie darauf hin, dass häufige extreme Dürreereignisse das Potenzial haben, große Teile des Amazonaswaldes zu destabilisieren.

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Menschliche Veränderung der globalen Wasserdampfströme von der Landoberfläche

Menschliche Veränderung der globalen Wasserdampfströme von der Landoberfläche

Abholzung und der globale Wasserkreislauf:

Wir zeigen, dass die Entwaldung eine ebenso große treibende Kraft ist wie die Bewässerung, was die Veränderungen im Wasserkreislauf angeht. Die Entwaldung hat die globalen Wasserdampfströme von Land um 4 % (3.000 km3/Jahr) verringert, ein Rückgang, der quantitativ genauso groß ist wie der durch Bewässerung verursachte erhöhte Wasserdampf (2.600 km3/Jahr). Obwohl die Nettoveränderung der globalen Wasserdampfströme nahe bei Null liegt, sind die räumlichen Verteilungen von Entwaldung und Bewässerung unterschiedlich, was zu großen regionalen Veränderungen der Wasserdampfmuster führt. Wir analysieren diese Veränderungen vor dem Hintergrund von Prognosen über zukünftige Landnutzungsänderungen, die eine weit verbreitete Entwaldung in Afrika südlich der Sahara und eine Intensivierung der landwirtschaftlichen Produktion in der asiatischen Monsunregion nahelegen. Darüber hinaus wird eine signifikante Veränderung der Wasserdampfströme in den Gebieten um das Becken des Indischen Ozeans das Risiko von Veränderungen im Verhalten des asiatischen Monsunsystems erhöhen.

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Verlust der Widerstandskraft: Der Amazonas-Regenwald könnte zur Savanne werden

Verlust der Widerstandskraft: Der Amazonas-Regenwald könnte zur Savanne werden

Da es immer klarer wird, welche Beitrag Wälder, und allen voran der Amazonas, für das (globale) Klima spielen, macht die fortschreitende Zerstörung dieser „grünen Lunge“ mir doch ziemlich Kopfschmerzen. Wie es bei SpiegelOnline heißt: „Der größte Regenwald der Welt steuert auf einen kritischen Kipppunkt zu – und könnte das globale Klimasystem weiter ins Wanken bringen, warnen deutsche und britische Forscher. Schuld sei vor allem die Landnutzung.“

Auf mehr als drei Vierteln der Fläche habe die Fähigkeit des Waldes nachgelassen, sich von Störungen wie Dürren oder Bränden zu erholen. »Dass wir in den Beobachtungen einen solchen Resilienzverlust feststellen, ist besorgniserregend«, sagte Niklas Boers, einer der Autoren der Studie, der in Potsdam und München arbeitet. Mit einer sinkenden Widerstandsfähigkeit gehe ein erhöhtes Risiko einher, dass der Amazonas-Regenwald absterben könnte.

Die Konsequenzen für den Planeten wären katastrophal.

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Doku: „Fliegende Flüsse“ – der Amazonas, der sich selbst den Regen macht

Doku: „Fliegende Flüsse“ – der Amazonas, der sich selbst den Regen macht

Boden, Vegetation und Klima: Wie ja schon beim Artikel über Walter Jehne geschrieben, ist der Wasserkreislauf ein sehr faszinierendes Thema, welches hohe Komplexität und bewundernswerte Entdeckungen bereithält. »„Fliegende Flüsse“ werden die Feuchtigkeitsströme genannt, die aus dem Amazonas-Regenwald aufsteigen und Brasilien bis in den Süden des Landes mit Regen versorgen, ebenso wie Paraguay, Uruguay und Argentinien. Dieses Naturphänomen ist bedroht, wenn immer mehr Regenwald gerodet wird. Versteppt der Urwald, versiegen die „Fliegenden Flüsse“, mit weitreichenden Folgen für Brasilien und das Weltklima. Bereits heute leidet das wasserreichste Land der Erde unter lang andauernden Dürreperioden, musste Wasser in den Metropolen rationiert werden.« Eine (teilweise) faszinierende Doku, welche noch einmal mehr bewusst macht – und auch ein bisschen ohnmächtig ob all der Abholzung und der politischen Ausrichtung Brasiliens -, wie wichtig und gleichzeitig zerbrechlich nicht nur der Amazonas, sondern das komplexe System, was die Erde entwickelt, hat.

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Präsentation: How to restore a rainforest. Willie Smits

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Zum Thema „Renaturierung“ oder „Restoration“ sind hier ja schon ein paar Links erschienen (z.B. hier, hier, hier, hier, hier und hier). Dies ist eine weitere, beeindruckende und inspirierende Präsentation, die aufzeigt wie schnell wir aktiv an der Wiederherstellung eines Ökosystems wirken können. Weite Bereiche in Indonesien sind fast komplett gerodet und abgrebrannt worden. Willie Smits zeigt wie durch kluge Überlegungen, geschicktes Arbeiten mit Sukzessionen und Funktionen von bestimmten Elementen, und in engster Zusammenarbeit mit den dort lebenden Menschen ein System entwickelt werden kann welches innert kürzester Zeit (weniger Jahre) den Verlust des Urpsrungsökosystems zu einem grossen Teil wieder ausgleichen kann. Nicht nur dass damit ein grosser Beitrag zum Naturschutz und zu Ernährung der Bevölkerung gemacht werden kann. Aufgrund begleitender intensiver Forschung trägt die „Aufforstung“, wie man auf dem unteren Bild erkennen kann, auch zu grösseren Effekten wie Feuchtigkeit und Regenmenge bei:

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