Stefan

Buch: The One-Straw Revolution, Masanobu Fukuoka (Englisch)

Altes Wissen wieder neu entdeckt… The One-Straw Revolution (soweit ich weiss gibt’s das nicht in deutscher Übersetzung). Und doch: Irgendwie würde diese Umschreibung wiederum nicht ganz passen. Denn Masanobu Fukuoka, ein fähiger Ingenieur/Laborant im Japan des frühen 20. Jahrhunderts, versucht einen neuen Weg in der Landwirtschaft zu gehen. Enttäuscht, frustriert von den technischen Entwicklungen und der Ausrichtung allen Lebens und Produktion auf diese neue Revolution, zieht er sich auf’s Land zurück und versucht sich in „einfacher“ Landwirtschaft. Anfangs nicht unbedingt erfolgreich. Sein Ziel ist es die Natur wirken zu lassen, und nur Hilfestellung zu geben um einen ordentlichen Ertrag zu sichern. Diese Landwirtschaft des „Nichtstuns“, wie sie sich später bezeichnen wird, kommt – in einem Land was sich der Technik hingibt – einer Revolution gleich. Er entwickelt Methoden, die nicht nur Arbeits-erleichternd sonder wirklich Arbeits-vermeidend sind. So z.B. sein Ansatz des Säens von Getreide und Reis: Einige Wochen bevor das Getreide geerntet wird wirft er die Reissamen aus; diese sind teilweise in Lehm eingerollt. Wenn das Getreide abgeerntet wird, ist der Reis schon ein wenig gewachsen. Es macht den kleinen Pflänzchen jedoch nichts aus platt getreten zu werden; nach wenigen Tagen stellen sie sich wieder auf. Das Stroh – Abfall – wird auf dem Feld belassen. Warum das alles? Das vorzeitige Ausbringen der Samen hat den Vorteil dass man sich ein paar Wochen Pflanzest spart. Es führt weiterhin dazu dass die Reispflänzchen einen Vorsprung auf aufschiessendes Unkraut haben, welches sich garantiert entwickelt sobald eine Störung wie Ernte und Umgraben erfolgt. Aufgrund diesen Vorsprungs braucht zum Beispiel nicht mit Unkrautvernichtungsmitteln gespritzt werden. Das Liegen-lassen des Strohs schützt den Boden vor Austrocknung und Regen (Verschlämmen), bietet Bodentieren Schutz vor Sonne, Wind und Wasser, sowie boden-nahen Tieren wie Spinnen Lebensraum. Es nährt den Boden, und führt somit zu einer besser werdenden Bodenqualität. Die in Lehm eingepackten Samen können nicht von Mäusen oder Vögeln gefressen und können sich durch die Ummantelung schnell entwickeln.

Ein wunderbarer Ansatz der naturnah- und produktions-begleitenden, fürsorglichen Hand, mit Blick, Verständnis und vor allem Empathie für alle Elemente der Natur. Dazu kommen immer wieder ans Zen angelegte , philosophische Betrachtungsweisen und Überlegungen zu unserem Leben im Dorfe und der Stadt. Ein absolutes Leckerbissen für Freunde der ökologischen Landwirtschaft, und eine äussert empfehlenswerte Literatur für die Menschheit im Allgemeinen, die Augen (und Herz) öffnet, und uns sensibilisiert für die Möglichkeiten einer naturnäheren Gestaltung unserer Umwelt, welches von grösster Bedeutung für unsere Zukunft ist.

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Earthships

Stellt euch ein Haus vor, dass sich selbst heizt, sein eigenes Wasser liefert, sein eigenes Essen produziert. Stellt euch vor, es braucht es keine teure Technologie, recycled seinen eigenen Abfall, hat seine eigene Energiequelle. Und jetzt stellt euch noch vor, es kann überall und von jedem gebaut werden, aus den Dingen, die unsere Gesellschaft wegwirft.“ (Mike Reynolds)

Earthships sind Häuser, die zum einen zum grössten Teil aus recyceltem Material hergestellt werden, und zum anderen (mehr oder weniger) komplett autark sind. Eines der hervorstechendsten Merkmale ist der Bau der hinteren und seitlichen Wände, die aus mit Erde gefüllten alten Autoreifen besteht. Diese fungieren zusätzlich zu der Tatsache dass Müll hier sinnvoll verwendet werden kann, und der Funktion der Mauer, als Wärmespeicher. Dazu kommen grosse Fenster nach Süden hin, Solar auf dem Dach und Regenwassersammlung. Ausserdem darf natürlich die Komposttoilette nicht fehlen, und Grauwasser wird meist auch direkt wieder intelligent genutzt. Mehr dazu zum Beispiel hier.

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Doku: Auf der Suche nach einem besseren Leben – Macht Teilen Glücklich?

Macht das Leben in einer Gemeinschaft glücklich(er)? Was zieht Menschen dorthin und was hält sie dort? Eine interessante Dokumentation (SWR, Youtube) über die (offene) Lebensgemeinschaft Tempelhof, die aufzeigt dass ein solches Leben nicht unbedingt von gemeinschaftlichen Zwängen und des Verlustes seines persönlichen Raumes verbunden ist, und statt dessen ein bereicherndes Erlebnis für alle Altersstufen darstellt und ein Aufeinander-Zugehen und Miteinander-Erleben bedeutet – was wiederum ein Gewinn für jedes Leben bedeutet.

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Buch: Kleine grüne Archen: Passivsolare (Erd-)Gewächshäuser selbst gebaut

Wer, der in unseren Breitengeraden einen Garten sein Eigen nennt und ihn auch zur Nahrungsmittelproduktion nutzt, träumt nicht von einem kleinen oder auch grösseren Gewächshaus? Die Auswahl der industriell gefertigten Glashäuser ist riesig, aber entweder etwas zu billig oder zumeist eher zu teuer. Das Buch „Kleine grüne Archen: Passivsolare (Erd-)Gewächshäuser selbst gebaut“ zeigt anschaulich, wie man ein Gewächshaus selbst bauen kann, und erklärt ausführlich worauf dabei zu achten ist. Viele Bilder und Zeichnung helfen beim Verständnis der zu berücksichtigenden Punkte und motivieren anhand anschaulicher Beispiele zum direkten Ausführen. Schön gemacht und verständlich; viel mehr als dieses Buch – ausser ein paar gute Freunde die zum Helfen kommen – braucht man wohl nicht um ein neues Element in den Garten zu führen.

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Mobiler Garten

Ein Versuch einen „mobile Garten“ im Style des Prinzessinengartens bei uns im bzw. am Garten zu simulieren. Auf diese Weise können wir nicht nur ausprobieren wie diese Variante eines Gemüsegartens funktioniert und worauf es ankommt, sondern können unseren Garten räumlich noch ein wenig ausdehnen. Klasse Sache. Obendrein Recycling pur, denn:

  • die schwarzen Kisten kommen vom Abfallcontainer unseres Sonntag-Marktes (Clementinen-Kisten);
  • ausstaffiert sind sie am Rand mit Karton damit die Erde nicht heraus fällt;
  • die (recht schöne) Holzkiste haben wir auf dem Sperrmüll gefunden;
  • die Kisten sind aufgebaut wie ein Hochbeet: unten dickere und (mehr) dünnere Äste, darüber frischer Kompost, Blätter, Rasenschnitt; dann eine Lage reifen Komposts und Erde gemischt.
Man muss wohl etwas öfters giessen als in einem normalen Beet, da die Erde zu den Seiten hin schneller austrocknet und auch beim Bewässern Wasser zu den Seiten hinaus fliessen kann. Eine doppelte Lage Karton würde hier vermutlich noch ein bisschen mehr helfen. Ein paar Regenwürmer habe ich bei folgenden Erdarbeiten im Garten noch zu den Kästen hinzugefügt, damit diese sich an der Umsetzung der organischen Masse etwas beteiligen können. Ansonsten muss ich sagen bin ich doch positiv überrascht: Mit etwas Pflege – die wir den Kisten nicht so haben zukommen lassen aufgrund der vielen Frühjahrsaktivitäten im Garten – kann man durchaus eine zusätzliche, produktive Zone heraus arbeiten. Und diese Technik empfiehlt sich natürlich vor allem dort, wo Asphalt/Beton oder nicht-nutzbarer Boden die Grundlage bilden.
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Hängetaschen

Schon for einiger Zeit mal bei Amazon in verschiedenen Varianten gesehen und lange gezögert. Dann habe ich eine Tasche mit Erdbeeren bei uns im Gartengeschäft gekauft und fand’s auf Anhieb grossartig. Denn dieser Ansatz hat mehrere Vorteile:

  • Man kann die dritte, die vertikale Dimension ausnutzen.
  • Man kann den Sack an verschiedensten Stellen aufhängen.
  • Man kann einen sonnigen oder auch schattigeren Platz aussuchen.
  • Die Schnecken (und Ameisen) kommen nicht dran.
  • Man kann den Sack so aufhängen dass er direkt um die Ecke ist wenn man aus der Küche kommt.
Also habe ich direkt mal einen Zehner-Pack dieser Säcke bestellt und mit verschiedensten Pflanzen gefüllt: Erdbeeren (im Dutzend), Salate, Petersilie, Schnittlauch und auch noch Basilikum. Das Bewässern hält sich in Grenzen. Wir haben Gartenerde mit etwas Kompost und unserem lehmigen Boden gemischt, und mulchen die Öffnung oben. Auf diese Weise müssen wir nicht öfters als alle zwei Tage (bei sehr sommerlichen Temperaturen) wässern. Die Verwendung von Vermikulit wäre hier sicher angebracht – macht die Tasche zum einen leichter, zum anderen wird das Wasser besser und länger gespeichert. Und für ganz faule Leute, oder solche die das Giessen regelmässig vergessen, wäre Trockenheit-ertragende Pflanzen wie Thymian und Majoran eine sinnvolle Alternative.
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Pilzzucht auf Kaffeepulver

Meine ersten Versuche der heimischen Pilzzucht. Recycling und Nahrungsbeschaffung gleichzeitig, denn die Pilze wachsen auf schon verwendetem Kaffeepulver aus unserer Dienst-Cafeteria. Die Anfangsbrut muss entweder bestellt werden oder durch einen (gesunden) Pilz aus dem Supermarkt bereit gestellt werden. Dazu eignen sich am Anfang vor allem Austernpilze und Limonen-Seitlinge. Das Ausbreiten des Myzels ging ruckizucki. Innerhalb von ein, zwei Tagen zeigen sich die ersten weissen Verflechtungen. Anfängliche Zweifel ob’s sich hier nun doch eher um Schimmel als um den „guten“ Pilz handelt wurden dann schnell erstickt als sich die komplette Kiste weiter mit einem weissen Film überzog. Wunderbar! Allerdings hatte ich etwas Probleme den Wachstum der Fruchtkörper (aka „Pilze“) zu fördern. Vielleicht war die Kaffee-Masse mittlerweile einfach zu trocken geworden? Irgendwann, als ich es eigentlich schon aufgegeben hatte, zeigte sich dann doch noch ein Pilz, der dann auch kräftig wuchs, und uns vor ein paar Tagen einen wunderbare abendliche Vorspeise – in der Pfanne in Olivenöl angebraten, mit etwas Knoblauch und Curry – bescherte. Mehr Versuche werden folgen…

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Buch: Jedem Sein Grün

Die urbane Landwirtschaft scheint den Kinderschuhen langsam entwachsen zu sein. Es exisitiert mittlerweile eine solche Fülle an Ideen und Projekten, an Beispielen und Initiativen, auch wenn sie oft nur provisorisch, testend, ausprobierend daherkommen. Das Buch „Jedem sein Grün“ ist im Prinzip eine Ansammlung an Projekten, erklärend was, wo und warum initiiert wurde, was an ihnen besonders ist, und bietet eine Vielzahl an Fotos, die jeden der sich für dieses Thema auch nur ein wenig interessiert, motivieren werden, auch selbst neue Sachen auszuprobieren. Ob Gemeinschaftsgarten, kleiner Garten, Balkon, (Dach-)Terrasse oder sogar nur ein grosses Wohnzimmer-Fenster – für jeden ist was dabei, und (fast) jeder hat die Möglichkeit mit wenig finanziellen Mitteln, durch Recycling und Erfindungsgeist, Salate, Erdbeeren, Tomaten und vieles anderes mehr auch zu Hause zu kultivieren und zu ernten. Ein sehr schönes, praxis-nahes Buch voll mit Ideen. Absolut empfehlenswert.

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Gartenumgestaltung I

Seid Ende Dezember hat sich bei uns im Garten einiges getan. Klar, nachdem ich ein paar Dutzend Bücher zum Thema Permakultur und Gartengestaltung gelesen hatte, war die Motivation und Energie hoch um ein paar „bauliche Massnahmen“ zu ergreifen. Hier zum Beispiel habe ich unser kleines Feld was da vorher war, deutlich vergrössert und durch ein sogenanntes Schlüsselloch-Beet („Keyhole“) platzsparend erweitert. Bei dieser Beetform ist das Verhältnis von Beetfläche zu Wegen (zum Pflanzen, Säubern und Ernten) das Beste. Ausserdem sieht’s schön aus. Zusätzlich habe ich das Beet in Terrassen gebaut. Da es süd-westlich ausgerichtet ist, bekommt es gute Sonne; durch die Terrassen werden die hinteren Niveaus aber weniger durch Pflanzen der unteren beschattet. Ausserdem bildet sich auf diese Art eine kleine Sonnen- und Wärmefalle, denn das Ganze wirkt ja wie ein kleines Amphitheater. Und als Begrenzung nach hinten habe ich eine Spalier-Birne gesetzt. Die soll zum einen die Sicht auf den Nachbarn begrenzen, zum zweiten Insekten Nahrung bieten und diese anziehen, zum dritten den Nord-Ost-Wind etwas abschwächen, zum vierten den Effekt der Sonnenfalle verstärken, und zum fünften uns natürlich Obst liefern. Zwischen den Arbeiten im Januar und dem Sommer hat sich natürlich einiges getan. Ganz zufrieden bin ich noch nicht, aber das mag vor allem an der Bodenqualität liegen, und teilweise an der Trockenheit (was wiederum am schlechten Kompost der Kompostieranlage liegt sowie am Pflaumen- und Kirschbaum die direkt daneben sind).

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Doku: Das Dorfexperiment – Gemeinsam in die Zukunft

Eine sehr interessante Dokumentation bei SWR über eine Lebensgemeinschaft – den Tempelhof bei Crailsheim. „Uli und Christine wagen einen großen Sprung. Sie geben Job und Wohnung in der Stadt auf und ziehen in eine frischgegründete Dorfgemeinschaft aufs Land. Mit zwei Kindern. Gemeinsam mit 50 anderen wollen sie ein zukunftsfähiges Dorf aufbauen: unabhängig, sozial, gerecht, ökologisch. Für sie alle gilt: Sie wollen nicht so weiterleben wie bisher.
Der Tempelhof in Hohenlohe stand vier Jahre leer. Früher beherbergte er eine Behinderteneinrichtung, die dann in die Stadt umzog. Die neu zusammengewürfelte Gemeinschaft, organisiert als Genossenschaft, konnte das Areal kaufen, dazu Acker- und Bauland. Jetzt erproben Menschen aus ganz unterschiedlichen Berufen und Lebenszusammenhängen hier neue zukunftsfähige Modelle des Zusammenlebens und Arbeitens.
Die Ziele sind ihnen gemeinsam, die Motivationen verschieden, das Spektrum ist bunt: Tassilo arbeitet als Gärtnermeister, Peter ist Architekt, Werner Künstler, Alexandra hat die Käserei übernommen – das sind nur einige Beispiele. Und Uli, mit der Familie frisch hinzugezogen, will in der Region wieder einen Job als IT-Fachmann finden
Das Dorf gehört jetzt allen. Da sind Auseinandersetzungen unumgänglich, ja, sie sind nötig. Das Dorfplenum entscheidet über die wichtigsten Fragen. Alle haben Gemeinschaftsstunden zu leisten, das fordert Zeit. Aber es herrscht Aufbruchsstimmung! Gärtner und Landwirte der Dorfgemeinschaft bauen das erste Gemüse und Getreide an, Ziegenherden liefern Milch und Käse, Kochteams versorgen täglich die Dorfgemeinschaft. All das macht keine geschlossene, archaische Gemeinschaft. Der Kontakt zur Region ist ihnen wichtig und – via Internet – auch zum Rest der Welt.
Das SWR-Team begleitete Uli, Christine und ihre Kinder von Frühsommer bis Herbst beim Start in das neue Leben. „Das Leben ist jetzt intensiver – in der Anstrengung wie im Glück!“, resümieren Uli und Christine.“

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Präsentation: Gewächshäuser auf den Dächern der Geschäfte (Englisch)


Wo kommt unser Essen her? Wir (naja, viele, nicht alle) wissen über die weiten Wege von Erdbeeren (v.a. in der Nicht-Saison), Melonen, Spargel usw. Bescheid. Aber, wo kommen unsere Salate, Möhren, Äpfel her? Die reisen manchmal, in den USA genauso wie in Europa, über tausende Kilometer bis sie in unseren Supermärkten landen. Vor einigen Jahren gab’s mal eine Berechnung bezüglich der gesamten Transportwege eines Erdbeerjoghurts, das heisst eingeschlossen der einzelnen Produkte, wie die Milch, die Erdbeeren, die Geschmacksverstärker, usw. Und da kamen dann, wenn ich mich nicht recht täusche, circa 10.000 km bei rum. Für einen Joghurt!
Daher ist die Idee – und, ouff, der Trend – nun verstärkt Nahrungsmittel dort anzubauen wo sie auch gegessen werden. „Urban Agrikulture“, Urbane Landwirtschaft heisst das dann zum Beispiel. Dabei stehen soziale und erzieherische Aspekte meist im Vordergrund; die komplette Nahrungsversorgung einer Stadt wird sich kaum durch ein paar Beete im Stadtpark oder auf Terrassen und Dächern machen lassen. Aber es gibt einige Gründe die für diese Entwicklung sprechen. Dazu mehr in einem anderen Artikel.
Hier nun ein Vortrag der sehr stark in diese Richtung geht: Baut doch die Gewächshauer direkt neben den Supermärkten oder auf deren Dächern. Frischer geht’s dann nicht mehr für die Kunden. Ausserdem wird wertvolles, dreckiges und teures Erdöl gespart, da die Produkte ja nur noch ein paar Dutzend Meter transportiert werden müssen. Gleichzeitig kann schneller und effizienter auf steigende und sinkende Nachfrage eingegangen werden („Hey, pflückt noch mal schnell ein paar Salate. Da kommen noch 10 Kunden.“) – schliesslich werden grosse Teile unserer Lebensmittel weggeschmissen („Ist nicht mehr schön.“, „Verfallsdatum wird in drei Tagen erreicht.“ [dazu auch noch ein separater Artikel])…

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Präsentation: Paul Stamets: 6 Ways Mushrooms Can Save the World (Englisch)


Sehr interessante Präsentation über Pilze (die ja nur die Früchte des unterirdischen „Körpers“, den sogenannten Myzelien, sind) und warum diese so wichtig für Mutter Natur und auch uns Menschen sind. Zum einen unterstützen sie die Nahrungsversorgung der Pflanzen, und sind damit nicht nur grundsätzlich von ökologischer Bedeutung, sondern zusätzlich für das gesunde und effektive Wachstum unserer Nahrung. Zum anderen helfen sie „die Natur unter Kontrolle zu halten“, d.h. Gifte und schädigende Bakterien zu neutralisieren. Des weiteren sind sie eine sehr wichtige Nahrungs(ergänzungs)quelle für die menschliche Ernährung, die noch dazu unter interessanten Bedingungen anzubauen sind – nämlich auch innerhalb von Räumen. Siehe auch dazu meine Versuche der Pilzzucht auf (gebrauchtem) Kaffeepulver.

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Insektenhotel

Das Insektenhotel, mittlerweile immer weiter verbreitet, bietet den verschiedensten Insekten zusätzlichen Lebensraum. Aus altem Holz und hohlen Ästen, oder solchen die einfach zu bohren sind, Stroh, Lehm, Zapfen, Wolle, Ziegelsteinen gefertigt, mit vielen zusätzlichen Löchern in verschiedenen Grössen gebohrt, bietet es Unterschlupf und Brutstätte für viele helfende Insekten, die sich auf Läuse oder andere „Schädlinge“ stürzen. Mag sein dass man auch dem ein oder anderen Schädling einen Geburtsraum anbietet, aber in der Permakultur versucht man ja auch nicht nur die „guten“ Elemente zu fördern und die schlechten zu vernichten. Es geht um eine gute Balance (denn sonst hätten ja auch die „Guten“ nichts mehr zu fressen), sodass, sollte sich eine Art zu stark durch eine Überangebot an bestimmter Nahrung, vermehren, keine Pest auftreten kann, da die Jäger sich entsprechend schnell diesem Zuwachs an Nahrung anpassen können und damit ein Gleichgewicht wieder herstellen.
Die ersten Löcher waren schon nach wenigen Tagen gefüllt, und nach zwei Monaten waren es in unserem kleinen „Haus“ mehr als zwei Dutzend. Vorige Tage dann die Verwertung („Recycling“) von Holz, welches ich nicht zum Verbrennen im Kamin nehmen wollte und dann auf die passende Grösse zurecht schnitt, und mit verschiedensten Materialen füllte. Kostenaufwand: einige Cents (für den Strom; da war ich zu faul um die Handsäge und -bohrer zu verwenden); Zeitaufwand: vier Stunden.

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Fontäne

Die Permakultur lebt ja von der Diversität, der Vielfalt der Elemente. Deswegen ist es so wichtig, im Garten allen Lebewesen Nahrung zur Verfügung zu stellen und Habitat (Lebensraum) zu schaffen. Das kann – eben – auf vielfältige Weise erreicht werden, auch durch kleine Objekte die im Garten schön arrangiert und eingebettet werden. So z.B. unser kleiner, solar-getriebener Springbrunnen, aus echtem provenzalischen Sandkalkstein. Gefunden vor ein paar Jahren auf einer Fahrradtour auf einem kleinen Flohmarkt in einem typisch wunderschönen Dörfchen in der Provence. Für 10 € gab’s diesen Springbrunnen zu kaufen. Um ihn wiederum transportieren zu können, kauften wir einen Rucksack für 5 € hinzu. Und nun, nach dem Zukauf der Solaranlage, plätschert der Brunnen bei Sonnenschein schön vor sich hin und bietet Insekten die Möglichkeit ein paar Schlücke zu trinken (und uns eine kleine Augenweide).

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Kartoffeln anpflanzen

Unser Garten ist nicht sehr gross, und wir brauchen auch noch Platz zum Spielen für unsere Kinder. Im Verlauf der letzten Jahre ist die Spiel-Freiheit der Kinder durch meine Anbau-Tätigkeiten immer weiter eingegrenzt worden – nicht zu ihrer Freude natürlich. Die Regel ist ja generell: Je kleiner die Anbaufläche, desto besser muss der Platz ausgenutzt werden. Sei es durch dichteres Pflanzen, durch Ausnutzen der vertikalen Ebene, durch zeitlich effektiv versetztes Pflanzen… Wir haben hinten im Garten einen kleinen Erdhaufen, der entweder durch eigenen Kompost, durch Kompost der Kompostieranlage oder durch Erdaushub aus dem Garten aufgefüllt wird, oder wenn gar nichts mehr da ist durch gekaufte Gartenerde. Nun ist der Kompost der Kompostanlage nicht bester Qualität und sollte, wenn möglich, noch einige Monate gelagert werden um weiter (und unter natürlicheren Bedingungen) zu reifen (denn dort wird er erhitzt um die Herstellung in kürzerer Zeit zu erleichtern). Folglich dachte ich mir, wäre es gut die Ecke dann auch wirklich auszunutzen und eine grössere Menge zu holen um sie dort zu deponieren. Aber ein Erdhaufen der nicht anderweitig genutzt wird?! Wachsen Kartoffeln nicht fast überall – unter Heu, in Kompost, in neuer Erde? Also, ab mit den Kartoffeln da herein (eine wuchs schon ganz natürlich dort heraus; die hatte mich wohl auf die Idee gebracht), ein bisschen wässern, und der Dinge harren die da kommen würden… Und siehe da, zarte und dann doch immer stärke Triebe schiessen überall durch die Mulchdecke. Freue mich auf die Ernte-Saison!

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Multiples Recycling

Letztens berichtete mir ein Freund so nebenbei von Stahl-Frühbeet-Fenstern in einem Garten die demnächst auf die Müllhalde gebracht werden sollten. Ohh… Wie schade!, war da meine erste Reaktion. Und: Da kann man doch sicher noch was mit anfangen. Also, als erstes die Fenster abgeholt und bei Freunden untergebracht, die einige davon selbst verwenden können um ihre alten (holzumfassten und mit dünnem, mittlerweile brüchigem Glas) zu ersetzen. Als nächstes überlegt wie ich die Fenster in unserem kleinen Garten verwenden könnte. Erste Versuche waren nicht wirklich erfolgreich: Beet zu klein; keinen passenden Auflege-Rand; Pflanzen wachsen zu hoch; Fenster zu schwer zum Heben zum Giessen oder um Regen durch zu lassen. Verwendung als Frühbeet auf der Terrasse schon etwas besser, aber auch dort sehr schwer zu heben. Ein Sturm zerbrach dann auch mal gleich zwei Scheiben. Aus der Not eine Tugend gemacht („Problems are the solutions“!!) und die Fenster per Säge zerteilt. Damit war zwar nur noch eine Seite verwendbar, aber die dafür nun endlich wirklich handlich. Und einige Zeit später benötigte ich für unsere Hängetaschen eine Aufhängung für unseren Holzstapel. Da kam mir die nicht mehr funktionstüchtige zweite Hälfte der Fenster gerade recht. Die Seitenteile so abgeschnitten dass eine „Haken“ entstand. Zwischen die Hölzer geklemmt, und voilà! Und die übriggeblieben Stange kann auch noch gut verwendet werden, z.b. zum unter einen Holzstapel Legen, zum Stützen, usw. Summa summarum: Eine sehr gute Erfahrung in Sachen Abfall-Verwertung!

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Igel zu Besuch

Ein Igel zu Besuch im Garten. Ist das nun ein Zeichen für die positiven Arbeiten im Garten – das Anlegen des Totholzhaufens, der Laubblätter, des Stroh’s auf dem Erdreich, welches wiederum die Bodenaktivität – Regenwürmer! lecker! – fördert?! Oder liegt’s daran dass der Igel zu wenig zu essen findet oder krank ist? Auffällig in jedem Fall dass er (sie?!) schon nachmittags unterwegs ist, was natürlich unsere Kinder erfreut. Letztes Jahr jedenfalls raschelte es immer erst wenn’s dunkel war und wir den lauen Sommerabend im Garten genasen. Wir wünschen dem kleinen, schnuckeligen Tier alles Gute für die Zukunft.

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