So ein bisschen wie der (erste Teil des) Titel(s) („Kartoffeln und Computer„) klingt auch das Buch: verwirrend. Wie muss unsere Gesellschaft, unsere Stadt-Land-Infrakstruktur, unsere Städte verändert werden, damit sie „nachhaltig“ werden, ist die zentrale Frage des Buches. Ein guter Teil des Geschriebenen ist nicht neu für den der P.M.’s Werk Neustart Schweiz – So geht es weiter gelesen hat. Ein guter Teil war für mich ausserdem nicht klar verständlich, zu theoretisch, wirtschaftlich, philosophisch. Während Johannes Heimrath in Die Post-Kollaps-Gesellschaft von einem ziemlichen Zusammenbruch unserer Wirtschaft ausgeht – was durchaus nachvollziehbar ist, geht P.M. davon aus dass uns genügend Zeit und Ressourcen bleiben um unser Gesellschafts-, Wirtschafts- und Lebenssystem zu verändern, bevor es zu spät ist. Interessante, aber nicht ganz einfach verdaubare Lektüre.
buchbesprechung
Buch: World on the Edge – How to Prevent Environmental and Economic Collapse. Lester Brown
Untergangsszenarien gibt’s ja mittlerweile auch genug. Oder solche Bücher die über die Notwendigkeit der Veränderung reden, aber dann doch nicht wirklich lösungsfähige Vorschläge bringen. Das Buch „World on the edge. How to prevent environmental and economic collapse“ von Lester Brown, Mitbegründer und Chef des Worldwatch Institut’s, zeigt nicht nur in verständlicher Sprache auf wo die Probleme liegen – auch solche von denen die breite Öffentlichkeit noch (fast) nichts weiss -, sondern liefert handfeste, nachvollziehbare und zum grossen Teil auch wirklich umsetzbare Vorschläge wie wir innerhalb kurzer Zeit tatkräftig unsere Ressourcenverschwendung minimieren, Abfälle zum grössten Teil reduzieren und insgesamt wirklich nachhaltig leben könnten. Sehr lesenswert!
Buch: Creating A Forest Garden. Martin Crawford
Es gibt nur wenige Menschen auf unserer schönen Erde die ein solches Wissen über „essbare Waldgärten“ haben wie Martin Crawford. Sein Buch „Creating A Forest Garden“ ist mehr eine Enzyklopädie als ein Lesewerk bzgl. Aufbau und Entwicklung eines Waldgartens. Zwar sind die ersten ein paar Dutzend Seiten eben diesem Thema gewidmet und sind reich an Informationen; aber der wesentlich Teil des Buches besteht aus einer Auflistung an Pflanzen die für einen Waldgarten (in unseren mittleren Breiten) geeignet sind – egal ob Bodenbedecker, kriechend oder kletternd, buschig oder hoch-wachsend. Dazu gibt’s einiges an Bildmaterial und viele Erklärungen bzgl der Standortbedingungen, Früchte, Vervielfältigung, und was daran wie essbar ist. Mit Sicherheit das Standardwerk für die nächsten 10 (oder mehr) Jahre!
Buch: How to Grow Perennial Vegetables. Martin Crawford
Ein wichtiger Ansatz in der Permakultur ist mit und nicht gegen die Natur zu arbeiten. Und auch mal ein bisschen faul sein zu können. Mehrjährige (essbare) Pflanzen sind dafür bestens geeignet. Denn vor allem hat man nicht jedes Jahr im Frühling den Aufwand Samen zu pflanzen, zu pikieren, zu pflegen und zu hätscheln, gegen Schnecken zu schützen, und regelmässig zu wässern. Aufgrund des besseren weil schon ausgebildeten Wurzelsystems können die Mehrjährigen sich besser gegen Unkraut durchsetzen, überstehen auch ohne Wässern eine längere Trockenperiode, und, nun, wachsen eben fast wie von selbst. Da muss ich nicht wirklich weiter drüber nachdenken, dass unter diesen Umständen mehrjährige Pflanzen für mich die bessere Wahl sind. Es gibt da allerdings ein kleines „aber“: Und das bezieht sich auf eine deutlich kleinere Auswahl an (schmackhaften) Pflanzen. Unsere hoch gezüchteten Gewächse stammen ja von heimischen sowie nicht-heimischen Wildkräutern ab. Diese schmecken meist aber deutlich bitterer und „bringen nicht soviel auf die Waage“. Also: Die Auswahl ist klein. Und das Buch „How to grow perennial vegetables“ von Martin Crawford (weltweit anerkannter Waldgarten-Spezialist) listet neben de o.g. Vorteilen dann doch eine reiche Zahl an Pflanzen auf die im Garten verwendet werden können. Auch mit den Besonderheiten, mit Informationen zu Wärme- und Lichtbedarf, und wie sie weiter verbreitet werden können. Schlussendlich, ein super Buch für jeden PK-Enthusiasten der sich das Leben einfacher machen will.
Buch: Gärtnern im Biotop mit Mensch. Das praktische Biogarten-Handbuch für ein zukunftsfähiges Leben
Das Buch „Gärtnern im Biotop mit Mensch: Das praktische Biogarten-Handbuch für ein zukunftsfähiges Leben“ ist eine Bereicherung für jede Permakultur-Bibliothek. Es gibt eine umfassende, praxis-orientierte, aber doch wieder leicht theoretische Übersicht rund um das Thema „Biogarten“. Es werden viele Grafiken und Tabellen aufgeführt, die als Planungsgrundlage für jeden erdenklichen Gartentyp herhalten können. Da gibt’s zum Beispiel Übersichten über die wichtigsten Apfelsorten, über den Blütezeitpunkt vielfältiger Heckensträucher oder Stauden die zur Unterpflanzung von Hecken dienen. Ein wichtiges Thema sind die Obstbaumlebensgesellschaften (O-L-G) – ein umfassend behandeltes und sehr interessantes Thema. Wie gesagt: Sehr vielfältig, und völlig anders als die meisten von mir bisher gelesenen Permakultur-Bücher. Sehr empfehlenswert!
Buch: Anders Gärtnern
Vor allem für die Permakultur-Begeisterten die mit einer dieser 72h-PK-Einführungen ihr neues Leben starten, sind die ersten Bücher manchmal etwas theoretischer Natur: Die Bibel von Bill Mollison, The Earth Care Manual von Patrick Whitefield, usw. Wichtig als Fundament mit vielen interessanten und tiefgreifenden Erläuterungen, fehlt aber dann doch so manches Mal der praktische Bezug, die direkte Umsetzung, ein Bild dessen wie das Resultat dann aussehen könnte. Hier bietet sich „Anders gärtnern“ von Margit Rusch als eine wunderbare Ergänzung an. Das Buch ist so praxisnah wie es nur geht, denn ein grosser Teil der beschriebenen Elemente und Erfahrungen entstammt ihrer eigenen Arbeit als sie ihre neues Heim mit grossem Garten komplett neu gestaltet. Sei es nun der Lehmofen, der Hühnerstall der mit dem Gewächshaus verbunden ist, das Kraterbeet und die Kräuterspirale, und vieles mehr. Einfache Texte und anschauliche Bilder lassen den Leser auf neue Ideen kommen und öffnen den Wunsch dies direkt mal im eigenen Garten auszuprobieren. Sehr empfehlenswert!
Buch: Jedem Sein Grün
Die urbane Landwirtschaft scheint den Kinderschuhen langsam entwachsen zu sein. Es exisitiert mittlerweile eine solche Fülle an Ideen und Projekten, an Beispielen und Initiativen, auch wenn sie oft nur provisorisch, testend, ausprobierend daherkommen. Das Buch „Jedem sein Grün“ ist im Prinzip eine Ansammlung an Projekten, erklärend was, wo und warum initiiert wurde, was an ihnen besonders ist, und bietet eine Vielzahl an Fotos, die jeden der sich für dieses Thema auch nur ein wenig interessiert, motivieren werden, auch selbst neue Sachen auszuprobieren. Ob Gemeinschaftsgarten, kleiner Garten, Balkon, (Dach-)Terrasse oder sogar nur ein grosses Wohnzimmer-Fenster – für jeden ist was dabei, und (fast) jeder hat die Möglichkeit mit wenig finanziellen Mitteln, durch Recycling und Erfindungsgeist, Salate, Erdbeeren, Tomaten und vieles anderes mehr auch zu Hause zu kultivieren und zu ernten. Ein sehr schönes, praxis-nahes Buch voll mit Ideen. Absolut empfehlenswert.