Der Konzernatlas: Die Produktion von Lebensmitteln hat nur in seltenen Fällen etwas mit bäuerlicher Landwirtschaft, mit traditionellem Handwerk und einer intakten Natur zu tun. Sie ist heute weltweit vor allem ein einträgliches Geschäft von wenigen großen Konzernen, die sich die Felder und Märkte untereinander aufteilen. Und der Trend zur Machtkonzentration geht weiter. Übernahmen wie die von Monsanto durch Bayer oder die Aufteilung der Märkte von Kaisers/Tengelmann zwischen Rewe und Edeka sind nur die Spitze eines Eisberges, zu dem eine problematische Marktmacht und großer politischer Einfluss gehören. Außerdem ist die industrielle Landwirtschaft weltweit für gravierende Klima- und Umweltprobleme verantwortlich.
daten
Infos zu internationalen Umweltdaten
Bei mehreren Gesprächen in den letzten Wochen kamen mir und den Gesprächspartnern der Gedanke/Wunsch/Bitte auf, euch allen ein paar Zeilen zu schreiben um euch eine evtl. interessante Quelle an Informationen zugänglich zu machen. Dabei handelt es sich um internationale Umweltdaten – Zugang zu “raw data” sowie zu Datenvisualisierungen. Teil meiner Arbeit.
Also, da wäre z.B. das Umweltdatenportal der Umweltprogrammes der Vereinten Nationen (Environmental Data Explorer of the United Nations Environment Programe), hier zu finden: http://ede.grid.unep.ch. Dort gibt es, gesammelt von über 50 verschiedenen Quellen (Weltbank, FAO, WWF, …), über 600 Datensätze zu Bereichen wie Bevölkerungsentwicklung, Abholzung, Wassernutzung, CO2-Emissionen, Ackerflächen, usw… Da kann man dan Grafiken oder Karten in diesem Stile generieren:
Dort auch einige Poster, allerdings nicht mehr ganz up-to-date: http://ede.grid.unep.ch/extras/posters.php. (Diese sind z.T. selbst oder als Ideen in zwei Publikationen von Yann Arthus-Bertrand eingeflossen, z.B: Home)
Daraus ergab sich dann später noch eine wunderbare kleine, übersichtlich und leicht verständliche Publikation, die wir für Rio+20 vorbereitet hatten: “Keeping Track of Our Changing Environment” – gut zu verwenden für jedwede Präsentation auch im Permakultur-Bereich:
Und für denjenigen der noch tiefer einsteigen wollen: Wir haben eine Publikation über Globale Umweltziele lanciert, die jetzt auch als Online-interaktive-Variante zur Verfügung steht – auch hier wieder viele Daten, die mit existierenden Umweltzielen und den zukünftigen Sustainable Development Goals in Verbindung gebracht werden.
Und noch was visuelleres: One Planet, Many People. Vergleiche der Umweltveränderungen mit Hilfe von Satellitenbildern: http://na.unep.net/atlas/onePlanetManyPeople/book.php. Auch als GoogleEarth Ebene verfügbar, auch online interaktiv, und als Buch.
So, das reicht erst einmal.
Harte Daten – Warum Permakultur auch ohne diese funktioniert
Ich bin gerade dabei für UNEP eine Art Meta-Studie und damit auch etwas längeren Artikel über Permakultur zu schreiben. Allerdings gibt’s da einige Probleme Herausfoderungen: Zum einen fehlen für einen wissenschaftlichen Bericht ganz einfach die wissenschaftlichen Studien zur Permakultur. Es gibt einiges im Bereich Agro-Ecology, was ja so etwas wie das wissenschaftliche Standbein der PK ist, allerdings ohne die vielen, bewussten Vernetzungen mit einzubeziehen. Zum anderen schallt mir von höheren Hierarchien entgegen dass die in dem Artikel aufgeführten Elemente (Pfluglose Bodenbearbeitung, Alley Cropping, Mehrjährige Pflanzen, usw.) ja nun nichts Neues wären… Ich war im Austausch mit John Barrie Button diesbezüglich, und erhielt einige erhellende wenn auch manchmal harschen Worte ob meiner und UN-Einstellung. Und dann kam dann noch dieses kleine Werk Permaculture – And Why It Works, welches gut erklärt warum PK funktioniert, es aber keine „harten Daten“ dazu gibt. Viel Spass beim Lesen!