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Wilder Fluss, sicheres Land – Flussbaumeister Tulla am Rhein

Wilder Fluss, sicheres Land – Flussbaumeister Tulla am Rhein

Hochwasser und Malaria – das Leben am Rhein war gefährlich. Ingenieur Johann Gottfried Tulla wollte das im 19. Jahrhundert ändern, und den Rhein begradigen. Eine spannende Doku zu dem warum und wie eines Mammutprojektes.

Um 1800 litten viele Menschen im Südwesten unter Kriegen und Hunger. In dieser Zeit will Johann Gottfried Tulla die größte Plage am Rhein bekämpfen, das Hochwasser. So soll das Leben am Wasser sicher werden. Die Rhein-Begradigung war das größte Bauprojekt Europas. Viele hielten Tullas Pläne für Wahnsinn oder reine Geldverschwendung. Auch aus Angst vor den Folgen gab es Widerstand gegen die kühnen Pläne. Doch Tulla setzte sich durch. Aus Sümpfen und unsicherem Schwemmland machte der Ingenieur fruchtbares Ackerland. Das Sumpffieber, heute Malaria genannt, verschwand durch die Trockenlegung. Der Rhein wurde für Dampfschiffe von Basel bis Rotterdam befahrbar. Neue Häfen entstanden und Städte wie Ludwigshafen, aber auch eine Ingenieurschule, aus der sich das KIT, das Karlsruher Institute of Technology mit heute über 20.000 Studenten entwickelte. Heute wird Tullas Werk aber auch in Frage gestellt. Unser Verhältnis zur Natur hat sich verändert. Dürfen wir Plagen bekämpfen oder müssen wir sie erdulden, um die Natur zu schützen?

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Der Rhein im Wandel der Jahrhunderte

Der Rhein im Wandel der Jahrhunderte

Interessanter kurzer Beitrag zur Veränderung, den »Vater Rhein« über die Jahrhunderte »hinnehmen« musste. Vom besungenen Gott, zum Fluch, Verkehrsader, und zur Kloake. Von der ursprünglichen Lebensader mit hunderten von Inseln und riesigen Auenlandschaften ist trotz beginnender Renaturierung nix mehr da.

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Fluss als Lebewesen anerkannt

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„Seit über 140 Jahren kämpften die Maori um die Anerkennung des Whanganui-Flusses als Lebewesen. Jetzt trat ein Gesetz in Kraft, das den Fluss zu einer Person erklärt. Und mit Rechten ausstattet – ähnlich den Grundrechten der Menschen. Es wäre schön, wenn dieses bisher einmalige Urteil auf viele andere Flüsse, Wälder und Landschaften übertragen würde!

Das Geo Magazin berichte, dass die Richter in Neuseeland letztendlich der Argumentation der Maori folgten, der Fluss sei ein Lebewesen. Tatsächlich spielt der Whanganui River in der Weltanschauung der Ureinwohner, der Whanganui Iwi, eine zentrale Rolle. Sie sehen und verehren in ihm einen mythischen Vorfahren. „Die Sicht der vergangenen 100 Jahre ist, dass man den Fluss besitzen und managen kann. Doch für uns ist er ein lebendes Wesen, ein unteilbares Ganzes“, sagte Gerrard Albert, der Verhandlungsführer des Maori-Stammes. „Wir sind nicht die Herrscher über die Natur, sondern ein Teil von ihr“, so Albert weiter. „Dieser Grundüberzeugung gemäß wollen wir leben.“

„Es mag manchem zunächst merkwürdig vorkommen, dass ein Naturgegenstand als juristische Person anerkannt wird“, erklärte Chris Finlayson, Verhandlungsführer der Regierung. „Aber es ist nicht merkwürdiger als der Status von Stiftungen, Unternehmen oder Aktiengesellschaften.“

Ähnlich wie das deutsche kennt auch das neuseeländische Recht einen Unterschied zwischen natürlichen und juristischen Personen. Natürliche Personen können nur Menschen sein. Juristische Personen dagegen sind beispielsweise Vereine und Stiftungen. Und in Neuseeland gehört nun auch ein Fluss dazu. Da der seine Interessen vor Gericht nicht selbst vertreten kann, bekommt er zwei Vertreter an die Seite gestellt: einen von der neuseeländischen Regierung und einen von den Whanganui Iwi.“

Quelle: Newslichter, Foto

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Wie Wölfe Flussläufe verändern

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Sehr interessante kurze (fünf Minuten) Doku über die Folgen der Wolf-Wiedereingliederung in den Yellowstone Nationalpark. Daran zeigt sich mal wieder wie komplex die Natur ist – denn wer hätte die daraufhin stattfindenden Veränderungen vorhersagen wollen: Die Rehe zogen sich von den weiten Tälern und Wiesen in besser geschützte Bereiche zurück. Dies erlaubte das Hervorkommen von Sträuchern und Bäumen. Was wiederum Vögel anzog. Und Biber, die wiederum anfingen spezielle Biotope zu schaffen, was wiederum andere Tierarten anzog. Den Bären tat die Entwicklung auch gut – auch u.a. wegen einer grösseren Anzahl von Beerensträuchern. Und aufgrund des geringeren Hufdrucks und dem Aufkommen einer robusteren Vegetation mit guter Verwurzelung veränderte sich die Erosionsanfälligkeit, und die Widerstandskraft gegen die Flüsse, die daraufhin begannen weniger zu mäandrieren und dafür kleine Seen zu bilden. Faszinierend, diese Komplexität und Vernetzung der Natur(zusammenhänge).

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