Eine Doku, die einen Einblick in die Geschäfte und Geschäftspraktiken der Saatgutfirmen erlaubt: »Modernes, standardisiertes Saatgut wird wie Gold gehandelt, und das Milliardengeschäft liegt in den Händen weniger internationaler Agrarkonzerne. Sie produzieren in Billiglohnländern – unter miserablen Bedingungen, oft illegal mit Kinderarbeit und Frauenausbeutung. Schönheit und lange Haltbarkeit der genmanipulierten Obst- und Gemüsesorten gehen auf Kosten des Geschmacks und der Nährstoffe. Alte Sorten sterben aus, auf Kosten der Biodiversität. Doch weder Landwirte noch Verbraucher scheinen eine Wahl zu haben.«
Zitat: „weder Landwirte noch Verbraucher scheinen eine Wahl zu haben“
In Afrika, großen Teilen Asiens und Lateinamerikas werden die meisten Agrarflächen von Kleinbauer*innen bewirtschaftet. Diese nutzen sehr oft selbst gewonnenes Saatgut von samenfesten (Land-)Sorten bzw. sie nutzen Saatgut, welches sie mit anderen Kleinbauer*innen getauscht haben. Noch wird weltweit die Mehrzahl des Saatguts selbst angebaut oder getauscht.
Viele Bio-Agrarbetriebe bauen samenfeste Sorten an, erhalten gezielt alte Sorten und züchten neue Sorten, die für biologischen Anbau geeignet sind.
Auch Verbraucher*innen können einen Beitrag leisten: in vielen Bioläden sind samenfeste Gemüse, Kräuter und Produkte daraus oft extra als „samenfest“ / „aus samenfester Sorte“ gekennzeichnet.
Beim Saatgutkauf können Verbraucher*innen darauf achten, dass sie samenfeste Sorten kaufen und keine F1-Hybriden (diese müssen mit „F1“ gezeichnet sein). Wer einen Garten hat, kann selbst samenfeste Sorten anbauen und erhalten, selbst Saatgut ernten und überschüssiges Saatgut auf Saatguttauschbörsen abgeben. Viele Gemeinschaftsgärten erhalten ebenfalls samenfeste Sorten.