Die Wurzeln können dazu beitragen, Landschaften zu hydratisieren und das Risiko von Waldbränden zu verringern: „Im halbtrockenen Klima des Great Basin in Utah wächst Salbeibusch in Lehm-Skelett-Böden, also Böden, die auf einem Schwemmkiesbett ruhen. Zwei Ökologen, Richards und Caldwell, machten sich daran, die Hypothese des hydraulischen Auftriebs („hydraulic lift“)experimentell zu überprüfen, d. h. die Annahme, dass die Wurzeln der Bäume das Grundwasser anheben und in die oberen Bodenschichten weiterleiten. Sie fanden heraus, dass die Wurzeln der Salbeibüsche tatsächlich Grundwasser anziehen und es in den umliegenden Boden verteilen. Und nicht nur das: Als sie ein spezielles Wasserisotop um die Wurzeln der Salbeibüsche legten, stellten sie fest, dass sich dieses Isotop auch auf benachbarte Pflanzen ausbreitete. Das war ein merkwürdiges Verhalten der Bäume, denn man könnte meinen, dass ein Baum sein gesamtes Wasser für sich behält und kein Wasser in den umliegenden Boden oder an andere Bäume abgibt. Stattdessen schien das Ökosystem zu kooperieren und das Wasser weiterzugeben, um alle Arten mit Wasser zu versorgen. Wenn das gesamte Ökosystem besser überlebt, tun dies auch die einzelnen Arten. Das ist das Konzept der Gruppenselektion. […] Ihr Team hat berechnet, dass ein Viertel der Bäume und Sträucher in den USA regelmäßig Wasser aus dem Grundgestein beziehen, und in Kalifornien und Texas stammen über 50 % des von den Bäumen genutzten Grundwassers aus dem Grundgestein.“
bäume
Wissenschaftler rätseln über Kröten, die in Nestern von Siebenschläfern hoch in Bäumen hocken
Die Natur und die dort auffindbaren Zusammenhänge sind komplex:
Diese Kröten wurden in einer Höhe von bis zu 3 Metern über dem Boden in Bäumen gefunden, und es wurden 50 Exemplare in Nistkästen von Siebenschläfern gefunden.
Untersuchungen von Froglife aus dem Jahr 2016 haben ergeben, dass der Bestand an Erdkröten im Vereinigten Königreich in den letzten 30 Jahren um durchschnittlich 68 % zurückgegangen ist.
Die Entdeckung des Baumverhaltens von Erdkröten deutet darauf hin, dass Baumhöhlen möglicherweise ein viel wichtigeres ökologisches Merkmal sind, als Naturschützer ursprünglich dachten.
Temperatur-Vergleich Acker, Straße, Vegetation
Mal wieder unterwegs gewesen um Temperatur-Unterschiede zu messen. Sehr spannend. Hier mal zwei Vergleiche – bei jedem 20°C Unterschied zwischen „ohne Vegetation/offener Boden“ und „mit Vegetation/Bäume“. Schon sehr beeindruckend. Was haben Oberflächentemperaturen von 60°C für Auswirkungen, direkt auf den Boden, die Pflanzen, die Luftschichten, das Wetter?
Feinstaub beschleunigt Baumsterben
Es sind Milliarden winziger Partikel, die als Aerosole in jedem Kubikmeter Luft schweben. […] „Feinstaub ist als Ursache für Baumschädigungen lange Zeit nicht ernsthaft in Erwägung gezogen worden“, sagt Jürgen Burkhardt vom Institut für Nutzpflanzenwissenschaft und Ressourcenschutz der Uni Bonn. […] Feinstaub mindert die Widerstandsfähigkeit von Bäumen gegenüber Trockenheit … und erhöht die Geschwindigkeit der Austrocknung von Blättern und Nadeln um 30 Prozent.
Quelle: tagesspiegel
Präsentation: Wasser pflanzen. Mit (mehr) Vegetation und (fruchtbaren) Böden die kleinen Wasserkreisläufe stärken und das Klima kühlen. Stefan Schwarzer
Meine Präsentation (hier auf englisch) zum Thema »Mit (mehr) Vegetation und (fruchtbaren) Böden die kleinen Wasserkreisläufe stärken und das Klima kühlen«
So wie es aussieht, steht uns in der Klima- wie auch Landwirtschaftsdiskussion ein ziemlich spannendes Werkzeug zur Verfügung mit vielfältigen Vorteilen: mehr Vegetation (v.a. in der Landwirtschaft; durch Untersaaten, Zwischenfrüchte, Agroforstwirtschaft, aber auch durch eine andere Form von Tierhaltung, Waldumbau, Wasserretention) heisst mehr fruchtbare Böden, mehr Wasserspeicherkapazität und Infiltration, mehr Nährstoffe, mehr Lebensraum für Insekten & Co, mehr … und v.a. eine Kühlung (der bodennahen Schichten), Wärmeverlust in den Weltall, mehr Wolken mit mehr Niederschlag und mehr Sonnenlichtreflexion, was wiederum zur Kühlung des Klimas beiträgt, wie auch die kleinen (geschwächten) Wasserkreisläufte aktiviert.
Kurz gesagt: Wir könn(t)en mit der Natur arbeiten, um das Klima zu kühlen, die kleinen Wasserkreisläufe zu stärken und dabei die Land-, Forst- und Wasserwirtschaft resilienter und »fruchtbarer« zu machen.
Dieser Vortrag basiert auf den Erkenntnissen meines UNEP Artikels (hier auf deutsch).
Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass die Wälder der Welt mehr können als nur Kohlenstoff speichern
Eine neue Untersuchung, die bestätigt was ich und andere erzählen:
Neue Daten deuten darauf hin, dass Wälder dazu beitragen, die Erde um mindestens ein halbes Grad kühler zu halten und uns vor den Auswirkungen der Klimakrise zu schützen.
Trotz der zunehmenden Beweise dafür, dass Wälder unzählige Vorteile für das Klima bieten, werden Bäume von vielen politischen Entscheidungsträgern im Bereich des Klimawandels immer noch nur als Kohlenstoffspeicher betrachtet. Wälder sind der Schlüssel zur Abschwächung, aber auch zur Anpassung.
Ein Geschenk der Natur, Dr Jan Pokorný
Was ist besser: Der Schatten eines Regenschirms oder der Schatten eines Baumes? Ein zufälliges Blatt, das in Dr. Jan Pokornýs Bier in Böhmen (Tschechische Republik) fällt, löst diese faszinierende Frage aus und führt zu der Entdeckung, wie Bäume zur Mäßigung des globalen Klimas beitragen.
Überall auf der Welt wachsen die Bäume schneller, sterben jünger ab – und werden bald weniger Kohlenstoff speichern
Tja, die Zusammenhänge in der Natur sind komplex. Und während sich manche über das „Global Greening“ – dass global gesehen die Vegetation seit einigen Jahrzehnten, v.a. „dank“ mehr CO2 in der Atmosphäre zunimmt – und dies in Modellen auch entsprechend als Kohlenstoffspeicherungspotential gerechnet wird, so scheint die Realität eine andere zu sein:
„Während sich die Welt erwärmt und die Atmosphäre zunehmend mit Kohlendioxid gedüngt wird, wachsen die Bäume immer schneller. Aber sie sterben auch immer jünger – und insgesamt verlieren die Wälder der Welt möglicherweise ihre Fähigkeit, Kohlenstoff zu speichern.“
Bäume in der Stadt kühlen
Noch eine Untersuchung die aufzeigt, welchen Kühlungseffekt Bäume haben. Aus den Städten ist dies ja mittlerweile eigentlich gut bekannt. Ist das auf die Landschaftsebene übertragbar? Was in der Stadt besonders auffällig ist, trifft meiner Meinung nach auf das Land auch zu, wenn auch schwächer ausgeprägt.
Bäume kühlen Städte besser als Grünflächen
In Städten wird das Klima durch Bäume erheblich beeinflusst – stärker noch als durch Parks oder einfache Grünanlagen, fanden Forscher heraus, und kann bis zu 12°C Temperaturunterschied ausmachen.
Der größere Kühlungesseffekt entsteht vor allem durch Verdunstung, schreibt das Team um den deutschen Geoökologen Jonas Schwaab. Bei städtischen Grünflächen mit Rasen oder Blumen sei der Kühleffekt zwei bis viermal geringer als bei Flächen mit Bäumen. Bäume können natürlich durch tiefgründige Wurzeln mehr Wasser aufnehmen und verdunsten.
Buch: Der lange Atem der Bäume: Wie Bäume lernen, mit dem Klimawandel umzugehen. Peter Wohlleben
Peter Wohlleben ist ja mittlerweile allen ein Begriff geworden. Populär geworden durch sein Buch »Das geheime Leben der Bäume«, gefolgt dann von einigen anderen Büchern, in Talkshows usw. unterwegs, hat er viel dazu beigetragen, dass spannende Zusammenhänge in der Natur – v.a. im Wald – fast jedem zugänglich gemacht worden sind. Sein neues Buch »Der lange Atem der Bäume: Wie Bäume lernen, mit dem Klimawandel umzugehen« (Amazon, Buch7) geht diesen Weg weiter: Unterhaltsam, informativ, persönlich beschreibt er wie Bäume Informationen über die Umgebung speichern und weiter geben, mit welchen Tricks sie sich an die Umgebung anpassen, wie eng sie mit anderen Organismen in Kontakt und im Austausch sind, und welche Möglichkeiten der Wald hat, mit dem Klimawandel umzugehen und welches Potential er bietet, dem Klimawandel abzumildern.
Sehr schön zu lesen, mit vielen interessanten Quellen. Manchen Punkte klingen in meinen Ohren als wenn die Bäume sehr vermenschlicht werden, und dass der Wald quasi nicht mehr als Holzlieferant genutzt werden soll, weil er je mehr CO2 speichern kann, je älter er ist, erscheint mir etwas zu einseitig.
PS: Das Buch habe ich als Rezensionsexemplar erhalten.
Forstwirtschaft und Klimawandel als Treiber einer Waldkrise
Oder auch: Falsches Waldmanagement als Treiber des Klimawandels. Aus der Perspektive habe ich auf diese Präsentation von Pierre Ibisch »Forstwirtschaft und Klimawandel als Treiber einer Waldkrise« geschaut. Falsches Waldmanagement führt zu sich selbst verstärkenden Prozessen – Wärme/Hitze, Trockenheit, Humusabbau, abnehmende Wasserspeicherfähgikeit usw. – die dem Wald wiederum verstärkt zusetzt. Keine gute Situation!
Da braucht es wirklich eine starke Veränderung der Management-Maßnahmen!
Peter Wohlleben zu den »Fliegenden Flüssen«
Auch Peter Wohlleben sieht die Zusammenhänge zwischen Bäumen/Wald und Regen: In diesem kurzen Beitrag erklärt er die »fliegenden Flüsse«, die aus dem Amazonas bekannt sind, aber auch mittlerweile weltweit erkannt werden. Vegetation, Bäume, Wälder sind die wichtigsten Quellen von Wasser/Wasserdampf, der immer wieder neu in die Luft steigt und dann woanders als Niederschlag wieder herunter kommt.
Artikel: Mehr Wälder in Europa könnten für mehr Niederschläge sorgen
Aufforstungen könnten einer Studie zufolge in großen Teilen Europas die Niederschlagsmengen erhöhen und so manche Folgen des Klimawandels dämpfen. Vor allem gegen Sommerdürren könne dies vorbeugen, berichten Forschende um Ronny Meier von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) nach der statistischen Auswertung von Wetterdaten in der Zeitschrift „Nature Geoscience“. Aufforstungen könnten die Regenmengen demnach im Sommer um durchschnittlich 7,6 Prozent steigern – das entspräche 0,13 Millimetern pro Tag.
Allerdings müssten dafür, so meine Meinung, die Wälder gehörig schnell und umfassend umgebaut werden – statt Fichtenforste, die ja eh schon allenthalben absterben, braucht es vielfältige Dauerwälder, die den Boden aufbauen und für eine entsprechende Wasserinflitration und -speicherfähigkeit sorgen.
Präsentation: Wasser pflanzen. Mit Vegetation das Klima kühlen. Stefan Schwarzer
Meine Präsentation zum Thema »Mit Vegetation das Klima kühlen«: So wie es aussieht, steht uns in der Klima- wie auch Landwirtschaftsdiskussion ein ziemlich spannendes Werkzeug zur Verfügung mit vielfältigen Vorteilen: mehr Vegetation (v.a. in der Landwirtschaft; durch Untersaaten, Zwischenfrüchte, Agroforstwirtschaft, aber auch durch eine andere Form von Tierhaltung, Waldumbau, Wasserretention) heisst mehr fruchtbare Böden, mehr Wasserspeicherkapazität und Infiltration, mehr Nährstoffe, mehr Lebensraum für Insekten & Co, mehr … und v.a. eine Kühlung (der bodennahen Schichten), Wärmeverlust in den Weltall, mehr Wolken mit mehr Niederschlag und mehr Sonnenlichtreflexion, was wiederum zur Kühlung des Klimas beiträgt, wie auch die kleinen (geschwächten) Wasserkreisläufte aktiviert.
Kurz gesagt: Wir könn(t)en mit der Natur arbeiten, um das Klima zu kühlen, die kleinen Wasserkreisläufe zu stärken und dabei die Land-, Forst- und Wasserwirtschaft resilienter und »fruchtbarer« zu machen.
Luftfeuchtigkeit ist der Schlüssel zum Baumwachstum
Man würde meinen, dass Bäume tagsüber wachsen. Weit gefehlt: Bäume wachsen nachts und interessanterweise auch nur an vergleichsweise wenigen Tagen im Jahr.
In meiner derzeitigen Beschäftigung mit dem Thema »Mit Pflanzen, Böden und Wasser arbeiten, um das Klima zu kühlen und die kleinen Wasserkreisläufe wieder zu schließen«, finde ich folgende Aussagen spannend:
»Das Forscherteam kam zum Schluss, dass die Luftfeuchtigkeit eine Schlüsselrolle spielt, da sie das Wachstum hauptsächlich in der Nacht ermöglicht. In ihrer Studie schränkte ein hohes VPD (trockene Luft) tagsüber das Dickenwachstum stark ein, ausser am frühen Morgen. „Die grösste Überraschung für uns war, dass die Bäume sogar in mässig trockenen Böden wuchsen, sofern die Luft ausreichend feucht war. Umgekehrt blieb das Wachstum sehr gering, obwohl der Boden feucht, zeitgleich die Luft aber trocken war“, erinnert sich Roman Zweifel, der Studienleiter von der WSL.
Sobald die Luft trockener wird, verlieren die Bäume vorübergehend mehr Wasser durch Transpiration, als sie über ihre Wurzeln aufnehmen können. Der gesamte Baum gerät unter Spannung, das Stammwasserpotenzial sinkt, und sein Wachstum stoppt, unabhängig von der Verfügbarkeit von Kohlenhydraten. „Mit anderen Worten: Bäume hören auf zu wachsen, bevor die Photosynthese gehemmt wird“, fasst Roman Zweifel zusammen. Das könnte zum Beispiel erklären, warum Bäume in trockeneren Umgebungen zwar noch Kohlenhydrate speichern, aber kaum noch wachsen.«
Ludwig Pertl mit dem Deutschen Waldpreis Kategorie »Nachhaltigkeit« ausgezeichnet
Ludwig Pertl hat am Montag den Deutschen Waldpreis in der Sonderkategorie »Nachhaltigkeit« gewonnen. Herzlichen Glückwunsch, das freut mich sehr. Ludwig ist bei uns in der laufenden Webinar-Reihe dabei und kommt auch zum Symposium »Aufbauende Landwirtschaft« Ende Januar 2022.
Ich habe ihn und ein Paar seiner Projekte am Montag besucht. Sehr faszinierend. Wie verwandel ich Fichtenforste in vielfältige Dauerwälder? Zentraler Ansatzpunkt für ihn der Boden bzw. Bodenaufbau. Dafür braucht es Dienstleister, die im Fichtenforst schon mal anfangen, Fuß zu fassen (siehe Foto), und schnell wachsen können, wenn die Fichten weg sind. Und natürlich Vielfalt, mit einer großen Zahl standort-angepasster Arten.
Ludwig Pertl war von 1977 bis 2017 als Revierförster in Kaufering am Lech tätig wo er nadelholzreiche Wälder in zukunftsfähige, angepasste, laubholzreiche Dauerwälder transformierte. Besonders liegt ihm der Waldboden am Herzen, nach dem Motto: »Ohne einen gesunden Boden gibt es auch keinen gesunden Wald«. Seit 2017 ist Kaufering der Deutsche Partner beim EU-Projekt Links4Soils im Rahmen der europäischen territorialen Zusammenarbeit (INTERREG), für dessen Management Ludwig Pertl mitverantwortlich ist. Gegenwärtig ist er am Folgeprojekt Life Future Forest beteiligt, um die Projektziele vollständig zu realisieren. Er gewann 2021 den »Deutschen Waldpreis« in der Sonderkategorie »Naturschutz«.
Agroforst-Systeme zur Wertholzerzeugung
Informative Broschüre zum Thema Agroforstwirtschaft. Mit einigen Beispielen und guten Fragen und Antworten, wie kritische Landwirte sie stellen.
z.B. die immer wieder kehrende Frage nach der Wurzelkonkurrenz: »Die Baumwurzeln sollten keine Konkurrenz um Nährstoffe und Wasser für die landwirtschaftliche Kultur darstellen. Durch regelmäßig stattfindende Bodenbearbeitung (Pflügen bis dicht an den Stamm), die bereits in jungen Jahren stattfinden sollte, orientieren sich die Baumwurzeln in die Tiefe (Ong et al., 1991). In späteren Jahren wird durch die Bodenbearbeitung nur noch der Feinwurzelanteil im Oberboden reduziert. Ihren Wasser- und Nährstoff- bedarf decken die (Grob-)Wurzeln aus tieferen Bodenschichten, die für die landwirtschaftliche Kultur nicht zu erreichen sind.«
Artikel: Agroforstsysteme der gemäßigten Breiten bieten einen größeren Bestäubungsdienst als Monokulturen
Überraschend sind diese Ergebnisse nicht: Klar, die Integration von Bäumen in Aecker und Wiesen fördert die Artenvielfalt. Aber doch interessant, welchen Unterschied es machen kann – obwohl ich den durchaus auch höher eingeschätzt hätte. Hier eine Untersuchung aus England, auf ökologischen Flächen: »Wir fanden heraus, dass Agroforstsysteme (AF) in gemäßigten Klimazonen einen größeren Bestäubungsdienst bieten können als Monokulturen (MK): Bei AF-Systemen gab es doppelt so viele Einzelbienen und Schwebfliegen und in AF-Ackersystemen 2,4-mal mehr Hummeln als bei MK. Bei AF wurde in einem der beiden Jahre auch 4,5-mal mehr Saatgut gesetzt als bei MK. Bei 40 % der standortbezogenen Stichprobeneinheiten pro Jahr war der Artenreichtum der Solitärbienen bei AF durchschnittlich 10,5-mal höher.«
Quelle: »Temperate agroforestry systems provide greater pollination service than monoculture«
Artikel: Besserer Wein unter Pinien. Weinanbau und Agroforstwirtschaft in Zeiten des Klimawandels
»Better wines among the pines«: Der Klimawandel wirkt sich weltweit auf das Wachstum von Trauben aus, die bei der Weinherstellung verwendet werden, und führt dazu, dass sie zu früh reifen, was die Qualität und den Charakter des Produkts verändert; neue Forschungen in der globalen Heimat des Weins legen jedoch nahe, dass Bäume den Winzern bei der Anpassung helfen können. In Südfrankreich werden zwischen den Baumreihen lange Reihen mit Weintrauben angebaut, die Schatten spenden und andere mikroklimatische Vorteile bieten, die dazu führen, dass die Trauben mehrere Wochen später reifen als in den umliegenden Gebieten, was zu qualitativ höherwertigem Wein führt. Weitere Vorteile sind eine erhöhte Toleranz der Reben gegenüber Hitze und Frost sowie die Beherbergung von Nützlingspopulationen.