Artikel: Insektenfressende Vögel der Agrarlandschaft europaweit auf dem Rückzug

Aussage einer neuen Studie: „Die Hauptursache für den europaweiten Rückgang der Insektenfresser sehen die Wissenschaftler in der modernen Landwirtschaft. Neben dem starken Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gingen mit dem Trend zu großflächigen Monokulturen auch immer mehr Hecken, Ackerränder und Brachen verloren und viele Wiesen und Weiden würden in Ackerland umgewandelt.“ TopAgrar, Resümee der Studie

Dabei soll hier nicht der Landwirt als »der Böse« abgestempelt werden. Natürlich gibt es auch andere Gründe für das Verschwinden von Insekten & Vögeln: Zerschneidung und Zersiedlung der Landschaft; Lichtverschmutzung; das Fangen von Vögeln im Mittelmeerraum; usw. Aber klar müsste schon sein: Der größte Landschaftsgestalter ist in Deutschland und Europa die Landwirtschaft. Und unsere Landschaft hat sich v.a seit dem Ende des 2. Weltkriegs dramatisch verändert. Heckenschwund, Solitärbäume weg, Feuchtgebiete trocken gelegt, hohe Düngung und damit Verlust an Magerstandorten, Monokulturen, die Verwendung von Glyphosat, Insektizidnutzung, usw. Und dies ist ja gesellschaftlich getragen – also nicht mit dem Finger auf die Bauern zeigen! Da liegt es in unser aller Verantwortung, diesen Weg zu verändern.

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Zitat Artikel: „Natürlich gibt es auch andere Gründe für das Verschwinden von Insekten & Vögeln: Zerschneidung und Zersiedlung der Landschaft; Lichtverschmutzung; das Fangen von Vögeln im Mittelmeerraum“

Was in der Aufzählung auch noch fehlt, ist die Anwendung von Pestiziden in der Forstwirtschaft, im konventionellen Gartenbau, in Privat- u. Kleingärten, auf Bahngeländen, auf kommunalen Flächen, etc.

In Forsten werden häufig Pestizide eingesetzt, um Schädlinge (z. B. Borkenkäfer) zu bekämpfen, vor allem in schädlingsanfälligen Monokulturen (bei uns vor allem Fichten, Kiefern). Einige dieser Pestizide haben eine langfristig schädliche Wirkung auf andere Organismen. Es scheint fast so, als hätte man nichts aus den Folgen von DDT gelernt.

Gleichzeitig werden in intensiv bewirtschafteten Forsten alte und hohle Bäume und Totholz entfernt, so dass es weniger Brutmöglichkeiten für Vögel gibt.

Bahngelände werden großflächig mit Glyphosat behandelt.

Manche Kommunen setzen ebenfalls Glyphosat und/oder andere Pestizide auf ihren Flächen ein, einige Kommunen haben dies aber schon verboten.

In vielen Kommunen werden zu viele Bäume gefällt, weil der Baumschutz oft zu lasch ist und oft auch völlig gesunde u. ökologisch wertvolle Bäume gefällt werden.
Siehe z. B. https://weact.campact.de/petitions/natur-macht-glucklich-petition-fur-mehr-natur-in-der-stadt

In einigen Privatgärten u. Kleingärten werden ebenfalls Pestizide eingesetzt.

Ein weiteres Problem ist, dass Insekten und Vögel in vielen Privatgärten kaum Futter finden (nur Schotterflächen, Rollrasen, Koniferen, usw. aber kaum ungefüllte Blüten, „Unkraut“ und Vogelnährgehölze).

Es sterben auch Vögel durch Kollisionen mit Fahrzeugen, mit Glasscheiben, mit Windrädern, durch Stromschlag an Stromleitungen usw.
Auch Feuerwerke sorgten schon dafür, dass viele Vögel tot vom Himmel fielen.

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