Ein Buch der ganz anderen Art: „The Spell of the Sensuous: Perception and Language in a More-Than-Human World“ von David Abram schaut sich an wie der Mensch so viele zig Jahrtausende in gewisser Intimität in und mit der Natur gelebt hat; und was die Erfindung der Schrift daran verändert hat. Poetisch, philosophisch, eine ethnografische Aufzeichnung mit viel Verstand und Einsicht. Nicht immer einfach zu lesen, aber begeistert geschrieben. Wer sich mit der Entstehung der Menschheit, der gesellschaftlichen Veränderung der letzten Jahrtausende, mit Natur- und Wildnispädagogik auseinander setzt, der sollte sich dieses Buch zu Gemüte führen.
buchrezension
Buch: Meine liebsten Wildpflanzen – rohköstlich: sicher erkennen, vegan genießen. Christine Volm
Ein weiteres Büchlein der Reihe „Leckeres aus der Natur“:
Meine liebsten Wildpflanzen – rohköstlich: sicher erkennen, vegan genießen von Christine Volm. Ein schönes Büchlein, übersichtlich strukturiert, schöne Fotos, sehr interessante, teils aufwendige Rezepte, die einem das Wasser im Munde fliessen lassen. Schöne Ergänzung für die Wildkräutersammlung und Rezeptvorschläge die man vielleicht schon zu Hause hat.
Buch: Meine wilde Pflanzenküche. Bestimmen, Sammeln und Kochen von Wildpflanzen. Meret Bissegger
Wildpflanzen kommen immer häufiger in den Mund und auf den häuslichen Tisch oder den grünen Smoothie. Deswegen boomt momentan dieser Büchermarkt. Ein sehr schönes Buch ist Meret Bissegger mit „Meine wilde Pflanzenküche. Bestimmen, Sammeln und Kochen von Wildpflanzen gelungen. Eine ansprechende und gesunde Mischung aus wunderbaren Fotografien, biologischen Bestimmungsmerkmalen und einfallsreichen Rezepten zeigt was man alles wie essen kann. Ein Buch, welches man mit Sicherheit immer wieder in die Hand nimmt um drin zu blättern und sich inspirieren zu lassen!
Buch: Bäume verstehen. Was uns Bäume erzählen, wie wir sie naturgemäss pflegen. Peter Wohlleben
Wer kennt sich schon mit Bäumen aus, kann mehr als ein Dutzend bestimmen? Und wer kann sie „verstehen“, sie – ihre Geschichte, ihre Bedürfnisse – lesen? Mit seinem Buch „Bäume verstehen. Was uns Bäume erzählen, wie wir sie naturgemäss pflegen“ hat Peter Wohlleben mir eine andere Welt eröffnet, deren Einblicke interessant, inspirierend, erstaunend und spannend sind. Was sagt der Wuchs eines Baumes über seine Standortbedingungen aus? Wie wachsen die einen, wie die anderen Bäume? Können Bäume miteinander kommunizieren? Wie ist deren Vermehrungsstrategie? Spannende Fragen und noch spannendere Antworten in diesem lesenswerten Buch, welches uns neue Horizonte eröffnet.
Buch: Warum die Menschen sesshaft wurden: Das größte Rätsel unserer Geschichte. Josef Reichholff
Wir leben mit und von ihr, aber es gab Zeiten, da gab es sie nicht: die Landwirtschaft. Dass das eine mit dem anderen zusammen hängt, ist klar. Oder doch nicht?! Josef Reichholff geht in seinem Buch „Warum die Menschen sesshaft wurden“ lange in der Geschichte der Menschheit zurück, um zuerst einmal zu klären wie die Menschen sich entwickelt haben und lange, lange Zeit lebten. Mit dem Verständnis der Evolution und der Naturgeschichte im Bewusstsein, lassen sich seine Vermutungen und Schlussfolgerungen dann, die durchaus überraschen, gut verstehen. Manche Seiten sind etwas ausschweifend – man merkt da hat jemand sehr viel Wissen; aber verliert sich dann auch mal schnell in der Weite (die für manche Leser aber sicher auch bereichernd wirkt). Aber insgesamt ist das Bild was er da malt sehr interessant und wirft ein neues Licht auf eines der ganz grossen Rätsel der Menschheit.
Buch: Black out. Morgen ist es zu spät. Marc Elsberg
Nicht ganz Permakultur. Aber sehr spannend, auch im Hinblick auf Selbstversorgung, Autarkie, kleine Lösungen, usw. Von daher eben auch nicht soweit weg von unseren Ansichten. Black out“ ist ein spannender Roman über ein Leben ohne Strom. Naja, fast. An einem kalten Februartag brechen in Europa alle Stromnetze zusammen. Der totale Blackout. Der italienische Informatiker Piero Manzano vermutet einen Hackerangriff und versucht, die Behörden zu warnen – erfolglos. Als Europol-Kommissar Bollard ihm endlich zuhört, tauchen in Manzanos Computer dubiose Emails auf, die den Verdacht auf ihn selbst lenken. Er ist ins Visier eines Gegners geraten, der ebenso raffiniert wie gnadenlos ist. Unterdessen liegt ganz Europa im Dunkeln, und der Kampf ums Überleben beginnt …
Buch: Landscaping with Fruits and Vegetables. Fred Hagy
Das Buch „Landscaping with Fruits and Vegetables“ von Fred Hagy erlaubt einen Überblick über die Pflanzenwahl wenn es um die Gestaltung eines Gartens geht. Allerdings ist das Gestalterische im Buch nur auf wenigen Seiten zusammen gefasst; der weitaus grösste Teil ist eine Auflistung von Nutzpflanzen, die für solche Zwecke verwendet werden können. Dabei wird stichwort-artig bzw. leicht tabellarisch Nutzen, Blüte, Wärme-/Kältezone hervor genannt. Insgesamt gibt das Buch eine gute Übersicht; aber da finde ich das Werk Creating a Forest Gardenvon Martin Crawford in dieser Hinsicht deutlich besser; und was die Landschaftsgestaltung angeht kann ich auch eher das Buch von Rosalind Creasy „Edible Landscapes“ (welches auch einen grossen Teil verwendbarer Pflanzen enthält) empfehlen, oder das von Lee Reich, „Landscaping with Fruit„.
Buch: Kartoffeln und Computer. Märkte Durch Gemeinschaften Ersetzen. P.M.
So ein bisschen wie der (erste Teil des) Titel(s) („Kartoffeln und Computer„) klingt auch das Buch: verwirrend. Wie muss unsere Gesellschaft, unsere Stadt-Land-Infrakstruktur, unsere Städte verändert werden, damit sie „nachhaltig“ werden, ist die zentrale Frage des Buches. Ein guter Teil des Geschriebenen ist nicht neu für den der P.M.’s Werk Neustart Schweiz – So geht es weiter gelesen hat. Ein guter Teil war für mich ausserdem nicht klar verständlich, zu theoretisch, wirtschaftlich, philosophisch. Während Johannes Heimrath in Die Post-Kollaps-Gesellschaft von einem ziemlichen Zusammenbruch unserer Wirtschaft ausgeht – was durchaus nachvollziehbar ist, geht P.M. davon aus dass uns genügend Zeit und Ressourcen bleiben um unser Gesellschafts-, Wirtschafts- und Lebenssystem zu verändern, bevor es zu spät ist. Interessante, aber nicht ganz einfach verdaubare Lektüre.
Buch: Aquaponic Gardening
Das Thema „Aquaponic“ ist ein wirklich spannendes! Geht das wirklich: ein quasi geschlossenes, zirkulierendes System, mit einem Fisch-Becken und einem Gemüsebeet. Die „Abfälle“ der Fische werden als Nährstoffe zu den Pflanzen gebracht (die nicht in Erde wurzeln, sondern entweder direkt im Wasser oder in einem Tonstein-Substrat); die Bakterien und Würmer verarbeiten die Nährstoffe auf eine Weise dass das versickernde Wasser gefiltert wieder den Fischen zugefügt werden kann. Die Fische brauchen regelmässig was zu fressen. Ansonsten ist das System recht stabil. Jedoch, ein kleines Problem gibt es in unseren Breiten: Die Fische brauchen eine stabile Wassertemperatur über das ganze Jahr (also eher drinnen); die Pflanzen brauchen Licht (was dann oft künstliches ist). Lohnt sich der Aufwand? Das Buch „Aquaponic Gardening“ ist in jedem Fall ein sehr gutes Buch was alle Bereiche abdeckt.
Buch: Edible Forest Gardens. Eric Toensmeier, Dave Jacke
Eigentlich sollte es nur ein Buch werden. Aber je mehr sich Eric Toensmeier und Dave Jacke mit dem Thema „Waldgarten“ beschäftigten, desto interessanter und eben auch umfangreicher wurde ihre Zusammenstellung an Material. Mit der Konsequenz dass schliesslich zwei Bücher auf dem Markt landeten: „Edible Forest Gardens, Volume 1: Ecological Vision and Theory for Temperate Climate Permaculture“ und dann „Edible Forest Gardens, Volume 2: Ecological Design and Practice for Temperate-Climate Permaculture: Ecological Vision and Theory for Temperate-climate Permaculture„.
Und ich muss sagen: Ich habe beide Bücher dann trotz ihrer Dicke und Fülle doch innerhalb kurzer Zeit – nicht komplett, aber intensiv – durch gelesen. Sehr schön geschrieben, locker, informativ, vom grossen Überblick bis ins Detail gehend, geschichtlich analysierend und viele, viele interessante und anwendungsorientierte Beispiele und Vorschläge gebend. Und mit mehreren Seiten-füllenden Tabellen die mehrjährige Pflanzen beschreiben die für einen Waldgarten nützlich sind, mit Standortbedingungen, ob sie Vögeln nützlich sind, wann sie blühen usw. Also, ein wirkliches Nachschlagewerk gibt’s damit noch oben drauf. Natürlich nicht billig in der Anschaffung, aber für jeden der sich (nicht nur) mit dem Thema Waldgarten beschäftigt absolut hilfreich.
Buch: Wir sind der Wandel. Paul Hawken
Auf der einen Seite habe ich dein Eindruck dass sich „etwas in der Welt tut“, d.h. immer mehr Menschen Bio einkaufen, sich ihrer eigenen CO2 Emissionen bewusst sind, Fair trade kaufen um die Menschen in Afrika, Asien und Latein-Amerika zu unterstützen, und generell unser (westliches) Lebensmodel in Frage stellen; auf der anderen Seite hingegen beschleicht mich das Gefühl dass es dann doch nur eine winzige Minderheit ist, die sich hier für ein anderes Denk-, Wirtschafts- und Lebensstil bewusst interessiert. Paul Hawken geht in seinem Buch „Wir sind der Wandel. Warum die Rettung der Erde bereits voll im Gang ist – und kaum einer es bemerkt“ diesen Fragen nach. Immerhin gibt’s mittlerweile über eine Millionen Organisationen die sich dem Umweltschutz, sozialen Fragen und Gerechtigkeit, anderer Wirtschaftsweisen usw. gewidmet haben. Und es gibt das Internet das diese Menschen mehr und mehr miteinander verbindet. Nach einigen einleitenden Kapiteln, teils etwas philosophisch geschrieben, gibt Hawken eine Abriss der geschichtlichen Entwicklung der Menschenrechte und Umweltinitiativen. Durchaus interessant, aber nicht immer fesselnd.
Buch: Die Post-Kollaps-Gesellschaft. Johannes Heimrath
Fast alle wissen wir, dass wir über „unsere“ – d.h. die natürlichen Resourcen hinausgehenden – Bedürfnisse leben. Irgendwann, in mehr oder weniger naher und ferner Zukunft wird’s kein Erdöl mehr geben, keine seltenen Erden mehr, kein Wald mehr, kein Phosphor (genutzt zum Düngen unserer industriell bewirtschafteter Äcker). In einer Gesellschaft die fast komplett von Erdöl abhängt – sei es für die Produktion von 1001 Stoffen unseres täglichen Bedarfs, oder für die Produktion von Elektrizität ohne welche wir gar nicht mehr leben können -, sind dies dunkle Perspektiven. Auch die Entwicklung unseres gegenwärtigen Wirtschaftssystems lässt immer mehr Menschen erahnen dass wir kurz davor sind den Karren gegen die Wand zu fahren. Die wesentliche Frage für viele lautet nicht mehr: Kommt der Zusammenbruch? Sondern: Was kommt danach? Das Buch „Die Post-Kollaps-Gesellschaft“ von Joahnnes Heimrath (Herausgeber der „alternativen denken/leben“ Zeitschrift Oya) zeichnet zum einen auf warum es zu diesem Kollaps kommen wird/muss, und, wichtiger, drei Szenarien was danach kommen kann. Und „wie wir uns heute schon darauf vorbereiten können“. Ein umfassendes und umsichtig geschriebenes Buch, welches sachlich und zu Teilen recht philosophisch geschrieben ist und welches zum einen nachdenklich macht, aber zum anderen auch motiviert jetzt schon sein Leben einen anderen Schlenker zu geben. Sehr lesenswert!
Buch: World on the Edge – How to Prevent Environmental and Economic Collapse. Lester Brown
Untergangsszenarien gibt’s ja mittlerweile auch genug. Oder solche Bücher die über die Notwendigkeit der Veränderung reden, aber dann doch nicht wirklich lösungsfähige Vorschläge bringen. Das Buch „World on the edge. How to prevent environmental and economic collapse“ von Lester Brown, Mitbegründer und Chef des Worldwatch Institut’s, zeigt nicht nur in verständlicher Sprache auf wo die Probleme liegen – auch solche von denen die breite Öffentlichkeit noch (fast) nichts weiss -, sondern liefert handfeste, nachvollziehbare und zum grossen Teil auch wirklich umsetzbare Vorschläge wie wir innerhalb kurzer Zeit tatkräftig unsere Ressourcenverschwendung minimieren, Abfälle zum grössten Teil reduzieren und insgesamt wirklich nachhaltig leben könnten. Sehr lesenswert!
Buch: Creating A Forest Garden. Martin Crawford
Es gibt nur wenige Menschen auf unserer schönen Erde die ein solches Wissen über „essbare Waldgärten“ haben wie Martin Crawford. Sein Buch „Creating A Forest Garden“ ist mehr eine Enzyklopädie als ein Lesewerk bzgl. Aufbau und Entwicklung eines Waldgartens. Zwar sind die ersten ein paar Dutzend Seiten eben diesem Thema gewidmet und sind reich an Informationen; aber der wesentlich Teil des Buches besteht aus einer Auflistung an Pflanzen die für einen Waldgarten (in unseren mittleren Breiten) geeignet sind – egal ob Bodenbedecker, kriechend oder kletternd, buschig oder hoch-wachsend. Dazu gibt’s einiges an Bildmaterial und viele Erklärungen bzgl der Standortbedingungen, Früchte, Vervielfältigung, und was daran wie essbar ist. Mit Sicherheit das Standardwerk für die nächsten 10 (oder mehr) Jahre!
Buch: Saatgut aus dem Hausgarten. Kräuter-, Gemüse- und Blumensamen selbst gewinnen
Jeder passionierte Gärtner wird auf die Dauer hin versuchen wollen, sein eigenes Saatgut aus seinen Pflanzen zu gewinnen. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern macht Spass (und stolz) und führt zu einer den lokalen Bedingungen besser angepassten Pflanze. Das Buch „Saatgut aus dem Hausgarten: Kräuter-, Gemüse- und Blumensamen selbst gewinnen“ von Marlies Ortner gibt hierzu eine gute Hilfestellung. Allerdings: für viele Pflanzen ist und bleibt die Saatgutgewinnung doch eine kleine Herausforderung. Also, etwas Zeit und Geduld, und vielleicht doch ein praxis-bezogener Workshop hierzu wäre eine hilfereiche Ergänzung.