Durch anthropogene Veränderungen wie Abholzung, landwirtschaftliche Eingriffe, Klimaveränderung, Versauerung u.a. sind große Ökosysteme wie der Amazonas oder die Korallenriffe der Karibik besonders verwundbar, warnen britische Forscher in einer Untersuchung. Sie könnten innerhalb kurzer Zeit zusammenbrechen. Solche ein Kollabieren der großen Ökosysteme kann innerhalb von rund 15 (Korallenriffe mit einer Größe von 20.000 km2) bis 50 Jahren (Amazonas mit 5,5 Millionen km2) geschehen, so die Forscher. Das Besondere an den größeren der betrachteten Ökosystemen sei gewesen, dass sie aus verschiedenen Subsystemen bestanden hätten, so das Team. Zunächst habe das bei Stress die Widerstandsfähigkeit des Gesamtsystems erhöht. Sei aber eine bestimmte Schwelle der Belastung überschritten worden, habe die Modularität des Systems zusätzliche Probleme gebracht und für einen schnelleren Kollaps gesorgt.
kollaps
Buch: Kollaps. Warum Gesellschaften überleben oder untergehen. Jared Diamond
Ein faszinierendes Buch über die vielfältigen, aber dann doch immer wieder ähnlichen Gründe, warum grosse (und kleine) Gesellschaften wie die Wikinger, die Osterinsulaner, Mayas und andere zusammen brachen. Letzten Endes geht es immer wieder um die gleichen Faktoren: Abholzung, Habitatverlust, Bodenprobleme, Wassermanagement, Über-Jagd, Über-Fischung, Bevölkerungszunahme, … Spannend geschrieben, sehr detailreich – leider manchmal des Guten zuviel. Aber dieses Buch über einen Teil der Geschichte der Menschheit ist mal wieder eines derjenigen, welches uns die Augen öffnen sollte für unsere Zukunft: Entweder, wir machen so weiter wie bisher und werden damit so enden wie so viele Gesellschaften vor uns, mit den gleichen Gründen. Oder wir versuchen nun endlich aus der Geschichte zu lernen, und unsere Zukunft anders zu gestalten. Und da spielt die Landwirtschaft (und Bevölkerungsentwicklung) eine ganz entscheidende Bedeutung.