Klasse Präsentation von Warren Brush v.a. auch zu der Frage der Ethik unserer Gesellschaft, und der Frage wieso Permakultur hierbei eine so wichtige Rolle spielt. Auch ist sein Wissen über die Rolle einheimischer Völker wie die Natives in den USA oder manche Völker in Afrika und seine Fähigkeit, Geschichten zu erzählen, wirklich herausragend. Klasse Typ!
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Präsentation: Everything You Know About Composting is Wrong
Manchmal beneide ich Menschen die einen Garten in der Stadt haben. Warum? Weil es dort so viele ungenutzte Ressourcen gibt, auf die man zugreifen kann. Astmaterial, zum Häckseln, zum Beispiel. Oder, noch besser und einfacher: Laub. Schliesslich fängt doch kaum ein Gartenbesitzer was mit dem Laub an – meist wird’s eher als Problem anstatt als wertvolle Ressource betrachtet. Dabei könnte man mit diesem Material einen grandiosen Kompost machen. Das sieht Mike McGrath hier in seinem Vortrag genauso. Und: Recht hat er, wenn er meint dass es nur (noch) einen besseren Kompost gibt – den Wurmkompost. Also, Küchenabfälle darein. Die Tiere freut’s, den Boden auch und vor allem den Pflanzen (eigene Erfahrungen bestätigen dies)!
Insekten zur Ernährungssicherung in der Zukunft?
Letztens hier bei uns. Der Koch und Chocolatier bietet eine kleine Delikatesse in dunkler und heller Schokolade an. Hmmm…. (Ich hab mich nicht überwinden können; es fanden sich aber genügend Abnehmer…). Aber mal ganz ehrlich: Unser Landwirtschaftsteam überlegt sich wirklich dies mit ins Tierkonzept mit hinein zu nehmen. Schliesslich sind die Tiere Vegetarier, vermehren sich schnell, sind voll mit Proteinen, können von Abfällen leben, im Keller gehalten werden, …
Dazu auch eine interessante Präsentation von vor ein paar Jahren:
Präsentation: Why I Live A Zero Waste Life. Lauren Singer
Wow, das alles, was da im Glas sich befindet, ist der Abfall den Lauren Singer in den letzten drei Jahre produziert hat. Oder zumindest jener, der auf der Müllkippe landen würde. Mehr oder weniger von jetzt auf gleich entscheidet sie sich, zuerst auf Plastikabfälle, dann noch grösser denkend auf alle (nicht-biogenen) Abfälle zu verzichten. Und fängt damit an peu-à-peu die Dinge selbst zu produzieren, die sie für ihr Leben „ohne Plastik“ braucht, aber natürlich im Supermarkt nicht finden kann. Echt beeindruckend, was geht, wenn man will. Ihre Webseite: http://www.trashisfortossers.com
Josef Braun: Boden, Bäume, Regenwürmer
Andres Wiemken: Pflanzen-Mykorrhiza Netze: Ein dynamischer Marktplatz im Boden
Präsentation: Every pollen grain has a story. Jonathan Drori
Präsentation: How to speak so that people want to listen. Julian Treasure
Der Ton macht die Musik, so habe ich als Kind immer wieder zu hören bekommen (wenn ich mal wieder mit einem gewissen Unterton meine Eltern anmaulte). Aber wovon hängt eine wirkungsvolle Rede, ein Vortrag, und auch eine jede Unterhaltung ab? Oder: Was macht mein Reden für andere Menschen nicht so anziehend? Julian Treasure gibt darauf einige sehr interessante Antworten, die zwar teilweise wie alltägliche Weisheiten klingen, in ihrer Tiefe und Vollständigkeit aber eine grosse Beachtung und weitreichende Konsequenz zur Folge haben. Ehrlichkeit, Authentizität, Integrität und Liebe/Zuneigung/Empathie sind zum Beispiel wichtige Pfeiler des wirksamen Redens.
Präsentation: Suicidal wasps, zombie roaches and other parasite tales. Ed Yong
Mann oh Mann, was sich die Natur alles ausgedacht hat. Diese Präsentation, am Anfang vielleicht nicht so ganz aufregend, wird aber dann doch schnell ziemlich fesselnd und lässt mich mit fast offenem Mund und vielen Fragen zurück. Was Parasiten so alles anstellen können, um andere Lebewesen „fernzusteuern“, das ist schier unglaublich. Da wird ins Hirn eines anderen Insekten hinein gebohrt und gefühlt um die richtige Stelle zu treffen und ein Serum hinein zu fügen, dass dann dieses Insekt „hörig“ macht. Oder es wird das Nervensystem so geschickt manipuliert, dass das Insekt torkelnd herum läuft und ins Wasser fällt (und dort stirbt), welches das in diesem Insekt befindliche, heranwachsende Parasit benötigt um sich weiter zu entwickeln. Und, und, und… Wirklich beeindruckend, auf welchem Niveau sich da was zwischen Parasiten und anderen Lebewesen abspielt.
Präsentation: The loves and lies of fireflies. Sara Lewis
Spannende, teils lustige und interessante Präsentation über, tja, Glühwürmchen. Dass sich da jemand fast sein ganzes (Berufs)Leben mit beschäftigen kann, ist schon ungewöhnlich. Aber die Ergebnisse sind wirklich faszinierend: Es zeigt mir mal wieder wie vielfältig die Natur ist, wie geschickt auch in der Ausbildung von Organen und Verhaltensweisen, um sich fort zu pflanzen. Da kopiert das eine Glühwürmchen den „Leuchtcode“ eines anderen, um dieses damit anzuziehen und dann auszusaugen; Grund dafür ist ein ihm fehlendes „Gift“, welches es, wie ein Vampir, nun vom anderen Käfer erhält. Und, wie so überall in der Natur: Die Räume, in denen die Tierchen leben können, werden kleiner und kleiner.
Präsentation: Wie die Ozeane sich von Plastik säubern können. Boyan Slat
Dass die Meere im Plastikdreck ersticken, ist mittlerweile bekannt. Wie dieses Problem (mit gravierenden Konsequenzen für das Leben im Wasser und in der Luft) behoben werden kann, d.h. die Millionen von Tonnen von v.a. Kleinstpartikeln aus dem Wasser wieder (evtl. gar wirtschaftlich) entfernt werden können, ist ein grosses Rätsel. Ein junger Mann aus Holland, der 19-jährige Boyan Slat, hat ein System entwickelt welches die natürliche Strömung der Ozeane nutzt um flächendeckend das Plastik zu entfernen (hier sein Vortrag). Beim „Ocean Cleanup Array“ sollen 24 schwimmende Siebe mit Hilfe der Meeresströmung die Millionen Tonnen Kunstoff-Abfall aus den Ozeanen fischen. An der Projekt kann man sich durch eine Crowd-Funding-Aktion beteiligen. Mehr dazu hier.
Redesigning Civilization with Permaculture – Toby Hemenway
Den Präsentationen – oder besser: Erzählungen – von Toby Hemenway kann ich immer wieder und noch einmal lauschen. Da gibt’s soviel zu lernen, darüber wo der Mensch herkommt, wie er sich zu einem Landwirtschaft-betreibenden Zeitgenossen entwickelt hat, und was es braucht um auch in diesem Sinne nachhaltig Nahrungsmittel produzieren zu können. Sehr beeindruckend!
Präsentation: Does money make you mean? Paul Piff
Nicht ganz zentrales Thema der Permakultur, aber ich fand den Vortrag echt interessant. Und auch motivierend, mein Umgang mit Geld bewusst zu reflektieren und zu verändern. „Geld macht gemein“, so einen Ausspruch kennen wir ja auch. Anhand von verschiedenen Situationen testen Wissenschaftler welchen Einfluss Geld (und v.a. auch dessen ungleiche Verteilung) auf das Verhalten von diesen Menschen ausübt. Kurz gesagt: Wer mehr hat, wird egoistischer, selbstsüchtiger, überzeugter von sich selbst, blinder gegenüber der Gründe… also grundsätzlich unsozialer. Und die ungerechte Verteilung von Geld bewirkt ungünstige Verschiebungen (siehe Bild oben) in allen Lebensbereichen. Sehr aufschlussreich!
Teachers Are Like Gardeners. Sir Ken Robinson
Sir Ken Robinson mal wieder. „Lehren muss von einer industriellen zu einer landwirtschaftlichen Methode wechseln: den Grund legen für ein besseres Wachstum einer Pflanze, wobei wir (die Lehrer) die Pflanze nicht wachsen können (die (Aus)Bildung des Kindes) – es muss bei ihm selbst statt finden. Aber wir können die Wachstumsbedingungen verbessern.“