In seinem Buch „4000 Jahre Landbau in China, Korea und Japan erzählt F.H. King lebendig von seinen Reiseerfahrungen Anfang des 20. Jahrhunderts in Japan, Korea und v.a. in China. Mit eindrucksvoller Genauigkeit erläutert er – als Professor der Agrarwissenschaften – wie es den Völkern dort über Jahrtausende gelang, trotz hoher Bevölkerungsdichte, relativ wenig Fläche und ohne viel Vieh, eine dauerhaft hohe Bodenfruchtbarkeit zu erhalten. Dies v.a. durch verschiedene, ausgeklügelte Methoden der Kompostwirtschaft, Mulch- und Mischwirtschaft, Gründüngung und Direktsaat. Ein grundlegendes Prinzip war dass die Nährstoffe, die der Bauern durch sein Gemüse in die Stadt brachte, auch wieder zurück kamen. So ging er – nicht nur bildlich gesehen – morgens mit seinen Trögen voll Gemüse in die Stadt, und kamen abends, auch mit vollen Trögen „Nährstoffen“, wieder zurück. Auch heute wird wohl noch in weiten Teilen Asiens auf diese Weise Ackerbau betrieben. Beeindruckend, mit welchem Wissen die Menschen dort mit dem Boden umgehen. Dies war jedoch auch immer schon Notwendigkeit gewesen, weil aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte sie sich sonst selbst den „Boden unter den Füssen weggezogen“ hätten. Ein eindrucksvolles Lehrbuch über den guten Umgang mit dem Boden.
17
Jan
2015