Bill Gates ist nun im Besitz von 100.000 Hektar Ackerland, und ist damit größter privater Ackerland-Besitzer in den USA. Das zeigt mal wieder, wie die Schere von Arm und Reich weiter auseinander geht, und wer das Sagen über Besitz hat. Tja, gute Nachrichten sehen anders aus….
Stefan
Forscherin fordert Systemwandel in der Landwirtschaft
Interessantes Interview in – yes! – agrarheute – mit Maka Göpel, Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen. Sie hat ein Buch geschrieben, »Die Welt neu denken« (hier von mir vor einiger Zeit schon rezensiert), wo sie in verschiedenen Bereichen fundamentale Änderungen im Umgang mit der Natur und unserer dominierenden Wirtschaftsweise fordert. U.a auch in der Landwirtschaft.
Eine aussergewöhnliche Rede in aussergewöhnlichen Zeiten
Eine sehr interessante, reiche, bewegende Rede des bolivianischen Vizepräsidenten David Choquehuanca zum Amtsantritt am 8. November 2020. Wie kann das Wissen alter Kulturen in unsere Zeit, in unser Denken & Handeln integriert werden? Oder vielleicht eher: Wie können »wir anderen« uns inspirieren und auch mehr einlassen auf die Weisheit dieser Menschen?
Buch: Regenerative Landwirtschaft: Bodenleben und Pflanzenstoffwechsel verstehen. Dietmar Näser
Dietmar Näser ist zusammen mit Friedrich Wenz derjenige, der die Regenerative Landwirtschaft in Deutschland wesentlich voran treibt. Vielleicht gilt das Wort »getrieben sein« auch für seine Vision – er ist überall in Deutschland zu finden, wo es um das Thema geht, auf Tagungen, mit Vorträgen, mit Jahrestrainings, auf Feldtagen. Nun ist sein Buch »Regenerative Landwirtschaft: Bodenleben und Pflanzenstoffwechsel verstehen« (<a href=“https://www.amazon.de/gp/product/3818606951/ref=as_li_qf_asin_il_tl?ie=UTF8&tag=permakultur0b-21&creative=6742&linkCode=as2&creativeASIN=3818606951&linkId=2ad33b4f4c2fc14687240bd6a5068392″ rel=“noopener“ target=“_blank“>Amazon</a>, <a href=“https://www.buch7.de/produkt/regenerative-landwirtschaft-dietmar-naeser/1038761679?ean=9783818606954&partner=lebensraum-permakultur“ rel=“noopener“ target=“_blank“>Buch7</a>) erschienen – und damit die Möglichkeit das Thema noch weiter zu verbreiten. In diesem Buch beschreibt Näser, was seine Ansätze dieser Form der Landbewirtschaftung sind: Boden verstehen, Bodenleben füttern, Boden bedecken, Flächenrotte, Pflanzenfermente nutzen, Vitalisierungen mit Komposttee und einiges mehr. Wirklich die Basis für eine zukunftsfähige Landwirtschaft, die Näser hier zusammen getragen hat, und damit ein guter Einstieg, wer sich noch nicht dazu berufen fühlt, auf seine Fortbildungen zu gehen.
<span style=“font-size: 80%;“>PS: Das Buch habe ich als Rezensionsexemplar erhalten.</span>
5. Webinar-Reihe „Aufbauende Landwirtschaft“. 10 Webinare – 10 Praktiker berichten. Start 18.02.2021
Die Anforderungen an Landwirte im 21. Jahrhundert sind groß. Bodenfruchtbarkeit aufbauen, Ökosysteme regenerieren, Biodiversität erhöhen, Wasserhaushalte erhalten, gesunde und nahrhafte Lebensmittel erzeugen – und all dies ökonomisch rentabel.
Die Webinar-Reihe „Aufbauende Landwirtschaft“ richtet sich an alle Landwirte, die auf der Suche nach Lösungen sind, ob konventionell oder ökologisch, jung oder alt, aus dem Ackerbau, der Tierhaltung oder dem Gemüsebau kommend. Ab dem 18.02.2021 teilen 10 Praktiker in 10 Webinaren à 90 Minuten ihre Erfahrungen mit den Teilnehmenden. Durch die Interaktionsmöglichkeit bekommen diese wiederum direkt ihre Fragen vom Praktiker beantwortet.
Die Themen der einzelnen Webinare sind vielfältig und reichen von grundlegenden Analysen der Zusammenhänge im Boden bis zu der konkreten Anwendung unterschiedlicher Praktiken einer aufbauenden Landwirtschaft.
Die Praktiker:
Mit Monika Sobotik, Gerhard Weißhäupl, Hans Unterfrauner und Phillip Krainbring (CERES-Ackerbauer 2019), sind auch dieses Mal wieder Hochkaräter für Innovationskraft und Wissen im regenerativen, aufbauenden Ackerbau dabei. Karl Lingenhel (CERES-Biolandwirt 2019) ist mit seinem vielfältigen Betrieb dabei und Alfred Grand mit dem Regenwurmkompost. Krautgaart aus Luxemburg referieren zum Marktgarten-System. Und mit Christian Hiß, Birgit Wilhelm und Ulrike von Aufschnaiter schauen wir uns auch Aspekte wie „Landwirtschaft richtig rechnen“, die gesellschaftliche Verantwortung von Boden und die gesunde Nahrung (nicht nur) für Kinder an.
Das Format:
- 10 Webinare à 90 Minuten (60 Minuten Präsentation, 30 Minuten Fragen & Antworten).
- Die Webinar-Reihe kann als Ganzes für 79,90€ gebucht werden.
- Alle Webinare werden aufgezeichnet und stehen den Teilnehmenden im Anschluss zur Verfügung.
- Beginn: Donnerstag, 18. Februar um 20:00 Uhr. Danach wöchentlicher Rhythmus.
- Ein Einstieg ist jederzeit möglich.
- Mengenrabatte für Institutionen auf Nachfrage möglich.
Anmeldung sowie weitere Informationen unter www.webinar-aufbauende-landwirtschaft.de
Bundestag tritt für eine Förderung der Agroforstwirtschaft ein
Wow, endlich… Was lange dauert… oder so. Gestern war die Agroforstwirtschaft Debatte im Bundestag. Abstimmung mit großer Mehrheit:
„Die Koalitionsfraktionen wollen […] die Agroforstwirtschaft fördern und dabei die Produktivität, Klimaresilienz und Biodiversität steigern. Demnach sollen durch die Bundesregierung Leistungen von Agroforstsystemen honoriert werden, indem die Förderfähigkeit von Agroforstsystemen noch in der aktuellen Förderperiode der derzeitigen Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) ermöglicht werden soll. Außerdem sollen Agroforstsysteme als pflanzenbauliches Werkzeug der Ackerbaustrategie anerkannt werden.“ (Infodienst Dt. Bundestag)
IMMUN+: Vitalkapseln mit Vitamin-D aus unserem Permakultur-Waldgarten
Ein ganz neues Produkt, auf dass wir besonders stolz sind, ist ein immunsystem-stärkendes Nahrungsergänzungsmittel mit 80% Heilpflanzen aus dem Waldgarten und 20% hochdosiertem Vitamin D-angereichertem Champignon-Pulver. Du weisst sicherlich, wie wichtig die Vitamin D-Zugabe in der Winterzeit ist. Das Verfahren (und Geräte für die großen Pilzproduzenten Europas) dazu hat der Pol Urbain vom Schloss Tempelhof entwickelt. Im Gegensatz zu fast allen anderen Vitamin D-Präparaten ist unser Produkt 100% vegan und 100% bio und hat zusätzlich den Wildpflanzen-Input aus Brennnessel, Spitzwegerich, Taubnessel, Meerrettich & Co.
Du kannst das Glas mit 90 Kapseln (reicht für mindestens drei Monate) bei mir für 45€ (zzgl Versand) bestellen. Einfach eine Mail schicken.
Aus unserem Permakultur-Garten wurden 6 Heilpflanzen mit besonderem Fokus auf antivirale und antibakterielle Eigenschaften sowie immunsystemstimulierenden Inhaltsstoffen ausgewählt:
• Brennnessel • Salbei • Basilikum
• Meerrettich • Spitzwegerich • Taubnessel
Hochdosiertes veganes Vitamin D
Herkömmliches Vitamin D wird aus dem Wollwachs von Schafen hergestellt; unser Vitamin D-reiches Champignonpulver ist natürlich und vegan. Der hohe Vitamin D-Gehalt von 50 µg (2.000 IE) pro Kapsel ist besonders empfehlenswert für die dunklere Jahreszeit oder bei Vitamin D-armer Kost. Der Vitamin D-Gehalt entspricht 50% der täglichen unbedenklichen Zufuhr. Von Oktober-März empfehlen wir 1 Kapsel pro Tag. Von April-September und ausreichendem Aufenthalt im Freien reichen 2 Kapseln pro Woche.
Pilze produzieren durch Sonnenlicht (UV-Licht) Vitamin D. Indoor gezüchtete Pilze sind Vitamin D-arm, da ihnen dieses fehlt. Wir haben am Tempelhof ein Verfahren entwickelt, welches BIO Champignonpulver wieder mit Vitamin D anreichert, in dem dieses kurzfristig mit UV-Licht beleuchtet wird.
Symposium »Aufbauende Landwirtschaft« vom 29. – 31.01.2021 als Online-Event
Unser nun schon 5. Symposium »Aufbauende Landwirtschaft« wird vom 29.-31.1.2021 online statt finden. Auch als Online-Symposium haben wir nicht nur spannende und inspirierende Vorträge für Euch, sondern wollen mit Euch, wie gehabt, in den Austausch gehen und Zeit für Begegnung integrieren. Wir laden Euch ein, mit uns in diesem neuen Rahmen zu experimentieren.
Wir haben die Agenda verändert, so dass wir uns etwas fokussierter treffen können. Aber weiterhin bieten wir eine Vielfalt an Blickwinkeln an, vom Ackerbau zum Gemüseanbau, von Ganzheitlichem Management zur Ernährung, von dem Für und Wider des Engagement des Handels zur Bodenallianz von Bauern & Bürgern.
Dazu gibt es Kennenlern- und Austauschrunden sowie ein OpenSpace.
Themen werden sein: Direktsaat, Fruchtfolgen, Untersaaten, regenerative Landwirtschaft, Agroforstwirtschaft, Holistisches Management, Marktgarten, Naturschutz meets Landwirtschaft, mobile Tierhaltung im Obstanbau, die Verantwortung des Handels, gesellschaftliches Engagement, Ernährung.
Mit dabei: Armin Meitzler, Florian Röttger, Bernhard Hänni, Jochen Hartmann, Dierk Ausgustin, Sarah Wiener, Viviane Théby, Tobias Ludes, Joseph Amberger & Peter Stapel.
Also, save the date! Und meldet Euch hier an.
Doku: Stroh statt Styropor? Klimaschonendes Bauen mit Naturdämmstoff
Interessante Doku, manches neu, manches schon bekannt, aber gut dass es weiter verbreitet wird und einfach super spannend, weil so cool: Bauen mit Stroh. Aufgehängt an einem Kloster, welches ein großes, drei-stöckiges Gebäude bauen wollen.
IMMUN+ Vitalkapseln aus unserem Permakultur-Waldgarten
Ein neues Produkt aus der Tempelhofer Gesundheitsschmiede: IMMUN+ Vitalkapseln
Aus unserem Permakultur-Garten wurden 6 Heilpflanzen mit besonderem Fokus auf antivirale und antibakterielle Eigenschaften sowie immunsystemstimulierenden Inhaltsstoffen ausgewählt:
• Brennnessel • Salbei • Basilikum
• Meerrettich • Spitzwegerich • Taubnessel
Hochdosiertes veganes Vitamin D
Herkömmliches Vitamin D wird aus dem Wollwachs von Schafen hergestellt; unser Vitamin D-reiches Champignonpulver ist natürlich und vegan. Der hohe Vitamin D-Gehalt von 50 µg (2.000 IE) pro Kapsel ist besonders empfehlenswert für die dunklere Jahreszeit oder bei Vitamin D-armer Kost. Der Vitamin D-Gehalt entspricht 50% der täglichen unbedenklichen Zufuhr. Von Oktober-März empfehlen wir 1 Kapsel pro Tag. Von April-September und ausreichendem Aufenthalt im Freien reichen 2 Kapseln pro Woche.
Pilze produzieren durch Sonnenlicht (UV-Licht) Vitamin D. Indoor gezüchtete Pilze sind Vitamin D-arm, da ihnen dieses fehlt. Wir haben am Tempelhof ein Verfahren entwickelt, welches BIO Champignonpulver wieder mit Vitamin D anreichert, in dem dieses kurzfristig mit UV-Licht beleuchtet wird.
Symposium »Aufbauende Landwirtschaft« vom 29. – 31.01.2021 als Online-Event
Nun ist es klar: Das Symposium »Aufbauende Landwirtschaft« wird vom 29. – 31.01.2021 als Online-Event statt finden. Was auf der einen Seite traurig ist, da das Symposium sehr stark von der Begegnung und dem Austausch vor Ort lebt, so bietet es auf der anderen Seite natürlich die Gelegenheit, dass mehr Interessierte für weniger Geld dran teilnehmen können.
Wir arbeiten an einem Update der Agenda, da wir Euch nicht zumuten wollen, das ganze Wochenende vor dem Bildschirm zu sitzen. Wir werden das Programm also etwas einschrumpfen, aber möchten Begegnung und Austausch auch in der Online-Variante hoch halten und genauso integrieren.
Also, save the date!
Präsentation: Die Gesundheit des Menschen beginnt im Boden. Stefan Schwarzer
Dass die Ressourcen aufbauende Landwirtschaft irgendwie mein Thema ist, das wisst ihr ja mittlerweile. Und natürlich dreht sich da viel um den Boden. Was mich gerade dabei besonders fasziniert ist die Frage, wie unser Mikrobiom des Darms (also die Biodiversität der Mikroorganismen) unsere Gesundheit, unsere Psyche, unser Wohlergehen beeinflusst – und wie dieses mit dem Mikrobiom des Bodens direkt oder indirekt zusammen hängt. Beide Themen für sich – Mikrobiom des Darms und Mikrobiom des Bodens – sind super, super spannend und das Wissen hat sich in wenigen Jahren drastisch erweitert. Aber – oder und – die Frage nach den Zusammenhängen, und was das für die Art und Weise wie wir Landwirtschaft betreiben, heisst: Das ist mindestens ebenso ultra-spannend!
Hier nun ein Vortrag, den ich letztens Mal gehalten habe, wo ich im ersten Teil darauf eingehe. (Leider ohne Video von mir.)
PS: Danke an Martin Grasberger für Inspiration, Ideen, Artikel & Folien zu dem ersten Teil der Präsentation
Wie die Bauern in den Great Plains das lokale Klima verändern
Interessanter Artikel aus den USA zu den beiden Themen: Zwischenfrüchte & Einfluss auf das Klima. Spannend, nicht nur die Erkenntnis dass eine ständige Bodenbedeckung Kohlenstoff im Boden speichert, Nährstoffe hält und bildet, Wasser bindet. Das sind schon genug Gründe, um Zwischenfrüchte anzubauen. Aber eben auch die Erkenntnis, dass diese flächige Bedeckung von Vegetation zu mehr Feuchtigkeit in der Luft und damit zu mehr Niederschlag führt.
Internationaler Währungsfonds: Warum nachhaltige Lebensmittelsysteme in einer Post-COVID-Welt notwendig sind
Na, sogar der Internationaler Währungsfonds schlägt »nachhaltige« Töne an, und beschreibt die Notwendigkeit einer Veränderung unserer Lebensmittelproduktionssysteme. Na, dann mal los: zum Beispiel dass Projekte und Länder in dieser Umstellung auch entsprechend unterstützt werden!
Den kleinen Wasserzyklus wieder schliessen, durch Vegetation und Humusaufbau
Ich beschäftige mich gerade sehr viel mit dem kleinen Wasserzyklus, d.h. der Verdunstung von Wasser über v.a. Vegetation und Boden, und inwieweit dies zum einen für den regionalen Niederschlag essentiell ist, aber auch gleichzeitig für eine Abkühlung in bodennahen Schichten wie aber auch in der Atmosphäre führt. Bald hoffentlich mehr dazu. Aber dieses kleine Video gibt einen guten Einblick in Hinsicht auf die Frage, wie Prozesse verstärkt werden können – in die Richtung zu mehr Trockenheit, Überschwemmungen und Bodenabtrag, oder in die Richtung mehr Vegetation, mehr Niederschlag, mehr Fruchtbarkeit. Wir haben die Wahl!
FAO: State of knowledge of soil biodiversity – Status, challenges and potentialities
Heute ist Weltbodentag. Lasst uns sorgsam mit ihm umgehen und für ihn Sorge tragen. Denn, was in ihm passiert ist nicht nur wichtig für unser Überleben; es ist so richtig spannend und faszinierend. Ich jedenfalls kriege nicht genug über das unglaubliche Leben und den dort statt findenden Prozessen zu lesen.
Passend dazu hat die FAO ein neues Werk, »The state of knowledge of soil biodiversity«, zur Biodiversität des Bodenlebens herausgegeben, mit vielen Infos und tollen Bildern. Schaut mal rein!
Landwirtschaft richtig rechnen – Ein spannendes Projekt der Regionalwert AG
Was ist die landwirtschaftliche Arbeit wirklich wert? // Mit der Regionalwert-Leistungsrechnung sind Geldwerte für soziale, ökologische und regionalökonomische Leistungen für jeden landwirtschaftlichen Betrieb jetzt unkompliziert darstellbar
Welch große Rolle die Landwirtschaft für den Schutz der Lebensgrundlagen und für die Gesellschaft spielt, ist ausreichend erforscht und bekannt. Was bisher fehlt, ist eine praktikable Methode, mit der die Leistungen der landwirtschaftlichen Betriebe für nachhaltiges Wirtschaften bewertet und monetarisiert werden können.
Mit der neu entwickelten Regionalwert-Leistungsrechnung werden soziale, ökologische und regionalökonomische Leistungen nicht nur sichtbar, mit ihr lässt sich der Mehrwert der landwirtschaftlichen Arbeit einfach und transparent darstellen.
Jahrelang wurden zusätzliche Anforderungen an die Landwirtschaft gestellt, bei stagnierenden oder gar fallenden Erzeugerpreisen. Gleichzeitig wurde ihr die Verantwortung für die Schäden an den natürlichen Grundlagen zugewiesen.
Mit der Regionalwert-Leistungsrechnung können Landwirt*innen endlich ihren Forderungen nach besserer Entlohnung ihrer Arbeit gegenüber der Gesellschaft, der Politik und den Kund*innen mehr Aussagekraft verleihen und deren Bezahlung einfordern.
Das Besondere und Innovative an der Methode ist, dass sie die tatsächlich im Betrieb geschaffenen Werte und nicht nur die abstrakt berechneten Schäden und Kosten der landwirtschaftlichen Praxis kalkuliert. Sie honoriert die Leistung und betrachtet nicht nur den Schaden. Dadurch wirkt sie sich, vorausgesetzt einer Vergütung, positiv auf das Betriebsergebnis und auf das angeschlagene Selbstwertgefühl der Landwirt*innen aus.
Die größten Vorteile der Regionalwert-Leistungsrechnung sind die schnelle und unkomplizierte Durchführung und die Bandbreite der Leistungsfaktoren. Die Eingabe der Daten und Informationen erfolgt auf der Webseite www.regionalwert-leistungen.de und wird sofort ausgewertet. Über 120 Kennzahlen aus den drei Dimensionen Ökologie, Soziales und Regionalökonomie werden für ein Geschäftsjahr einzeln erfasst und berechnet. In wenigen Stunden Aufwand hält der Betrieb ein Ergebnisdokument in der Hand, in dem Einzelwerte und eine kumulierte Endsumme für die Jahresleistung ausgewiesen sind.
Die Regionalwert-Leistungsrechnung ist für alle landwirtschaftlichen Betriebe geeignet, egal ob Bio oder konventionell, denn jeder Betrieb leistet einen Beitrag zum Schutz der natürlichen Grundlagen und zum Gemeinwohl.
Doch woher kommt das Geld, um den landwirtschaftlichen Betrieben ihre errechnete Forderung zu bezahlen? Wenn der Wille in Wirtschaft, Gesellschaft und in der Politik vorhanden ist, sehen die Akteure der Regionalwert AG dazu verschiedene Möglichkeiten.
So ist der Großteil der Konsument*innen nach Umfragen bereit, mehr für ihre Nahrungsmittel zu bezahlen, wenn im Gegenzug Leistungen nachgewiesen werden. Die gesamte Lebensmittelwirtschaft von der Verarbeitung bis zum Handel ist aufgerufen, ihren Teil dazu beizutragen, denn auch sie braucht eine langfristig leistungsfähige Landwirtschaft. Nach ersten Berechnungen wären knapp 70 Euro pro Jahr und Bundesbürger*in ausreichend um den Mehrwert an die Landwirtschaft zu vergüten.
Die Regionalwert-Leistungsrechnung kann auch für die zukünftige Vergabe der Ausgleichszahlungen der GAP verwendet werden. So sind, nach Berechnungen der Entwickler*innen der Regionalwert-Leistungsrechnung, die jetzigen Geldmittel in Höhe von jährlich ca. 6 Mrd. EUR ausreichend, um die Transformation der Landwirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit voranzubringen. Nun liegt ein Instrument vor, dies auch leistungsorientiert umzusetzen und zu steuern.
Die Regionalwert-Leistungsrechnung kostet netto 500 EUR pro Geschäftsjahr und Betrieb. Sie ist zunächst im gesamten deutschsprachigen Raum anwendbar. Die Übertragung in andere Sprachen ist in Arbeit.
Weitere Informationen und Ansprechpartner auf der Internetseite www.regionalwert-leistungen.de und bei der Regionalwert AG Freiburg unter www.regionalwert-ag.de, sowie bei der Regionalwert-Impuls GmbH unter www.regionalwert-impuls.de.
Wir stehen drauf. Schloss Tempelhof, Reallabor für zukunftsfähige Landwirtschaft. Mit Stefan Schwarzer
»Wir stehen drauf« produziert eine schöne Serie an kleinen Videos, die Einblick geben wie Landwirtschaft Teil der Lösung sein kann. Dafür touren Svenja Nette und Malte Cegiolka durch Deutschland um innovative Praktikerinnen zu porträtieren.
Dieses Mal: Schloss Tempelhof, und ja, mit mir, Stefan Schwarzer, um einen Einblick in die Vielfalt der Themen zu geben, mit denen wir uns und ich mich beschäftige.
Agrarheute: Regenerative Landwirtschaft – das bessere Bio oder Humbug?
Agrarheute stellt in einem Artikel die regenerative Landwirtschaft vor. Mehr informativ, als bewertend, ein wenig skeptisch, aber doch offen bleibend. Immerhin, ein wichtiger Schritt hinzu mehr Aufmerksamkeit.
Positionspapier der IG gesunder Boden zum CO2-Zertifikate-Handel in der Landwirtschaft
CO2- oder Humuszertifikate sind gerade in Mode. Wäre ja auch schön, wenn da zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden können. Jedoch, so einfach ist die Sache nicht. Humus lässt sich nicht ganz so einfach aufbauen. Ist nicht unendlich aufbaubar, und umso schwieriger erhöhbar, je höher der Gehalt ist. Der Boden findet durch ständige Auf- und Abbauprozesse sein eigenes Gleichgewicht, wenn nicht mehr ständig aufgebaut wird. Humus kann wieder durch »falsche« Maßnahmen deutlich schneller ab- als aufgebaut werden.
Grundsätzlich stellt sich die Frage nach dem Potential in Böden – siehe dazu z.B. mein Vortrag vom Symposium Aufbauende Landwirtschaft zum Speicherpotential von Kohlenstoff in Böden. Auch und gerade im Vergleich zu anderen Maßnahmen, wie z.B. der Wiedervernässung von Mooren.
Dazu kommt die Frage, inwieweit die Landwirte die alleinige Verantwortung für diese Maßnahmen tragen müssen, und sich Unternehmen recht einfach »freikaufen« können von ihren Emissionen.
Dies nur ein paar Punkte, die diskutiert werden müssen. Die IG Gesunder Boden hat dazu ein Positionspapier erarbeitet, in dem sie ihre Zurückhaltung diesem Thema gegenüber formulieren, und die Bedingungen, unter denen sie diese Zertifizierung überhaupt als sinnvoll ersehen. Einige der Punkte sind leicht nachvollziehbar, dass z.B. eine CO2-Bilanzierung sich nicht nur auf einzelne Schläge oder alle Flächen, sondern auf den ganzen Betrieb beziehen sollte.
Ja, Bewusst-Werdung vom Boden kann über die Zertifikate helfen und ist ganz wichtig. Das Vergegenwärtigen der entsprechend anzupassenden Maßnahmen zum Humusaufbau ist grundsätzlich in vielerlei Hinsicht richtig. Aber die Reduzierung des Humusaufbaus auf »Klimaschutz« und auch das »Abschieben« von Verantwortung an Landwirte finde ich persönlich nicht gut, und bräuchte, meiner Ansicht nach, ein ganzheitlicheres Herangehen.