Plastik überall, im Boden, im Trinkwasser, im Ozean, nun auch in der Arktis. Wen wundert’s? Und dass dieses Plastik natürlich auch Wirkungen auf Fische hat, und zu geringerer Nahrungsaufnahme und zu Wachstum führt, scheint leicht nachvollziehbar. Mensch, was machst du?!
fische
Bedrohter Ozean: „Das Paradies geht verloren“
Die Forscherin Sylvia Earle warnt vor einer historischen Krise der Ozeane. 90 Prozent der großen Fische und die Hälfte aller Korallen sind bereits verschwunden. Ist der Ozean noch zu retten?
Lesenswertes
Kann eine Pflanze sich erinnern? Scheint so… Beim Fallen einer Mimosen-Art ziehen sich am Anfang die Blätter zusammen, aber sie lernt, und reagiert bald nicht mehr drauf.
Lachs-Fische (in den USA) sind mit verschiedenen Drogen, Anti-Depressiva und anderen Medikamenten „verunreinigt“. Ausschweifender Konsum und Kläranlagen die es nicht schaffen diese Stoffe zu eliminieren sind wohl der Grund.
Die längste Periode der Korallen-Bleiche ist noch nicht vorbei. Erst drei Mal gemessen, ist diese dritte Periode einer globalen Korallen-Bleiche noch lange nicht zu Ende.
Lesenswerte Artikel
Eisfreie Antarktis: Die Weltuntergangsprognose. Was geschähe, würde die Menschheit alle Vorräte an Kohle, Öl und Gas verbrennen? Simulationen zeigen: Das Antarktiseis würde komplett tauen, der Meeresspiegel um mehr als 50 Meter steigen. Eine sinnvolle Prognose?
Eisschwund: Rekordsommer lässt Alpengletscher schrumpfen. Das Jahr 2015 könnte das heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnung werden, prognostizieren Geoforscher. Der diesjährige Rekordsommer macht sich auch in den Alpen bemerkbar: Die Gletscher haben viel Masse verloren.
Weltmeere: Fischbestände haben sich binnen 40 Jahren halbiert. Umweltverschmutzung, Klimawandel, Überfischung – die Folgen für den marinen Lebensraum sind dramatischer als befürchtet. Ein neuer Report des WWF zeigt: In den vergangenen 40 Jahren schrumpften die Fischbestände um über die Hälfte.
Präsentation: Following the mercury trail. Stephen Palumbi
Es gibt eine enge und überraschende Beziehung zwischen der Gesundheit der Ozeane und der unsrigen, sagt der Meeresbiologe Stephen Palumbi. Er zeigt wie Gifte am Grunder der ozeanischen Nahrungskette ihren Weg in unsere Körper finden, mit einer schockierende hohen giftigen Dosis in japanischen Fischmärkten.
Artikel: Plastikmüll in der Tiefsee und der Donau
Plastik bestimmt unser Leben. Es wäre aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ob Essen, Trinken, Bücher, Spiele, Werkzeuge, Computer und Fernseher, und gar Autos: Alles ist in Plastik eingepackt. Kein Wunder also wenn sich unsere Plastikabfälle nicht nur im Gelben Sack, sondern (vor allem?) in der Natur wieder findet. Von dem grossen „Plastikteppich“ im Pazifischen Ozean werden sicher schon viele gehört haben – auch bekannt als der Pazifische Müllstrudel. Aber dass der Zivilisationsmüll nun auch die Tiefseegräben erreicht hat. Und in der Donau mehr Plastik als Fisch schwimmt… das ist schon ein harter Brocken, und zeigt wie egoistisch, hirn- und rücksichtslos der Mensch lebt. (hier und hier als PDF.)
Doku: Unsere Meere – schön und gefährdet.
Gute Doku bei Arte über unsere Meere, wie viel – oder eher wie wenig – wir über sie wissen, welche Gefahren durch z.B. Klimaerwärmung und Versauerung der Ozeane bestehen, und was wir dagegen machen können.
Klimawandel: Das Meer reagiert schneller
Ein interessanter Artikel im SPIEGEL: „Die Meeresoberfläche erwärmt sich langsamer als Luftmassen an Land. Trotzdem passt sich das Leben in den Ozeanen deutlich schneller an den Klimawandel an, wie eine Metastudie zeigt. Forscher befürchten, dass sich so die Nahrungsketten im Meer gefährlich verschieben.“
„Der Klimawandel der vergangenen 50 Jahre hatte auch auf die Ökosysteme der Meere einen spürbaren Einfluss. Tiere und Pflanzen in den Ozeanen verlagerten ihre Lebensräume und begannen früher im Jahr mit der Fortpflanzung. Wie ein internationales Forscherteam nun in einer zusammenfassenden Studie zeigen konnte, reagierten sie deutlich schneller auf die steigenden Temperaturen als Lebewesen an Land.
Die Forscher werteten rund 200 wissenschaftliche Studien aus, in denen die Auswirkungen klimatischer Veränderungen auf mehr als 850 Arten weltweit untersucht wurden. Daraus entnahmen sie mehr als 1700 einzelne Resultate, die sie klassifizierten und in Untergruppen analysierten. Ihre Ergebnisse wurden nun im Fachmagazin „Nature Climate Change“ veröffentlicht.
Insgesamt spiegelten mehr als 80 Prozent aller Resultate die erwarteten Auswirkungen des Klimawandels, schreiben die Forscher. So breiten sich Arten im Meer zunehmend in Gefilde aus, die dank steigender Temperaturen überhaupt erst zu möglichen Lebensräumen wurden. Im Durchschnitt erweiterten die Populationen ihr Verbreitungsgebiet mit einer Geschwindigkeit von 72 Kilometern pro Jahrzehnt – und zwar zumeist in Richtung der Pole.
Phytoplankton blüht sechs Tage früher
Besonders schnell waren dabei die ganz kleinen Meeresbewohner: Pflanzliches Plankton erweiterte seinen Lebensraum um knapp 470 Kilometer, tierisches Plankton um rund 140 Kilometer pro Jahrzehnt. Doch auch Knochenfische wie Thunfische und Aale schafften immerhin knapp 280 Kilometer alle zehn Jahre.
Zum Vergleich: Lebewesen auf dem Land passen sich laut einer Studie aus dem Jahr 2003 deutlich langsamer an, mit nur sechs Kilometern pro Dekade. Die Autoren der nun veröffentlichten Metastudie weisen allerdings darauf hin, dass Tiere und Pflanzen im Meer einen natürlichen Vorteil haben: Sie können Strömungen nutzen, um weite Strecken zurückzulegen.
Auch die jahreszeitlichen Zyklen der Fortpflanzung verlagerten sich im Ozean deutlicher nach vorne: pro Jahrzehnt im Durchschnitt um mehr als vier Tage im Frühjahr und Sommer. Besonders konsequent reagierten auch hier die Kleinstlebewesen auf den Temperaturanstieg. Das besonders wärmeempfindliche pflanzliche Plankton fing sogar sechs Tage früher an zu blühen.
Ozeane sind kein Puffer
Die unterschiedliche Geschwindigkeit, mit der sich die Arten im Meer an den Klimawandel anpassen, könne sich problematisch auf die Nahrungskette auswirken, schreiben die Autoren der Studie. Wann Nahrung verfügbar ist und wann sie gebraucht wird, könne sich auseinanderentwickeln. Die Folge wären schrumpfende Bestände – eine Gefahr gerade für ohnehin bedrohte Arten.
In der Metastudie stecke eine „sehr einfache, aber wichtige Aussage“, sagte die daran beteiligte Klimawissenschaftlerin Camille Parmesan von der University of Texas in Austin: „Die Ozeane sind weit davon entfernt, ein Puffer zu sein und eher kleine Veränderungen zu zeigen.“ Stattdessen seien die Auswirkungen auf die marinen Ökosysteme sogar weitaus stärker als auf das Leben an Land.“
Buch: Aquaponic Gardening
Das Thema „Aquaponic“ ist ein wirklich spannendes! Geht das wirklich: ein quasi geschlossenes, zirkulierendes System, mit einem Fisch-Becken und einem Gemüsebeet. Die „Abfälle“ der Fische werden als Nährstoffe zu den Pflanzen gebracht (die nicht in Erde wurzeln, sondern entweder direkt im Wasser oder in einem Tonstein-Substrat); die Bakterien und Würmer verarbeiten die Nährstoffe auf eine Weise dass das versickernde Wasser gefiltert wieder den Fischen zugefügt werden kann. Die Fische brauchen regelmässig was zu fressen. Ansonsten ist das System recht stabil. Jedoch, ein kleines Problem gibt es in unseren Breiten: Die Fische brauchen eine stabile Wassertemperatur über das ganze Jahr (also eher drinnen); die Pflanzen brauchen Licht (was dann oft künstliches ist). Lohnt sich der Aufwand? Das Buch „Aquaponic Gardening“ ist in jedem Fall ein sehr gutes Buch was alle Bereiche abdeckt.